Fener fast Meister

Von Cihan Acar
Moussa Sow erzielt das 1:0 und macht mit Fener einen großen Schritt Richtung Titel
© getty

Tabellenführer Fenerbahce holt im Derby bei Besiktas ein 1:1-Unentschieden und kann nun im Heimspiel gegen Rizespor schon mit einem Punkt die Meisterschaft klar machen. Gala enttäuschte gegen Kasimpasaspor auf der ganzen Linie.

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Besiktas - Fenerbahce 1:1 (1:1)

Tore: 0:1 Sow (24.), 1:1 Motta (44.)

Gelb-Rote-Karte: Motta (58., wiederholtes Foulspiel), Köybasi (90+3)

Es war kein hochwertiges, aber ein von Anfang an sehr umkämpftes Derby, mit einem am Ende leistungsgerechten Unentschieden. Besiktas-Coach Slaven Bilic wird im Nachhinein wohl vor allem mit dem Platzverweis für Ramon Motta hadern. Der Linksverteidiger war offensiv sehr aktiv, an vielen gefährlichen Angriffen beteiligt und erzielte kurz vor der Halbzeit mit einem satten Linksschuss den erlösenden Ausgleich für die Adler (44.).

Im zweiten Durchgang leistete sich der bereits verwarnte Brasilianer dann aber ein völlig unnötiges Foul an Emmanuel Emenike und wurde des Feldes verwiesen. Der Platzverweis kam aus Sicht von Besiktas zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt und fiel mitten in die Drangphase der Gastgeber nach dem Seitenwechsel.

Die Anfangsphase hatte noch den Gästen gehört. Nach einem sehr zerfahrenem Auftakt mit vielen Fouls auf beiden Seiten, übernahm Fener die Kontrolle und ging mit der ersten klaren Möglichkeit in Führung. Der heute schwache Jermaine Jones leistete sich einen groben Schnitzer im Spielaufbau, Dirk Kuyt bediente blitzschnell Moussa Sow, der Senegalese war auf links frei durch und traf mit einem trockenen Flachschuss ins kurze Eck (24.).

Besiktas wirkte danach lange verunsichert und fand erst nach der Halbzeit mit Mottas Ausgleichstreffer im Rücken in die Partie. Auch in Unterzahl steckten die Adler nie auf und suchten weiter den Weg nach vorne, doch Torchancen blieben im zweiten Durchgang auf beiden Seiten Mangelware.

Vor allem Fener schien mit dem Unentschieden zufrieden zu sein und arbeitete in der Schlussphase nicht mehr viel nach vorne. Durch das Unentschieden ist den Gästen die Meisterschaft nun kaum mehr zu nehmen, schon ein Punkt im nächsten Heimspiel gegen Rizespor würde den Titel endgültig sattelfest machen.

Galatasaray - Kasimpasaspor 0:4 (0:1)

Tore: 0:1, 0:3 Oscar Scarione (Foulelfmeter 7., 64.) , 0:2 Tabare Viudez (52.), 0:4 Yalcin Ayhan (76.)

Rote Karte: Hakan Balta (Notbremse, 7.)

Im Fernduell mit Besiktas um die direkte Champions League-Qualifikation wollten die Löwen unbedingt punkten, um bei einem Punktverlust des Konkurrenten den dafür nötigen zweiten Platz zurückzuerobern. Stattdessen stand am Ende ein deutliches 4:0 für Kasimpasa, das auch in der Höhe verdient war.

Gästetrainer Shota Arveladze gab seiner Mannschaft die richtige Taktik mit auf den Weg: Hohe Laufbereitschaft, viele Ballgewinne und dann blitzschnelles Umschalten, um vorne mit der sehr gut besetzten Offensive für Gefahr zu sorgen. Vor allem die bärenstarken Ryan Babel und Oscar Scarione waren stets brandgefährlich und an fast jeder Chance beteiligt.

Gala präsentierte sich dagegen erschrecken planlos in der Offensive und fand zu keiner Zeit in die Partie. Immer wieder wurde der Ball hergegeben, nach vorne gelang so gut wie nichts. Den indisponierten Hausherren muss man dabei zugute halten, dass alle Planungen bereits nach sieben Minuten über den Haufen geworfen waren. Babel setzte sich gegen Semih Kaya durch und legte quer auf Scarione, der von Hakan Balta von den Beinen geholt wurde und dafür die Rote Karte sah.

In Überzahl hätte Kasimpasa schon vor der Halbzeit eine deutliche Führung herausschießen können, musste sich aber aufgrund mangelnder Chancenverwertung mit einem knappen 1:0 zur Pause begnügen. Erst nach dem Seitenwechsel fielen die weiteren Tore. Nach dem 2:0 durch Viudez (52.) war die Partie entschieden, Scarione mit seinem zweiten Treffer (64.) und Kapitän Yalcin Ayhan (76.) streuten weiteres Salz in die Gala-Wunde.

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