Rückschlag für Fenerbahce im Titelkampf

Von Cihan Acar / Inanc Armitli / Ömer Kelesoglu / Mahmut Bal
Fenerbahce: Moussa Sow (l.) und Meireles tauschten nach Schlusspfiff deftige Worte aus
© seskim

Fenerbahce erleidet gegen Genclerbirligi einen herben Dämpfer. Galatasaray siegt dank Doppeltorschütze Didier Drogba und setzt die Siegesserie fort. Besiktas geht gegen einen Aufsteiger unter. Trabzonspor siegt dank eines Polen und seines Torhüters.

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Eskisehirspor - Trabzonspor 0:1 (0:1)

Tore: 0:1 Mierzejewski (5.)

Trabzonspor hat mit einem 1:0-Sieg bei Eskisehirspor einen wichtigen Schritt im Kampf gegen den Abstieg getätigt.

Bereits in der fünften Spielminute ging Trabzon in Führung: Nach einem Foul an Ex-Schalker Halil Altintop legte sich Offensiv-Ass Adrian Mierzejewski den Ball zum Freistoß zurecht und zirkelte den Ball über die Mauer zum 1:0.

Trabzonspor kontrollierte nach diesem frühen Führungstreffer weitgehend das Spiel und ließ vor dem eigenen Tor zunächst nichts anbrennen.

Mit gefährlichen Konter näherte sich Trabzon dem zweiten Treffer, aber Mierzejewski konnten nach einem herrlichen Steilpass von Olcan Adin den Eskisehir-Keeper Ruud Boffin nicht überwinden.

Die Platzherren wurden kurz vor der Pause doch noch mal gefährlich und hatten durch Goran Causic eine brandgefährliche Möglichkeit, die aber vom Gäste Keeper Onur Kivrak prächtig pariert wurde.

Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel von Eskisehir immer offensiver und so spielte sich der Gastgeber immer wieder Chancen heraus, konnte jedoch kein Kapital daraus chlagen.

Jerry Akaminko (56.), der Ex-Dortminder Dede (63.) oder Özgür Cek (72.) scheiterten jeweils am überragenden Trabzon-Schlußmann Onur.

Yasin Öztekin hat noch die Gelegenheit die Führung auszubauen, konnte aber Ruud Boffin nicht bezwingen, und so endete das Spiel mit einem hart umkämpften 1:0. Für Trabzonspor war es der zweite Sieg im achten Auswärtsspiel.

Genclerbirligi - Fenerbahce 2:0 (2:0)

Tore: 1:0 Demir (6.), 2:0 Vleminckx (41.)

Herber Dämpfer für Fenerbahce! Der Vizemeister hat in Ankara die Generalprobe für das Europa-League-Hinspiel gegen Benfica Lissabon vergeigt und braucht nach der 0:2-Schlappe ein Wunder, um auf das Meistertreppchen steigen zu können.

Wie in den Spielen zuvor in Ordu und gegen Eskisehirspor war Fenerbahce auch in der Anfangsphase zu Gast bei Genclerbirligi wenig präsent. Bereits nach sechs Minuten schlug es im Tor von Volkan Demirel ein, der sich dem Kopfball von Aykut Demir nach einem Eckstoß durch Azo geschlagen geben musste.

Nach dem frühen Gegentreffer zirkulierten die Gäste den Ball in den eigenen Reihen, sorgten in der gegnerischen Hälfte jedoch nie wirklich für Gefahr. Vor allem Pierre Webo erlaubte sich in der Sturmspitze zu viele Ballverluste. Kurz vor dem Halbzeitpfiff dann die kalte Dusche für den Favoriten, der das neunte Saisontor des Brügge-Leihstürmers Björn Vleminckx nicht verhindern konnte (41.).

Mit zwei Toren Rückstand war Trainer Aykut Kocaman unter Zugzwang und brachte in der zweiten Hälfte Moussa Sow und Mehmet Topuz. Das Spiel fand nun überwiegend in der Hälfte von Genclerbirligi statt, die gelegentlich mit Kontern den Sack zumachen wollten. Nemanja Tomic hatte sogar die Entscheidung auf dem Fuß, doch Demirel hielt Fenerbahce im Spiel. Aber auch in der Schlussphase gelang es dem Galatasaray-Verfolger nicht, zumindest einen Punkt zu holen.

