Skandal: Ballwurf verhindert Tor

Von Cihan Acar/ David Digili
Donk wirft den Ersatzball auf den Ball: Kein Elfmeter, nur Gelb
© ligtv

Was für ein unfassbares Spiel zwischen Kasimpasa und Besiktas. Erst wirft Kasimpasas Belgier Ryan Donk den Ersatzball auf den Spielball und verhindert möglicherweise ein Tor. Dann rennt ein Flitzer auf den Platz, den zwei Spieler treten und vom Platz fliegen. Das Spiel könnte wiederholt werden.

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Kasimpasa - Besiktas 2:1 (0:1)

Tor: 0:1 Almeida (3.), 1:1 Halil (47.), 2:1 Scarione (71.)

Gelb-Rot: Almeida (82./Besiktas)

Rot: Motta (82./Besiktas)

Die Top-Partie des Spieltags bot gleich mit ihrer ersten sehenswerten Kombination ein Tor: Nach Kasimpasa-Ballverlust legte Olcay im Sechzehner quer auf Hugo Almeida - die frühe Führung für Besiktas (3.). Nach einer Viertelstunde kam auch der Tabellenzweite zur ersten Chance, der Schuss von Oscar Scarione aus sechs Metern aber landete auf der Tribüne.

In der 30. Minute eine kuriose Szene: Kasimpasa-Verteidiger Ryan Donk wollte einen zweiten Spielball entsorgen, zeitgleich stürmte aber Hugo Almeida mit dem regulären Ball in den Strafraum - und Donk warf ihm einfach das überzählige Spielgerät in den Weg. Gelb für den Niederländer. Für die Vereitelung einer klaren Torchance hätte es aber auch Elfmeter geben können, wenn nicht müssen. Danach gab es viele Unterbrechungen, es war kein sehenswertes Spiel.

Der zweite Durchgang aber begann ähnlich wie der erste mit einem Paukenschlag: Donk und Sanaharib Malki kombinierten sich bis in den Besiktas-Strafraum, Halil ließ Torwart Tolga keine Chance und erzielte das 1:1 ins lange Eck (47.). Kasimpasa wurde zunehmend stärker: Kerem hob mit einem Pass die BJK-Abwehr aus, Scarione blieb vor Tolga eiskalt - das verdiente 2:1 (71.).

In den letzten Spielminuten kam Unruhe auf: Ein Flitzer lief aufs Spielfeld und wurde von Akteuren beider Mannschaften gestellt. Im Trubel traten Almeida und Ramon Motta auf den Fan ein - und wurden sofort von Schiedsrichter Baris Simsek vom Platz gestellt. Auch mit zwei Mann weniger änderte sich nichts mehr am Spielstand.

Beşiktaş wird am Montag Protest gegen die Wertung des Kasimpasa-Spiels einlegen. Grund ist die "Rettungsaktion" von Ryan Donk, der den Ersatzball auf den Spielball warf und somit eine klare Torchance verhinderte. Das gab der Klub nach dem Spiel bekannt.

Genclerbirligi - Galatasaray 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Stancu (6.), 1:1 Drogba (57.)

Nach zuletzt zwei Spielen ohne Gegentor für den Meister stand die Null nur sechs weitere Minuten: Radosav Petrovic spielte einen Traumpass durch gleich drei GS-Verteidiger hindurch, Ex-Cimbom-Spieler Bogdan Stancu schob aus zehn Metern unhaltbar ins lange Eck - die überraschende Führung für die Hausherren.

Dem Favoriten fiel in der Folge nicht viel ein, Genclerbirligi hatte die besseren Chancen: Nach einer Hereingabe von Jimmy Durmaz kam Ante Kulusic vor dem herausstürmenden Muslera an den Ball, Didier Drogba musste vor der Linie klären (19.). Auf der anderen Seite legte der Ivorer mit der Brust für Felipe Melo auf, der Genclerbirligi-Torwart Ramazan zu einer Glanzparade zwang (26.). Schon nach 37 Minuten brachte Trainer Roberto Mancini dazu Stürmer Burak Yilmaz für Hakan Balta.

In der zweiten Halbzeit bestimmte Drogba die Anfangsphase: Emmanuel Eboué flankte von rechts auf seinen Landsmann, der nickte aus fünf Metern kraftvoll ein - das 1:1 (57.). Die Löwen drückten nun auf die Führung: Erst scheiterte Drogba an Ramazan, dann kratzte Gencler-Verteidiger Ferhat einen Burak-Schuss von der Linie (59.). In der Nachspielzeit vergab der Torjäger auch die letzte große Möglichkeit, Ramazan lenkte seinen Schuss noch an den Pfosten. Das 1:1 ist zu wenig für Galatasaray, der Rückstand auf Erzrivale Fenerbahce beträgt nun schon elf Punkte.

Fenerbahce - Akhisar Belediyespor 4:0 (1:0)

Tore: 1:0 Emenike (43.), 2:0 Sow (53.), 3:0 Webo (58.), 4:0 Bruno Alves (68.)

Gelb-Rot: Sonko (25./Akhisar)

Bes. Vork.: Evren (26./Akhisar) hält HE von Kuyt

Spitzenreiter Fener bestimmte von Beginn an das Spiel. Dazu musste Akhisar-Trainer Hamza Hamzaoglu schon nach 16 Minuten Neu-Nationalspieler Bilal Kisa ersetzen, der verletzt raus musste. In der 25. Minute kam es sogar noch schlimmer für die Gäste. Moussa Sow nahm eine Flanke von Gökhan Gönül aus 15 Metern direkt ab, Ibrahima Sonko warf sich in den Schuss und Schiedsrichter Mete Kalkavan sah ein Handspiel - Gelb-Rot für den Verteidiger. Dirk Kuyt legte sich den Ball auf den Elfmeterpunkt, vergab kläglich. Akhisar-Keeper Evren parierte den schwachen Schuss.

Als Vorbereiter machte es Kuyt dann aber besser. Er profitierte von einem katastrophalen Evren-Abstoß. Der Schlussmann der Gäste lieferte dem Niederländer die perfekte Vorlage für einen Kopfball auf Emmanuel Emenike, der allein vor Evren zum 1:0 einschob. Die überfällige Führung zur Halbzeit (43.).

Zum zweiten Durchgang brachte Fener-Coach Ersun Yanal Pierre Webo für Alper Potuk, setzte voll auf Offensive. Gönül schickte Emenike in den Akhisar-Sechzehner, der leitete weiter in die Mitte auf Sow - das 2:0 aus kurzer Distanz (53.). Dann durfte sich auch Webo in die Torschützenliste eintragen: Sows Flanke verwertete der Kameruner per Kopf aus sieben Metern zum 3:0 (58.). Zehn Minuten später erneut Fener: Ecke Cristian Baroni, Kopfball Bruno Alves, 4:0.

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