Alex-Gala bei Fener-Sieg

Von SPOX
Alex de Souza (l.) schoss das 3000. Tor für Fenerbahce
© Getty

Trabzonspor und Kayserispor haben geplatzt: Fenerbahce nutzte die Chance und machte wieder etwas Boden gut. Einen Schritt in die richtige Richtung tätigte Galatasaray. Besiktas hat wieder einmal große Verletzungssorgen.

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Fenerbahce - Bucaspor 5:2 (3:0)

Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Alex (2., 13., 23.), 3:1 Manucho (65.), 4:1 Niang (81.), 5.1 Sentürk (86.), 5:2 Aydin (88.)

Die 90 Minuten: Nach 23 Minuten war alles klar. Fener-Kapitän Alex de Souza legte in dieser kurzen Zeit einen lupenreinen Hattrick hin und besiegte den Aufsteiger damit fast im Alleingang. Bucaspor wurde von den drei schnellen Treffern überrollt und war nur noch um Schadensbegrenzung bemüht, selbst beim Spielstand von 0:3 ließ Trainer Samet Aybaba ein 4-5-1 spielen. In der zweiten Halbzeit schaltete Fener dann zwei Gänge herunter und spielte den Sieg nach Hause.

Der Star des Spiels: Runde Wochen für Alex de Souza. Nachdem er letzte Woche seinen hundertsten Treffer im Fener-Trikot erzielte, traf er gegen Bucaspor bereits in der ersten Spielminute zum insgesamt 3000. Tor der Vereinsgeschichte. Und weil es so schön war, legte der Brasilianer nach und hatte nach kurzer Zeit einen Hattrick in der Tasche. Nach 77 Minuten und einer überragenden Leistung wurde er unter Standing Ovations ausgewechselt. Ganz klar der Mann des Abends.

Die Lehren des Spiels: Es bleibt dabei: Fener ist zuhause eine Macht. Bis auf die Stadtrivalen Besiktas und Galatasaray wurde jeder Gegner mit mindestens drei Toren wieder heimgeschickt. Auch für Aufsteiger Bucaspor war absolut nichts zu holen. Einziger kleiner Makel aus Fener-Sicht: die zwei Gegentreffer, die durch Nachlässigkeiten in der Abwehr ermöglicht wurden.

Wenn Aykut Kocaman es nun schafft, das zuhause regelmäßig an den Tag gelegte Selbstvertrauen auch auf Auswärtspartien zu übertragen, wird Fener in absehbarer Zeit wieder ins Titelrennen eingreifen.

Kayserispor - Galatasaray 0:0

Tore: Fehlanzeige

90 Minuten: Fünf Minuten dauerte es - dann legte Galatasaray zur besten Halbzeit der Saison los. Konsequente Angriffe über die Außen, Tempo auf einem hohen Level, sehr gute Torchancen: die beste Möglichkeit hatte Elano nach 15 Minuten, als der Brasilianer nach Kewell-Pass aus sechs Metern das 1:0 machen musste, aber an Torhüter Souleymanou Hamidou scheiterte.Galatasaray blieb am Drücker, Kewell, Pino und Elano hatten weitere Chancen. Glück hatte das in der ersten Hälfte enttäuschende Kayseri, als Hasan Ali Kaldirim elfmeterwürdig Elano foulte. Der Pfiff von Schiedsrichter Baris Simsek blieb aus. Nach der Pause das gleiche Bild: Galatasaray drückend überlegen, Baris Özbek (51.) traf freistehend den Pfosten, Mehmet Batdal (75.) verpasste ebenfalls. Die größte Chance für Kayseri nach 71 Minuten: Ex-Wolfsburger Jonathan Santana vergab freistehend vor Ufuk Ceylan, der aber bärenstark klärte. Am Ende ein glückliches Remis für Kayserispor.

Star des Spiels: Ali Turan. Sein Wechsel von Kayseri zu Galatasaray sorgte für Spannungen zwischen beiden Klubs. Ali  wollte unbedingt zu Gala, bekam aber keine Freigabe. Letztlich wechselte der Ex-Kapitän Kayseris ablösefrei, ist bisher bei Gala aber ein Flop. Doch der Fußball und seine Geschichten: An alter Wirkungsstätte, wo er bei jedem Ballkontakt gnadenlos ausgepfiffen wurde, machte Turan sein bestes Spiel für Galatasaray.

Lehren des Spiels: Chaos, Albträume vom Abstiegskampf, der Rausschmiss von Misimovic: Galatasaray hatte vor dem Spiel genügend Alibis, um beim Dritten Kayserispor die nächste Pleite abzuholen. Stattdessen spielte Galatasaray wohl seine beste Partie in dieser Saison. Die taktische Disziplin und das gute Offensivsspiel verblüfften fast schon bei den schlechten Vorzeichen. Sicher ist aber auch: Galatasaray braucht dringend Verstärkung im Angriff. Baros ist dauerverletzt, Pino wahrlich kein Knipser, Batdal genießt nicht das Vertrauen. Viele gute Angriffe ersticken so im Keim. Das 0:0 war für Galatasaray ordentlich, gebracht hat er aber wenig: Der Rückstand zu Tabellenführer Trabzonspor bleibt bei 13 Zählern.

