Besiktas siegt mit viel Glück

Von SPOX
Nihat Kahveci konnte gegen Sivasspor einmal nicht mehr überzeugen
© anadolu

Besiktas beendet gegen Sivasspor seine Negativserie und gewinnt nach drei Pleiten in Folge mit 2:1 (2:0). Am Ende hatte die Truppe von Bernd Schuster aber viel Glück. Galatasaray gewinnt bei der Rückkehr Gheorghe Hagis ins Ali Sami Yen knapp gegen Antalyaspor mit 2:1 (2:0). Gala lässt Verbesserungen erkennen, hat aber noch Luft nach oben. Der Rückstand zu Tabellenführer Bursaspor ist etwas geschmolzen. Der Meister trennte sich zum Auftakt gegen Fenerbahce 1:1.

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Besiktas - Sivasspor 2:1

Tore: 1:0 Bobo (5.), 2:0 Necip (23.), 2:1 Pedriel (67.)

Die 90 Minuten: Besiktas begann sehr leidenschaftlich und schwungvoll. Besonders Guti und Necip erzeugten im Zentrum viele Ideen. Sivasspor wirkte überrascht und musste bereits nach fünf Minuten den Rückstand durch Bobo hinnehmen. Der starke Necip legte in der 23. Minute sehenswert nach. Sivasspor ließ erst nach der Pause Aufbäumen erkennen und wurde in der 67. Minute durch Pedriel belohnt. In der Schlussphase spielte dann nur noch der Gast. In der 90. Minute hätte dann Keita das 2:2 erzielen müssen und traf nur den Pfosten.

Star des Spiels: Necip Uysal. Nach starkem Saisonstart ließ Bernd Schuster seinen Youngster überraschend lange draußen - teilweise setzte er den Jung-Nationalspieler sogar auf die Tribüne. Die vielen Ausfälle spulten Necip wieder ins zentrale Mittelfeld. Zum Glück! Denn Necip zeigte gegen Sivas wieder, dass auf ihn Schuster eigentlich nicht verzichten darf. Mit Ernst und Guti bildet er ein starkes Zentrum. Sein Tor war schön.

Lehren des Spiels: Die Niederlagenserie in der Liga ist zu Ende. Nach drei Pleiten in Folge gab es gegen Sivas wieder einen Sieg. Die Leistung vor der Pause war ordentlich, aber was der Titelkandidat nach dem Seitenwechsel präsentierte, war schlichtweg schwach. Besonders die Defensive offenbart Woche für Woche extreme Schwächen. Dass Sivasspor in der 90. Minute in Rückstand Sieben gegen Vier angreift, ist sinnbildlich für die fehlende Ordnung. Wenn Schuster diese Probleme nicht abstellt, wird es die nächste Pleitenserie geben.

Galatasaray - Antalyaspor 2:1

Tore: 1:0 Servet (31.), 2:0 Pino (34.), 2:1 Musa Nizam (55.)

Die 90 Minuten: Galatasaray erneut ohne Baros, Kewell und Arda. Und auch Elano, stärkster Gala-Spieler im Derby bei Fenerbahce, fiel aufgrund einer Grippe aus. Gheorghe Hagi musste bei seiner Rückkehr ins Ali Sami Yen viele Umstellungen vornehmen, aber das verbliebene Personal machte in der ersten Hälfte einen guten Job. Allen voran Pino, der als Außenspieler geholt wurde, aber erneut als Mittelstürmer überzeugte, fiel durch gefährliche Vorstöße auf.

Galatasaray praktizierte im ersten Durchgang ein ansehnliches Forechecking über die Außen. Antalya bekam neben Pino auch den schnellen Sabri selten in Griff. Die Tore Servets und Pino innerhalb von fünf Minuten waren folgerichtig. Nach der Pause fand Antalya aber ins Spiel und setzte Galatasaray gewaltig unter Druck. Nach dem 1:2 von Musa Nizam drückte Antalya auf den Ausgleich, aber Galatasaray fuhr das 2:1 nach Hause und ist mit 16 Punkten nun Sechster.

Star des Spiels: Juan Pablo Pino. Als Nachfolger des Publikumlieblings Kader Keita hatte es der Kolumbianer von Anfang an nicht einfach. Überzeugen konnte der Neuzugang aus Monaco bisher nicht wirklich. Doch seitdem Hagi als erste Amtshandlung den schnellen Pino in die Sturmspitze befördert hat, läuft es wie geschmiert. Schon im Derby hätte er ein Tor verdient. Gegen Antalya gab's dann das erste Tor in der Süper Lig.

Lehren des Spiels: Noch hat Gheorghe Hagi viel Arbeit vor sich. Wie unter Frank Rijkaard sind die Schwankungen innerhalb der 90 Minuten noch zu heftig. Gala kann über die gesamte Distanz ein gewisses Level nicht halten. Dennoch sind Verbesserungen zu erkennen: Gala hat unter Hagi sein Kampf-Gen entdeckt, die Laufbereitschaft, die man zu Saisonbeginn vermisste, ist plötzlich da. Und noch wichtiger: Hagi gewinnt jede Woche einen neuen Spieler: Im Derby waren das Elano, Pino und Cana. Gegen Antalya hat Rijkaards Erzfeind Servet, der Maskenmann, stark aufgespielt.

Bursaspor - Fenerbahce 1:1

Tore: 0:1 Semih (17.), 1:1 Ergic (51.)

Die 90 Minuten: Fenerbahce überraschte mit einem stürmischen Start. Angetrieben von Emre Belözoglu drückte Fener mit dem Anpfiff auf das Tor und wurde nach 17 Minuten belohnt, als Semih Sentürk nach guter Vorlage Emres das 1:0 erzielte. Semih rückte für den verletzten Niang in die Startelf und ergänzte sich in der Spitze gut mit Alex. Enttäuschend dagegen der erste Durchgang Bursas. Im Zentrum fehlten die Ideen, die Außen meldete Fener ab.

Erst nach der Pause wurde es besser und praktisch mit dem ersten Angriff markierte Ivan Ergic das 1:1. Danach wurde es ein offener Schlagabtausch mit mehreren Chancen auf beiden Seiten. Die größten Möglichkeiten hatte Sercan zwei Mal (82. und 90.), als er freistehend vor Volkan kläglich vergab.

Der Star des Spiels: Volkan Demirel. Wenn nur die erste Hälfte zählen würde, wäre die Wahl auf Emre Belözoglu gefallen. Doch was Torhüter Volkan nach der Pause präsentierte, war schlichtweg überragend. Mehrmals vereitelte der Keeper beste Chancen der Bursa-Angreifer. Allen voran Sercan verzweifelte an seinem Nationalmannschaftskollegen.

Die Lehren des Spiels: Es bleibt dabei: Fenerbahce kann gegen die großen Klubs der Süper Lig nicht gewinnen. Nach den Niederlagen gegen Trabzonspor und Kayserispor und den Remis gegen Besiktas und Galatasaray konnte auch Fener bei Meister Bursa nicht dreifach punkten. Dabei war vor allem die Leistung in Bursa vor der Pause sehr ansprechend. Auch ohne Niang und Lugano bestimmte Fener das Tempo beim Meister.

"Wir müssen zeigen, warum wir Meister wurden und auch in dieser Saison oben stehen", sagte Bursas Trainer Ertugrul Saglam vor dem Spiel. Die zweite Hälfte war der Beweis. Bursa schaltete nach einer katastrophalen ersten Hälfte um und spielte Fener phasenweise an die Wand. Nur Sercan Yildirim muss nun den Beweis liefern, dass er auch mal einfache Chancen verwandeln kann.

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