Spielabbruch bei Besiktas - Galatasaray

Von Cihan Acar
Anhänger von Besiktas stürmten kurz vor Spielende auf den Platz
© getty

Skandalspiel im Atatürk-Olympiastadion: Nachdem Besiktas-Anhänger in der Nachspielzeit den Platz einnahmen, wurde das Derby zwischen Besiktas und Galarasaray abgebrochen. Fenerbahce siegt dank einer Sow-Gala mit 4:0.

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Besiktas - Galatasaray 1:2 (1:0) - (Spielabbruch)

Tore: 1:0 Almeida (18.), 1:1, 1:2 Drogba (59.,72.)

Rote Karte: Felipe Melo (90.+3, grobes Foulspiel)

Skandalspiel im Atatürk-Olympiastadion: nachdem Besiktas-Anhänger in der Nachspielzeit den Platz einnahmen, wurde das Derby zwischen Besiktas und Galarasaray abgebrochen. Zuvor hatte Gala die Partie nach frühem Rückstand durch einen Doppelschlag von Didier Drogba gedreht.

Vor einer Rekordkulisse mit 76.127 Zuschauern im Atatürk-Olympiastadion war Besiktas im ersten Durchgang die präsentere Mannschaft. Nach tollem Angriff über die rechte Seite köpfte der völlig freistehende Hugo Almeida ein und brachte seine Farben früh in Front (18.). Erst gegen Ende der ersten Halbzeit wurden die Gäste etwas aktiver und hatte durch Burak Yilmaz (40.) und Drogba (45.) erste Möglichkeiten.

Im zweiten Durchgang ein ganz anderes Bild. Fatih Terim brachte Neuzugang Bruma, und Gala war nun die bessere Mannschaft. Nach tollem Zuspiel von Sneijder kam Burak zu einer sehr guten Chance, scheiterte aber mit einer Direktabnahme an Tolga Zengin. Wenig später vertändelte Rechtsverteidiger Serdar einen bereits eroberten Ball an Bruma, der Portugiese legte ab in die Mitte, und Drogba schob zum Ausgleich ein (59.).

Der Treffer gab Gala noch mehr Rückenwind, während Besiktas jetzt doch sehr aus dem Konzept geriet. In der 72. Minute schlug Drogba nochmal zu. Burak Yilmaz spritzte in einen Pass von Veli Kavlak und bediente sofort seinen Sturmpartner, der erneut eiskalt blieb und traf. Hierbei übersah Schiedsrichter Firat Aydinus, dass Burak den Ball wohl mit der Hand gespielt hatte.

Als in der Nachspielzeit alles auf einen Sieg der Gäste deutete, überschlugen sich die Ereignisse und im Atatürk-Olympiastadion brach plötzlich das Chaos aus. Schon in der Schlussphase waren auf den Rängen erste Ausschreitungen zu sehen, und nachdem Felipe Melo für grobes Foulspiel die Rote Karte sah, hielt er auf dem Weg in die Kabine sein Trikot in Richtung der Tribüne hoch, woraufhin wütende Besiktas-Fans den Platz stürmten.

Die Mannschaften und der Schiedsrichter verließen das Feld, der in Sekundenschnelle von hunderten Zuschauern eingenommen wurde. Es dauerte sehr lange, bis die Polizei die Situation einigermaßen unter Kontrolle hatte. Das Spiel wurde daraufhin nicht mehr angepfiffen und wird nun am grünen Tisch entschieden werden.

Bereits während des gesamten Spiels gab es vereinzelt Tumulte auf den Rängen. Offenbar sind einige Zuschauer ohne gültiges Ticket ins Stadion gedrungen. Die Polizei hat mittlerweile über 60 Personen festgenommen. Beide Mannschaften konnten erst zwei Stunden nach Schlusspfiff das Stadion verlassen.

Fenerbahce - Elazigspor 4:0 (2:0)

Tore: 1:0, 3:0, 4:0 Sow (10., 80., 90+1), 2:0 Kuyt (21.)

Ersun Yanal brachte die zuletzt nicht berücksichtigten Moussa Sow und Cristian Baroni von Anfang an, dafür blieben die verletzten bzw. angeschlagenen Emmanuel Emenike und Samuel Holmen auf der Tribüne.

Fener ließ vor dem eigenen Publikum von Anfang an keinen Zweifel an den Kräfteverhältnissen. Der Gastgeber präsentierte sich laufstark und kombinationssicher, zudem wurde dem Gegner durch aggressives Pressing kaum Luft zum Atmen gegeben.

Bereits nach zehn Minuten erzielte Moussa Sow die Führung, indem er eine Ecke von Caner Erkin zu seinem ersten Saisontreffer einköpfte. Kurz darauf war Dirk Kuyt nach einem langen Ball von Gökhan Gönül aus der eigenen Hälfte auf und davon. Der Holländer schob lässig ein und baute die Führung aus (21.).

Auch im zweiten Durchgang hatte Fener wenig Probleme mit den harmlosen Gästen, die nur eine einzige Torchance durch Ahmet Görkem hatten (51.).

Dem starken Sow war es vorbehalten, alles klar zu machen. Zunächst traf er nach klasse Zuspiel von Alper Potuk zum 3:0 (80.), und in der Nachspielzeit stellte er schließlich den Endstand her. Nach dem Abpfiff wurde der Senegalese mit lauten Sprechchören von den Fans gefeiert.