Gala erledigt Pflichtaufgabe in neuer Arena

Von Cihan Acar
Servet Cetin (M.) erzielte den 1:0-Siegtreffer für Galatasaray gegen Silvasspor
© Anadolu

Galatasaray feiert im neuen Stadion einen gelungenen Einstand. Trabzon und Bursa kamen nicht über ein Remis hinaus. Besiktas hat seine Aufholjagd dagegen mit einem klaren Sieg gegen Bucaspor eingeläutet. Fener siegt knapp bei Antalyaspor.

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Galatasaray - Sivasspor 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Servet (70.)

90 Minuten: Vor fulminanter Kulisse im neuen Stadion legten die Hausherren, bei denen Kapitän Arda kurzfristig verletzungsbedingt ausfiel, los wie die Feuerwehr und hatte einige Male die frühe Führung auf dem Fuß. Die Gäste wurden nach hinten gedrängt und hatten lange Zeit keine nennenswerten Offensivaktionen. Nach dem Seitenwechsel ging der Druck unverändert weiter und Gala startete einen Angriff nach dem anderen. In der 70. Minute dann die Erlösung: Abwehrchef Servet Cetin leitete den Angriff selber ein, Baris Özbek legte den Ball am herausstürmenden Keeper Forcan vorbei und Servet musste nur noch ins leere Tor einschieben. Zehn Minuten später gab Sivas beinahe die Antwort, als Eneramo einen Kopfball an den Pfosten setzte, doch am Ende blieb es beim knappen Sieg.

Star des Spiels: Emmanuel Culio. Der in der Winterpause geholte Argentinier ist bisher eine echte Verstärkung für Galatasaray und lieferte auch heute eine sehr auffällige Partie. Culio hatte sehr viele Ballkontakte, brachte mit seinen schnellen Dribblings die Abwehr durcheinander und kurbelte mit gutem Passspiel das Spiel seiner Mannschaft an. Der 27-jährige ist bisher ein echter Glücksgriff.

Lehren des Spiels: Schon im Vorfeld war klar, dass alles andere als ein Dreier im ersten Ligaspiel im neuen Stadion für Galatasaray eine herbe Enttäuschung gewesen wäre. Dementsprechend motiviert ging die Mannschaft von Trainer Gheorghe Hagi zu Werke, konnte spielerisch überzeugen und holte sich einen knappen, aber verdienten Sieg gegen den mauernden Gegner. Überwiegend positiv fällt auch das Zeugnis der neuen Spieler aus: zwar hing Kazim Kazim heute im Sturm zwar etwas in der Luft, doch Culio, Yekta und der eingewechselte Stancu zeigten gute Leistungen.

Konyaspor - Bursaspor 0:0 (0:0)

Tore: Fehlanzeige

90 Minuten: Der Meister begann ohne Neuzugang Kenny Miller und suchte sein Glück zunächst über die Flügel. Die erste große Chance hatte Sercan Yildirim in der 23. Minute nach einem schnellen Konter, er verzog aber knapp. Auch in der Folgezeit kam Bursa zu einigen Möglichkeiten und war die überlegene Mannschaft, während Konya mit Kampf dagegen hielt. Den zweiten Durchgang begannen die Gastgeber mit Pressing und konnten das Spiel ausgeglichener gestalten, blieben aber im Angriff erschreckend harmlos. Bursa gelang am Ende offensiv genauso wenig, und so blieb es beim torlosen Remis.

Star des Spiels: Serdar Aziz. Der junge Innenverteidiger saß einen Großteil der Hinrunde nur auf der Bank und wird erst berücksichtigt, seit der etatmäßige Innenverteidiger Ibrahim Öztürk verletzt ausfällt. Mit seiner heutigen Leistung deutete er sein Potenzial an. Der 20-Jährige spielte abgeklärt, gewann so gut wie jeden Zweikampf und hatte großen Anteil daran, dass der Gegner so gut wie keine Torchance hatte.

Lehren des Spiels: In jedem Interview mit Bursa-Spielern vor dem Spiel wurde der Punktverlust von Trabzon angesprochen, der heute genutzt und als Motivation dienen sollte. Doch die Antwort auf dem Platz fiel ernüchternd aus. Im ersten Durchgang hatte man den Gegner noch im Griff, später passte man sich dessen Niveau an. Am Ende ein Ergebnis, das beide Seiten nicht so recht weiterbringt.

Trabzonspor - Ankaragücü 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Jaja (19.), 1:1 Gabric (61.)

90 Minuten: Der Tabellenführer trat in der ersten Halbzeit sehr dominant auf, kam früh zur Führung durch Jaja und hätte diese danach mehrmals ausbauen können. Ankara fand dagegen überhaupt nicht statt und lief zunächst nur Ball und Gegner hinterher. In der zweiten Hälfte dann ein ganz anderes Bild. Trabzon verlor spielerisch den Faden und leistete sich leichtfertige Ballverluste, einer davon wurde durch Gabric nach schöner Vorarbeit des eingewechselten Sestak bestraft (61.). Nach dem Ausgleich war Trabzon völlig von der Rolle. Die Hausherren rannten zwar noch einmal an und drängten auf den Sieg, doch Ankara zog sich zurück und rettete den Punkt über die Zeit.

Star des Spiels: Stanislav Sestak. Der Ex-Bochumer saß zunächst nach seiner Verletzungspause auf der Bank, kam zur Halbzeit in die Partie und beschäftigte 45 Minuten lang die gegnerische Abwehr im Alleingang. Der 28-Jährige war brandgefährlich, bereitete den Ausgleich vor und hätte kurz vor Schluss nach schönem Sololauf beinahe den Siegtreffer erzielt. Der Garant für den Punktgewinn.

