Quaresma fliegt: Besiktas siegt in Bursa

Von SPOX
Ibrahim Öztürk und Tetteh Bangura steigen gemeinsam zum Kopfball: Letzterer trifft
© anadolu

Bis zur 87. Minute war Besiktas bei Bursaspor in Rückstand und zu allem Überfluss sah Ricardo Quaresma auch noch die Rote Karte: Doch dann drehten die schwarzen Adler auf und gewannen beim Meister 2010. Fast 76 Minuten in Unterzahl musste Galatasaray bei Karabükspor auskommen, rettete aber dank Felipe Melo nur einen Punkt. Fenerbahce kommt vor 41.000 Frauen und Kindern im eigenen Stadion nicht über ein 1:1 gegen Manisaspor hinaus, aber das Ergebnis war an diesem Abend fast schon nebensächlich.

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Bursaspor - Besiktas 1:2 (1:0)

Tor: 1:0 Bangura (6.), Sivok (87.), 1:2 Holosko (89.)

Rote Karte: Bangura (25.)

Gelb-Rote-Karte: Quaresma (79.)

Besiktas hat in einem verrückten Spiel ein verloren geglaubtes Spiel bei Bursaspor mit 2:1 gewonnen. Die beiden Treffer fielen erst in den letzten drei Minuten. Bursaspor verpasste damit den dritten Sieg im dritten Spiel, während Besiktas den zweiten Saisonsieg einfuhr.

Doch der Reihe nach: Bei strömenden Regen entwickelte Bursa früh im Spiel Druck, angetrieben vom starken Pablo Batalla kam der Gastgeber zu flüssigen Kombinationen. Die Führung ließ nicht lange auf sich warten. Neuzugang Teteh Bangura traf in Union mit dem aufgerückten Ibrahim Öztürk per Kopf.

Bursa spielte pass- und kombinationssicher, während Besiktas vergeblich sein Spiel über die Außenpositionen aufziehen wollte. Simao und Quaresma waren über weite Strecken Totalausfälle. Auch die Rote Karte gegen den Torschützen Bangura (25.), der den Schiedsrichter beleidigt haben soll, wirkte sich nicht vorteilhaft für den Istanbuler Gast aus. Bursa hatte sogar Möglichkeiten, die Führung auszubauen.

Nach der Pause verlagerte Besiktas zumindest das Spiel etwas mehr in die gegnerische Hälfte - ohne aber gefährlich vor das Tor zu kommen: Ex-Schalker Edu war im Sturmzentrum quasi nicht existent, Scott Carson im Bursa-Tor beschäftigungslos.

Nicht besser wurden die Vorzeichen nach der Hinausstellung von Quaresma: Der Portugiese begann nach misslungenem Übersteiger ein Frustfoul und musste folgerichtig mit Gelb-Rot runter.

Doch genau diese Karte schien die Initialzündung für Besiktas zu sein: Besiktas kämpfte jetzt und kam zu Chancen: Erst traf Tomas Sivok per Kopf (87.) und nur zwei Minuten später der eingewechselte Filip Holosko völlig freistehend ebenfalls mit dem Kopf. Im Atatürk-Stadion von Bursa herrschte Totenstille, der Sieg für Besiktas war da schon längst perfekt.

Karabükspor - Galatasaray 1:1 (0:0)

Tore: 1:0 Erdem Özgenc (73.), 1:1 Felipe Melo (83., Elfmeter)

Rote Karte: Fernando Muslera (14., Notbremse)

Galatasaray kommt auch unter Fatih Terim nur schwer in die Gänge. Der 17-malige Meister kam bei Karabükspor nur zu einem 1:1, spielte aber an der Hafenstadt fast 76 Minuten in Unterzahl.

Fernando Muslera sah in der 14. Minute die Rote Karte, nachdem der Torhüter Luton Shelton per Foul zu Fall brachte. Zu allem Überfluss verletzte sich der Uruguayer dabei noch am Knie. Für den Rotsünder nahm Gala-Coach Terim Neuzugang Albert Riera runter. Das neuformierte 4-4-2 mit Johan Elmander und Sercan Yildirim war damit schon früh hinfällig.

Trotz Unterzahl gelang Galatasaray im ersten Durchgang den Ball in den eigenen Reihen zu halten, war aber einmal mehr zu harmlos im Spiel nach vorne. Nicht besser wurde es, nachdem Terim zur Pause mit Sercan den nächsten Offensiven herunternahm.

Karabük, Überraschungsteam der vergangenen Saison, spielte trotz Überzahl sehr defensiv, ging aber nach 73 Minuten in Führung: Youngster Erdem Özgenc traf aus gut 25 Metern per Linksschuss - unter tatkräftiger Unterstützung von Torhüter Ufuk Ceylan.

Terim reagierte und brachte Milan Baros, der nur wenige Sekunden später einen berechtigten Elfmeter herausholte. Felipe Melo verhandelte souverän und sicherte Gala somit zumindest einen Punkt.

Fenerbahce - Manisaspor 1:1

Tore: 1:0 Dia (41.), 1:1 Bilica (66./ET)

Gelb-Rote-Karte: Nizamettin (48.)

Was für ein Fußballabend! 41.000 Frauen und Kinder im Sükrü-Saracoglu-Stadion zu Istanbul - eine bis dato unvergleichliche Stadionatmosphäre, aber ohne glückliches Ende für den Gastgeber.

Der Reihe nach: Der türkische Verband setzte in der vergangenen Woche die Stadionsperre aus. Im Falle einer fälligen Strafe finden in der Süper Lig künftig nur noch Frauen und Kinder Einlass in die Stadien. So auch bei Feners Heimspiel gegen Manisaspor.

"Das ist schon ein Stück Fußballgeschichte", so Fenerbahces Trainer Aykut Kocaman vor dem Anpfiff. Der Lärmpegel im Stadion überraschte - im positiven Sinne, genauso die gut harmonierenden Fangesänge. Nur Fenerbahces Mannschaft machte nicht mit. Über weite Strecken der ersten Hälfte spielte nur der Gast aus Manisa und hatte gute Chancen zur Führung.

Die besorgte aber aus heiterem Himmel Issiar Dia (41.) für Fener kurz vor der Pause nach starkem Alex-Pass. Nach der Pause wurde es nicht besser, obwohl Manisa schon nach 48 Minuten in Unterzahl spielen musste: Nizamettin Caliskan musste per Gelb-Rot runter. Fener fehlte aber die Ordnung im Spiel, Manisa hatte auch in Unterzahl gute Chancen.

BlogLadies Night im Sükrü Saracoglu Stadion

So war das 1:1 fast folgerichtig: Fabio Bilica fälschte einen Schuss von Ömer Aysan ins eigene Tor ab. Fenerbahce entwickelte in der Schlussphase Druck, konnte den Siegtreffer aber nicht mehr erzwingen. Für Fenerbahce ist es der erste Punktverlust seit dem 0:0 im April 2011 gegen Bursaspor.

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