Trabzonspor - Eskisehirspor 0:0

Tore: Fehlanzeige

90 Minuten: Bei Eskisehirspor fehlten mit Batuhan Karadeniz (suspendiert), Sezer Öztürk und Ümit Karan (beide gesperrt) die wichtigsten Angreifer, doch das Angriffsspiel der Gäste konnte sich in der Anfangsphase sehen lassen. Die Rot-Schwarzen spielten ansehnlich und zügig nach vorne. Trabzonspor offenbarte Schwächen im Spielaufbau, alleine Verteidiger Giray Kacar spielte unzählige Bälle unnötig zum Gegner. Besser wurde es im Fortlauf der ersten Hälfte, weil Burak Yilmaz sich etwas von der Deckung lösen konnte. Aber richtig gute Chancen blieben Mangelware. Senol Günes reagierte nach der Pause mit der Einwechslung von Alanzinho für Colman. Fortan spielte nur noch Trabzonspor, der Brasilianer Alanzinho kurbelte das Spiel aus dem Zentrum an, kam selbst oft zum Abschluss. Letztlich blieb es beim 0:0, das am Ende leistungsgerecht war. Eskisehirspor wurde für seine gute Defensivarbeit belohnt.

Star des Spiels: Diego. Der Brasilianer kam vor der Saison vom FC Genua zu Eskisehirspor und avanciert immer mehr zum großen Rückhalt in der Abwehr. Diego verlor fast keinen Zweikampf, schaltete Umut Bulut komplett aus und hielt die Defensive gegen den Tabellenführer zusammen.

Lehren des Spiels: Es wäre wohl etwas gewagt, zu behaupten, die Tabellenführung ist Trabzonspor zu Kopf gestiegen. Dafür war das Bemühen gegen Eskisehirspor durchaus da, aber gehemmt wirkten die Kicker des Schwarzmeer-Klubs allemal. Wenig war zu sehen vom erfrischenden Offensivfußball der letzten Wochen. Formstarke Stammspieler wie Colman, Burak, Jaja und Umut waren bei den Verteidigern Eskisehirspors komplett abgemeldet. Trainer Senol Günes sagte vor dem Spiel: "Wir sind gut, aber noch nicht perfekt." Der erfahrene Coach bremste zuletzt die aufkommende Euphorie stark ab - und das wohl zu Recht.

Besiktas - Konyaspor 2:2 (2:1)

Tore: 0:1 Grajciar (16.), 1:1 Kere (Eigentor, 27.), 2:1 Holosko (40.), 2:2 Grajciar (62.)

90 Minuten: Die Kraftverhältnisse waren gleich ganz klar verteilt: die Hausherren nahmen das Spiel in die Hand, der Gast traute sich kaum aus der eigenen Hälfte. Trotz allem kam Konya ohne jede Torchance zur Führung, als Grajciar aus dem Nichts zum Treffer nach 60-Sololauf ansetzte. Besiktas verdaute den Schock aber schnell und drehte das Spiel noch im ersten Durchgang.

In der zweiten Halbzeit wollten die Gastgeber schnell alles klar machen und drückten auf das dritte Tor, das aber trotz unzähliger Chancen nicht fallen wollte. Stattdessen schlug Konya erneut eiskalt zu und kam durch Grajciars zweites Tor zum Ausgleich. Besiktas schüttelte auch diesen Schock recht schnell ab und stürmte weiter an, kam aber nicht mehr zum Siegtreffer.

Star des Spiels: Peter Grajciar.  Trainer Ziya Dogan verordnete dem Slowaken zwei Tage Hotelruhe, nachdem er etwas erschöpft von der Länderspielreise gegen Bosnien zurückkam. Schon gegen die Bosnier traf der Stürmer zum 2:3. Das Toreschießen ging in Istanbul weiter: Seine beiden Tore waren eiskalt verwandelt, ansehnlich vor allem der erste Treffer.

Lehren des Spiels: Das Bemühen kann man der Truppe von Bernd Schuster nicht absprechen. Über die gesamte Spieldauer waren die Adler die spielbestimmende Mannschaft und erspielten sich zahlreiche Torchancen. Da diese zum Teil aber kläglich vergeben wurden und die Abwehr bei den Gegentreffern schlecht aussah, muss man sich den unerwarteten Punktverlust selber zuschreiben.

Das Fehlen von Leistungsträgern wie Guti (gesperrt) und Quaresma macht sich im Spielaufbau deutlich bemerkbar, vor allem in der hektischen Endphase hat eine ordnende Hand gefehlt. Quaresma wird Besiktas nun aber länger nicht zur Verfügung stehen. Der Portugiese wurde in der 40. Minute verletzt ausgewechselt. Die Kontrollen ergaben eine Muskelriss im Oberschenkel. Die Hinrunde ist damit für Quaresma gelaufen. Und ausgerechnet jetzt geht es für Besiktas in der kommenden Woche zum Derby gegen Galatasaray.

Manisaspor - Bursaspor 0:2 (0:2)

Tore: 0:1 Ömer Aysan (40., Eigentor), 0:2 Batalla (44.)

Bursaspor hat seine Mini-Krise beendet und nach drei sieglosen Spielen bei Manisaspor erstmals wieder drei Punkte eingefahren. Der Meister sorgte im Atatürk-Stadion schon vor der Pause für klare Verhältnisse. Trotz der Ausfälle der Stammspieler Sercan Yildirim, Ali Tandogan und Volkan Sen ließ Bursa nie daran zweifeln, in Manisa, das in der Vorwoche noch Galatasaray in Istanbul mit 2:0 besiegte, zu gewinnen. Bursaspor kontrollierte das Spiel, hatte mehr Chancen und machte mit einem Doppelschlag vor der Pause das 2:0 durch Aysan (Eigentor) und Batalla. Manisa fand über weite Strecken keine Mittel, Bursa in Gefahr zu bringen. Bursa ist mit 28 Punkten Zweiter. Manisa bleibt mit 15 Punkten Zwölfter.

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