Trabzonspor zurück an der Tabellenspitze

Von SPOX
Umut Bulut (M.) erzielte den Ausgleich für Trabzonspor
© anadolu

Fenerbahceschlägt Besiktas im Istanbul-Derby deutlich. Tore, knifflige Schiedsrichter-Entscheidungen und ein lupenreiner Hattrick bestimmen den Klassiker. Galatasaray siegte mühsam, ein Ex-Frankfurter war Matchwinner für   Gaziantepspor. Trabzonspor besiegte am Montagabend Maniaspor durch ein Joker-Tor in der Schlussphase.

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Manisaspor - Trabzonspor 1:2 (1:1)

Tore: 1:0 Dixon (14.), Umut Bulut (53.), 1:2 Alanzinho (86.)

Bei Trabzon musste Senol Günes in der Offensive auf Leistungsträger Engin Baytar verzichten und das Fehlen des 27-Jährigen ließ das Angriffsspiel des Favoriten vor allem in der ersten Halbzeit stottern.

Manisa kam früh durch einen schönen Kopfball des aufgerückten Jimmy Dixon nach einem Eckball zur Führung und verlegte sich danach aufs Kontern.

In Engins Abwesenheit sollten bei den Gästen im Mittelfeld Colman und Selcuk Inan offensivere Rollen einnehmen und das Spiel ankurbeln, hatten damit aber Probleme.

Bulut erzielt den Ausgleich

Anfang der zweiten Halbzeit dann trotzdem der Ausgleich: nach klugem Pass von Spielmacher Jaja schob Stürmer Umut Bulut den Ball ins Tor (53.). Kurz darauf brachte Günes Offensivmann Alanzinho und erhöhte damit den Druck.

Nun rannte Trabzon an und hatte Chance um Chance, vor allem der in der zweiten Hälfte überragende Jaja war kaum zu halten.

Kurz vor Schluss wurde Joker Alanzinho dann zum Held des Tages für Trabzon: der Brasilianer überwand Torwart Ilker mit einem satten Schuss aus 25 Metern und sicherte seiner Mannschaft drei Punkte und damit die von Fenerbahce zurückeroberte Tabellenführung.

Besiktas - Fenerbahce 2:4 (1:1)

Tore: 0:1 Necip Uysal (Eigentor, 5.), 1:1 Ekrem (43.), 2:1 Ibrahim Toraman (50.), 2:2 Alex (Elfmeter, 65.), 2:3 Alex (72.), 2:4 Alex (75.)

90 Minuten: Die Gäste begannen stark und starteten einen gefährlichen Angriff nach dem anderen. Vor allem die zwei Senegalesen Dia und Niang waren von der Besiktas-Defensive kaum zu halten. Folgerichtig gab es die frühe Führung für Fener: In der fünften Minute trat Alex einen scharfen Freistoß vors Tor, wo der Ball von Necip Uysal ins eigene Tor ging.

In der 25. Minute baute der starke Dia fast die Führung aus, als er alleine vor Rüstü auftauchte und aus kurzer Distanz nur den Pfosten traf. Danach fand Besiktas endlich ins Spiel. Die Adler wurden nun gefährlicher in der Offensive - und so gut wie jeder Angriff ging dabei über Ricardo Quaresma. Kurz vor dem Halbzeitpfiff brach dann Jubel aus: Rechtsverteidiger Ekrem Dag bekam bei einem Konter im Strafraum den Ball, ließ Andre Santos mit einem Haken stehen und hämmerte den Ball in den Winkel.

Fieser Ellenbogencheck von Ferrari

In der zweiten Halbzeit ging der Druck der Hausherren unverändert weiter und zahlte sich bereits nach fünf Minuten aus: Ein Simao-Freistoß wurde von der Mauer abgefälscht und landete bei Ibrahim Toraman, der Volkan im Tor aus sechs Metern keine Chance ließ.

Die Schlüsselszene des Spiels dann in der 65. Minute: Nach einem Luftkampf streckte Matteo Ferrari Gegenspieler Lugano im Strafraum abseits des Balles mit einem fiesen Ellenbogencheck nieder, verursachte einen Elfmeter und sah die Rote Karte. Danach begann die große Alex-Show.

Der Fener-Kapitän verwandelte den fälligen Elfer, köpfte wenig später zur 3:2-Führung ein und machte mit seinem dritten Treffer innerhalb von zehn Minuten dann alles klar. Nach der Roten Karte für Ferrari und dem Alex-Dreierpack war Besiktas endgültig geschlagen.

