Webo rettet Fener - Daum verliert

Von David Digili
Pierre Webo drehte die Partie dank eines späten Doppelpacks für Fenerbahce
© getty

Nach der Länderspielpause zurück im Alltag: Galatasaray kam gegen Antalya nur dank Didier Drogba zu einem Remis. In Bursa muss Daum eine herbe Klatsche hinnehmen. Webo rettet Fenerbahce in allerletzter Minute.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Galatasaray - Antalyaspor 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Tita (20.), 1:1 Drogba (75.)

Der Meister kommt nicht richtig in Tritt: Gegen das noch immer sieglose Antalyaspor war es das dritte Unentschieden in Folge für die Löwen. 36.500 Zuschauer in der Türk Telekom Arena sahen einen glücklosen Titelverteidiger, der beste Chancen ausließ. Trainer Fatih Terim gönnte Keeper Fernando Muslera und Spielmacher Wesley Sneijder nach den WM-Qualispielen eine Pause.

Die Hausherren starteten gut. Nach drei Minuten ging ein Schuss von Burak nur knapp rechts am Tor vorbei. Dann versuchte es Emre mit einem Schuss aus zehn Metern, dieses Mal verhinderte der Pfosten die Führung (8.).

Antalya kam kaum aus der eigenen Hälfte - und stellte doch in der 20. Minute den Spielverlauf auf den Kopf: Isaac Promise ging bis an die Grundlinie durch, passte zurück auf Tita. Der Brasilianer zog an der Strafraumgranze ab - unhaltbar für Muslera-Vertreter Eray. Die Gäste-Führung kam aus dem Nichts.

Terim handelte, brachte nach der Pause Stürmer Umut Bulut, dann Neuzugang Bruma (62.). Drei Minuten später schlug der Portugiese eine Flanke in den Antalya-Strafraum, Burak verlängerte per Kopf - und Umut Bulut verfehlte aus zwei Metern das Tor.

In der 75. Minute endlich die Erlösung: Eine Flanke von Sabri segelte in den Sechzehner, am langen Pfosten schob Drogba ein - das verdiente 1:1. In der Schlussphase wollten wütende Istanbuler den Siegtreffer erzwingen. Doch erst scheiterte Bruma aus der Distanz (86.), dann Burak aus fünf Metern an Keeper Hakan Arikan (89.).

Beiden Teams bringt der Punkt nicht viel, Galatasaray bleibt vorerst im Liga-Mittelfeld, Antalya in der Abstiegszone.

Bursaspor - Besiktas 0:3 (0:2)

Tore: 0:1 Hugo Almeida (14.), 0:2 Sivok (37.), 0:3 Escudé (64.)

Zu Beginn entwickelte sich ein offener Schlagabtausch - doch weder Gökhan Töre für Besiktas (2.) noch Sebastian Pinto für die Gastgeber (3.) konnten sich entscheidend durchsetzen. Die 25.000 Fans sorgten für ein gellendes Pfeifkonzert bei jedem Ballbesitz der Bilic-Elf.

Die Gäste-Führung konnten sie aber nicht verhindern: Nach einem langen Pass von Töre spielte Olcay genau in den Lauf von Hugo Almeida, der aus fünf Metern nur noch einschieben musste (14.).

Bursa drängte auf den Ausgleich. Sener schlug von rechts eine Flanke in den Besiktas-Strafraum, Pablo Batalla ließ Keeper Tolga Zengin mit einem Flugkopfball vom Elfmeterpunkt keine Chance - doch Schiedsrichter Bülent Yildirm entschied auf Abseits (23.). Besiktas bestrafte Fehler dagegen eiskalt: Eckball von Manuel Fernandes, in der Mitte sprang Tomas Sivok am höchsten - das 2:0 (37.).

Der sichtlich verärgerte Daum wechselte nach der Pause den ausgeliehenen Kazim ein. Die besseren Chancen hatte trotzdem gleich wieder BJK: Olcay setzte sich bis an den Strafraum der Hausherren durch, Bursas Torwart Sebastien Frey parierte stark, der Nachschuss von Almeida ging über das Tor (51.).

In der 64. Minute machte Julien Escudé mit dem 3:0 für die schwarzen Adler alles klar. Sivok hatte zuvor einen Fernandes-Freistoß in den Fünfer verlängert. Der auch in der Höhe verdiente Endstand. Besiktas bleibt mit optimaler Punkteausbeute Tabellenführer.

Kasimpasa - Fenerbahce 2:3 (2:1)

Tore: 1:0 Donk (19.), 1:1 Caner (31.), 2:1 Scarione (40.), 2:2 Webo (74.), 2:3 Webo (90.)

Fener bestimmte die Anfangsphase: Dirk Kuyt spielte auf Pierre Webo, der aber aus guter Position verzog (8.). Dann scheiterte Caner aus fünf Metern an Kasimpasa-Schlussmann Andreas Isaksson (13.).

Die Gastgeber versuchten, sich Platz zu verschaffen - und wie: Fener-Stürmer Pierre Webo fälschte einen Freistoß von Tabare Viudez unglücklich zu Ryan Donk ab, der stand im Gäste-Sechzehner völlig frei und traf zum 1:0 (19.). Die Kanarienvögel hatten dann noch Glück, dass Kasimpasa einen Konter vertändelte (29.).

Doch die Gelb-Blauen kämpften sich zurück: Nach Foul an Emmanuel Emenike ließ Caner mit einem sehenswerten Freistoß von der Strafraumgrenze Isaakson keine Chance - der Ausgleich (31.). Nur neun Minuten später aber stellte Oscar Scarione aus zehn Metern den alten Abstand wieder her. Zuvor hatte Ryan Babel perfekt abgelegt. FB-Trainer Ersun Yanal war außer sich - das ging zu einfach für Kasimpasa.

Kurz nach dem Seitenwechsel hatte Fener Pech: Erst traf der starke Caner per Freistoß nur den langen Pfosten, Bruno Alves im Nachschuss dann die Latte, und Emenike schlug den dritten Versuch über das Tor (53.).

Kasimpasa aber lauerte immer wieder auf Konterchancen: Babel versuchte es aus der Distanz - Keeper Volkan parierte (67.), ebenso den 20-Meter-Schuss von Kerem (69.). In der 74. Minute dann doch noch das überfällige 2:2: Webo verwertete eine Caner-Flanke aus fünf Metern per Kopf.

Jetzt drängten die Gäste auf die Entscheidung - und wurden in der Nachspielzeit belohnt: Ein Einwurf von Gökhan Gönül landete irgendwie im Strafraum bei Webo, der im Getümmel den Siegtreffer erzielte (90.). Fener rückt nun auf Platz zwei vor.