Lehren des Spiels: In der ersten Halbzeit war alles beim Alten. Trabzon spielte attraktiv nach vorne, hatte auch in der Defensive keine Probleme und hätte bereits deutlich führen können. Vor allem Stürmer Umut Bulut hatte ein halbes Dutzend hochkarätiger Chancen, die er nicht nutzen konnte. Der Gegner nutzte eine der wenigen gefährlichen Offensivaktionen eiskalt und profitierte am Ende davon, dass Trabzon vor dem Gegentreffer zu leichtfertig und danach zu konfus agierte. Den Punktverlust hat sich die Truppe von Senol Günes selbst zuzuschreiben.

Besiktas - Bucaspor 5:1 (3:0)

Tore: 1:0 Nobre (8.), 2:0 Guti (18.), 3:0 Simao (45.), 4:0 Nobre (64.), 5:0 Guti (74.), 5:1 Musa (75.)

90 Minuten: Die Besiktas-Elf kam sehr motiviert aus der Kabine und startete eine Attacke nach der anderen. Schon nach acht Minuten durften die Anhänger jubeln, als Nobre nach einer Guti-Ecke einköpfte. Zehn Minuten später der zweite Treffer: Buca-Neuzugang Beto nahm im Luftkampf mit Nobre die Hand zur Hilfe und verschuldete einen Elfmeter, den Guti locker verwandelte. Die Adler blieben danach die klar dominante Mannschaft, kurz vor der Halbzeit baute Simao die Führung mit seinem ersten Tor im Besiktas-Dress aus. Damit war das Spiel eigentlich schon gelaufen. Im zweiten Durchgang machte Besiktas nicht mehr als nötig und kam gegen die völlig überforderten Gäste noch zu zwei weiteren Treffern. Der Ehrentreffer durch Musa besiegelte den Endstand.

Der Star des Spiels: Mert Nobre hat sich in der Vorbereitung einen Stammplatz erkämpft und bestätigte heute seine gute Form. Der 30-Jährige war der laufstärkste Spieler seiner Mannschaft, holte den Elfmeter heraus und erzielte zwei Tore selbst. Nach seinem zweiten Treffer holte Nobre sich seine Standing Ovations ab und durfte nach einer runden Leistung duschen gehen.

Die Lehren des Spiels: So hatten sich das alle Beteiligten bei Besiktas vorgestellt. Die mit namhaften Spielern verstärkte Mannschaft gab ein sehr gutes Gesamtbild ab, hatte den Gegner stets im Griff und zeigte über weite Strecken ansehnlichen Fußball und schöne Kombinationen. Mit dem klaren Sieg feiern die neuen Spieler Almeida, Simao und der eingewechselte Fernandes ein erfolgreiches Debüt, auch wenn vor allem beim heute glücklosen Almeida noch Luft nach oben ist. Der Auftakt ist für Besiktas geschafft, nun heißt es zurücklehnen und auf Patzer der Konkurrenz hoffen.

Antalyaspor - Fenerbahce 0:1 (0:1)

Tor: 0:1 Gökhan (41.)

90 Minuten: Fener begann recht defensiv und ließ den heimstarken Gegner kommen. Antalya nutzte das zu einigen gefährlichen Angriffen über die Stürmer Necati und Tita, während Fener nur bei Standards und einem Distanzschuss von Alex (30.) gefährlich wurde.

Die erste Hälfte verlief ohne Highlights, bis in der 40. Minute der Auftritt von Gökhan Gönül folgte. Der Rechtsverteidiger setzte sich gegen zwei Gegner durch, schaute kurz auf und hob den Ball aus 20 Metern über den zu weit vor seinem Tor stehenden Keeper Ömer.

Nach dem Seitenwechsel agierte Antalya druckvoller, spielte Pressing und drängte Fener in die eigene Hälfte, konnte aber so gut wie keine Torchancen kreieren. In der 90. Minute wurde es bei einem Lupfer von Kenan dann noch einmal gefährlich, doch Keeper Volkan klärte in letzter Sekunde und hielt den Fener-Sieg fest.

Star des Spiels: Gökhan Gönül. Der Rechtsverteidiger ist bei Fener konstanter Leistungsträger und stellte heute erneut seine Klasse unter Beweis. Gökhan hatte zwar zu Beginn einige Probleme mit Gegenspieler Tita, machte danach aber seine Seite dicht, tauchte immer wieder gefährlich in der Offensive auf und erzielte nebenbei ein Weltklasse-Tor, dass am Ende den Sieg einbrachte.

Lehren des Spiels: Fener-Coach Aykut Kocaman startete mit einer überraschenden Aufstellung. Semih Sentürk begann im Sturm, dafür wich Niang auf den linken Flügel, doch das Experiment ging nicht auf. Nach 60 Minuten wurde Semih ausgewechselt und konnte damit erneut nicht das Vorurteil entkräften, dass er nur als Joker gute Leistungen bringe.

Fener spielte ergebnisorientiert und nicht gerade überzeugend, holte aber dank des Geniestreichs von Gökhan drei Punkte, die doppelt wichtig sind: zum einen wurde die in der Hinrunde so gravierende Auswärtsschwäche heute überwunden, zum anderen konnte der Patzer von Trabzon genutzt und der Rückstand verringert werden.

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