Fenerbahce kann zwar rechnerisch noch Meister werden, bräuchte bei sieben Punkten Rückstand jedoch schon ein Wunder. Sollte Galatasaray die nächsten beiden Spiele gewinnen, gehen sie am vorletzten Spieltag als türkischer Meister in das Derby bei Fenerbahce. Genclerbirligi hingegen hat mit dem Sieg als Sechster noch Chancen auf einen Europa-League-Platz.

Akhisar Belediyespor - Besiktas 4:1 (2:1)

Tore: 1:0, 2:1 Gekas (2.,28.), 1:1 Mustafa Pektemek (27.), 3:1 Ugur Demirok (74.), 4:1 Emin Aladag (80.)

Rote Karte: Gökhan Süzen (Notbremse, 56.)

Nach schwachem Auftritt verliert Besiktas bei Aufsteiger Akhisar deutlich mit 1:4. Bei Besiktas dürfte die Unruhe um den umstrittenen Trainer Samet Aybaba nun weitergehen, während Aufsteiger Akhisar sich über den vierten Sieg in den letzten fünf Spielen freut.

Das Spiel begann mit einem Paukenschlag, als Güray Vural in der zweiten Minute in den Strafraum drang und in die Mitte auf Theofanis Gekas ablegte, der aus kurzer Distanz vollenden konnte. Besiktas antwortete durch Stürmer Mustafa Pektemek, der in der 12. Minute noch an der Latte scheiterte, wenig später aber eine tolle Flanke von Roberto Hilbert per Kopf vollendete (27.).

Die Freude über den Ausgleich währte denkbar kurz, denn nur eine Minute später war der umtriebige Gekas, den die Besiktas-Abwehr nie in den Griff bekam, auf und davon und besorgte die erneute Führung. Bei Besiktas machte sich das Fehlen des verletzten Spielmachers Manuel Fernandes bemerkbar, denn in der Offensive wollte nicht viel gelingen.

In der 56. Minute folgte der nächste Rückschlag. Bei einem Konter war Gekas erneut in Richtung Tor unterwegs und konnte durch Linksverteidiger Gökhan Süzen nur per Notbremse gestoppt werden. Hierfür gab es die Rote Karte und einen Elfmeter, obwohl das Foul außerhalb des Strafraums war.

Gekas trat an, fand jedoch in Allan McGregor seinen Meister. In Überzahl konnte Akhisar die Führung trotzdem ausbauen, als Innenverteidiger Ugur Demirok nach einem Eckball per Kopf erfolgreich war (74.). Von Besiktas kam in Unterzahl keine Gegenwehr mehr und in der 80. Minute besorgte der eingewechselte Emin Aladag mit einem sehenswerten Schuss aus der Distanz den Endstand.

Galatasaray - Elazigspor 3:1 (3:1)

Tore: 1:0 Yilmaz (2.), 2:0 Drogba (20.), 2:1 Gürler (22.) , 3:1 Drogba (26.)

Galtasaray macht innerhalb der ersten halben Stunde den Sack zu und baut den Vorsprung auf Fenerbahce vorerst auf sieben Punkte aus.

Was beide Mannschaften in der ersten halben Stunde boten, war Werbung für die Süper Lig. Nach der frühen Führung für die Hausherren durch Burak Yilmaz in der zweiten Minute, geriet Elazigspor unter Zugzwang und spielte munter nach vorne mit.

Beide Mannschaften überbrückten das Mittelfeld schnell, sodass ständig Gefahr für die Tore ausging. Trotz der imponierenden Laufleistung der Gäste, setzte sich die personelle Klasse des Meisters durch.

Zwei Treffer von Didier Drogba sorgten für eine komfortable Halbzeitführung für Gala. Serdar Gürler bewahrte mit dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 2:1 die Spannung im Spiel.

Auch nach der Pause sah mein ein ähnlich hohes Tempo wie zur ersten Halbzeit. Beide Mannschaften zeigten sich allerdings schlecht im Abschluss, sodass es trotz aller Bemühungen beider Seiten beim verdienten Ergebnis von 3:1 blieb.

Mit der Leistung aus der ersten Halbzeit ist Galatasaray auf dem besten Weg den Titel zu verteidigen. Doch auch Elazigspor ist unter Trainer Yilmaz Vural eine Bereicherung für die Süpe Lig.

Der 30. Spieltag im Überblick