Star des Spiels: Da gibt es keine zwei Meinungen - Alex de Souza. Bei Fener waren zwar Issiar Dia und Mamadou Niang die auffälligsten in der Offensive, doch wer in einem Derby in zehn Minuten mit einem lupenreinen Hattrick alles klar macht, der hat sich diese Auszeichnung redlich verdient. Der Kapitän hat heute seiner Mannschaft zum wiederholten Male drei Punkte gesichert.

Lehren des Spiels: Fener sichert sich den Sieg mit einer starken Anfangs- und Schlussphase, auch wenn Aykut Kocamans Truppe dazwischen ziemlich ins Straucheln kam. Nach dem Doppelschlag sah alles nach einem Sieg für Besiktas aus, doch Fener antwortete, begünstigt durch die unfassbar dumme Aktion von Ferrari, im Stile einer Spitzenmannschaft und schoss damit den Gegner noch tiefer in die Krise. Fener ist nun vorübergehend Tabellenführer und einen Punkt vor Trabzonspor, die erst morgen zum Zuge kommen.

Bursaspor - Gaziantepspor 1:4 (1:2)

Tore: 0:1 Wagner (22.), Yalcin 0:2 (32.), 1:2 Dany (Eigentor, 34.), 1:3, 1:4 Cenk Tosun (61.,74.)

Bursa begann stark und gab zunächst den Ton an, doch völlig überraschend stand es nach einer halben Stunde 0:2 für die Gäste. Beim ersten ernsthaften Angriff Gazianteps setzte sich Popov auf links durch, seine Flanke musste Wagner aus kurzer Distanz nur noch einköpfen (22.), zehn Minuten später folgte nach ähnlichem Schema der Kopfballtreffer durch den aufgerückten Kapitän Yalcin.

Zwei Minuten danach dann das dritte Kopfballtor der Gäste, nur diesmal ins falsche Tor: Abwehrmann Dany wollte eine Flanke von Volkan Sen klären, traf aber ins eigene Netz (34.).

In der zweiten Halbzeit genau das gleiche Bild. Bursa war erneut spielbestimmend und drängte auf den Ausgleich, doch gerade als der Druck am stärksten wurde, landeten die abgezockten Gäste den zweiten Doppelschlag: Der Ex-Frankfurter Cenk Tosun vollendete zunächst nach erneuter Vorarbeit von Popov zur Vorentscheidung, kurz darauf düpierte er Bursa-Kapitän Ömer Erdogan in Weltklassemanier und machte mit dem vierten Treffer alles klar.

Mit dem Ergebnis droht Bursa im Meisterrennen weiter abzufallen, während Gaziantep nun seit sieben Spielen ungeschlagen ist und an die internationalen Plätze anklopft.

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Galatasaray - Bucaspor 1:0 (0:0)

Tore: 1:0 Culio (77.)

Zu Beginn der Partie nahm Gala erwartungsgemäß das Heft in die Hand und kam zu ersten Chancen: Culio (14.) und Sabri (15.) scheiterten knapp aus der Distanz, der in die Startelf zurückgekehrte Milan Baros setzte einen Kopfball übers Gehäuse (30.).

Danach wurde der Underdog mutiger und startete einige gefährliche Konter, einer davon führte fast zum Erfolg - Sercan Kaya scheiterte lediglich am Pfosten (36.). Kurz darauf kam Gala-Abwehrmann Servet nach einem Freistoß zum Kopfball, den Buca-Keeper Londak an den Pfosten lenken konnte.

In der zweiten Hälfte nahm das Spiel immer mehr Fahrt auf. Gala stürmte an, wurde vom konternden Gegner aber immer wieder in Unterzahl in der Defensive erwischt.

Culio erlöst Gala

Die bis dahin größte Chance für die Gäste gab es in der 72. Minute, als der auffällige Victor Mendy auf der rechten Seite durch war und an Schlussmann Zapata vorbei nach innen ablegte, dort verpasste Sercan jedoch knapp.

Kurz darauf die Erlösung für Gala: Sabri schickte auf dem rechten Flügel Kazim auf die Reise, der legte in den Rücken der Abwehr, und Culio ließ Londak im Tor keine Chance (77.).

Buca war noch immer nicht geschlagen, denn eine Riesenmöglichkeit gab es noch: in der 85. Minute tauchte Mendy erneut alleine vor Zapata auf, setzte den Ball aber knapp neben das Tor, und kurz darauf durfte Gala über drei mühsam erkämpfte Punkte jubeln.

Der Spieltag in der Überblick