Baros trotzt der Fan-Wut - Bursaspor patzt

Von Fatih Demireli
Nach dem 4:1-Sieg hat Galatasaray wieder kleine Hoffnung auf den Süper-Lig-Titel
© anadolu

Verrückte Süper Lig! Galatasaray nutzt die Patzer von Bursaspor und Besiktas, wird aber von den eigenen Fans über 90 Minuten verschmäht. Ein Mann trotzt dem Chaos im Ali-Sami-Yen-Stadion. Nutznießer der Patzer ist auch Fenerbahce, das ohne Einsatz am 29. Spieltag bis auf einen Punkt an den Tabellenführer Bursaspor herangerückt ist.

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Galatasaray - Diyarbakirspor 4:1

Galatasaray hat in der Süper Lig einen wichtigen Sieg gelandet und plötzlich wieder Hoffnung im Titelkampf bekommen. Das 4:1 gegen Diyarbakirspor wurde allerdings begleitet von heftigen Fan-Protesten. Die Zuschauer im Ali-Sami-Yen-Stadion skandierten in den 90 Minuten immer wieder gegen ihre eigene Mannschaft, die sich durch schwache Vorstellungen in den vergangenen Wochen aus Titelkampf verabschiedet hatte.

Allerdings hauchte Milan Baros seiner Mannschaft gegen Diyarbakir wieder Leben ein. Bei seinem ersten Spiel in der Startellf seit November 2009 erzielte der Tscheche drei Tore (18., 28., 52.).

Den vierten Treffer für Galatasaray besorgte Lucas Neill, der erstmals für die Gelb-Roten in einem Pflichtspiel traf. Thema nach dem Spiel waren aber die Proteste der sonst treuen Zuschauer.

Trainer Frank Rijkaard, der als einziger mit Sprechchören unterstützt wurde, brachte Verständnis auf: "Wir haben unsere Fans enttäuscht, deswegen kann ich den Unmut verstehen. Das muss für uns eine Lehre sein. In den nächsten Wochen müssen wir wieder das Galatasaray zeigen, das alle sehen wollen."

Von der Meisterschaft wollen aber weder Rijkaard noch Baros sprechen: "Wir müssen jetzt Schritt für Schritt denken und am besten alle verbleibenden Spiele gewinnen."

Der Spielfilm: Die 90 Minuten zum Nachlesen!

Genclerbirligi - Bursaspor 0:0

Bursaspor hat im Titelkampf einen Dämpfer hinnehmen müssen. Beim Gastspiel gegen Genclerbirligi kam der Spitzenreiter nicht über ein mageres 0:0 hinaus und hat nur noch einen Punkt Vorsprung auf Verfolger Fenerbahce. Der Istanbuler Klub kassierte gegen das zwangsabgestiegene Ankaraspor die drei Punkte automatisch.

Bei Genclerbirligi, das von Thomas Doll trainiert wird, hatte Bursa wenig Glück im Abschluss. Sercan Yildirim, Volkan Sen und Co. scheiterten mehrmals am überragenden Gencler-Torhüter Serdar Kulbilge. Auch das Fehlen des in den letzten Wochen starken, aber in Ankara gelbgesperrten Ozan Ipek machte sich im Offensivspiel bemerkbar.

"Es sind zwei verlorene Punkte, aber vielleicht wird uns dieser eine Punkt auch am Ende der Saison zum Meister machen", sagte Bursa-Trainer Ertugrul Saglam nach dem Spiel. Auch Genclerbirligi-Coach Doll war glücklich: "Wir mussten einige Spieler ersetzen, aber wir haben sehr konzentriert gespielt und wir sind mit dem Punkt sehr zufrieden."

Besiktas - Trabzonspor 0:0

16 Torschüsse Besiktas, 17 Torschüsse Trabzonspor - aber im Traditionsduell trennten sich Besiktas und Trabzonspor torlos. Ein Verdienst vor allem der Torhüter und davon gab es im ausverkauften Inönü-Stadion gleich drei.

Besiktas-Schlussmann Rüstü Recber vereiltete zunächst einige Großchancen, musste dann aber verletzt ausgewechselt werden. Aber auch sein Vertreter Hakan Arikan machte seine Sache gegen Trabzonspor, das den Fokus eigentlich auf das Pokal-Halbfinalrückspiel bei Antalyaspor legte, richtig gut.

Überragend auch die Vorstellung von Trabzon-Schlussmannes Onur Kivrak, der vor allem zu Beginn der zweiten Hälfte mehrmals die Führung für Besiktas verhinderte. Der Patzer ist für Besiktas ein herber Rückschlag im Titelkampf. Mit 57 Punkten bleiben die Schwarz-Weißen Dritter, können aber von Galatasaray, das am Sonntag gegen Diyarbakirspor spielt, überholt werden.

Der Spielfilm: Die 90 Minuten zum Nachlesen!

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