Daums Basketballer und der Titeltraum

Von Fatih Demireli
Bekir Irtegüns erster Pflichtspiel-Treffer für Fenerbahce sorgte für den Sieg im kleinen Derby
© anadolu

Fenerbahce hat nach fast drei monatiger Pause die Tabellenführung in der Süper Lig wieder erobert und hat im Endspurt der Süper Lig die besten Karten im Titelkampf. Die starke Leistung in der Defensiv schent Fener unschlagbar zu machen und in der Offensive helfen ungeahnte Helden aus. Nur Trainer Christoph Daum drückt noch auf die Euphoriebremse.

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Das Ali-Sami-Yen-Stadion ist die Heimstätte von Galatasaray und in dieser ist der Klub in der Regel unschlagbar.

Eine einzige Heimniederlage mussten die Gelb-Roten in der laufenden Saison einstecken und die tat richtig weh: 0:1 gegen den Erzrivalen Fenerbahce, das im Istanbuler Derby Ende März im Grunde mit nur einer einzigen Torchance triumphierte.

Sieger des Spieltags

Dass Fenerbahce im Ali Sami Yen inzwischen sogar als Sieger hervorgeht, ohne eine Sekunde dort gespielt zu haben, hat schon eine neue Qualität.

Nichts anderes passierte aber nach dem 0:0 zwischen Galatasaray und Bursaspor am Sonntagabend: Fenerbahce, das wenige Stunden zuvor mit 1:0 bei Kasimpasa gewann, warf Verfolger Galatasaray aus dem Rennen, überholte Bursaspor in der Tabelle und steht nun ganz oben.

Starke Serie

"Wir freuen uns 24 Stunden auf den Sieg und denken dann aber schnell an die nächsten Aufgaben. Die Saison ist nicht zu Ende", sagte Christoph Daum bei "LigTV". Der Lauf seines Teams ist beeindruckend: in den letzten sieben Spielen gewann Fenerbahce sechs Mal und kassierte kein einzigen Treffer.

Und auch die Ladehemmung in der Offensive, in der Daniel Güiza nach wie vor ein trostloses Dasein fristet, stoppt den 17-fachen Meister nicht. Gegen Kasimpasa traf Bekir Irtegün, der für den gesperrten Fabio Bilica in die Mannschaft rückte und sein erstes Pflichtspiel-Tor für Fener erzielte.

Der Basketballer trifft per Kopf

Dass der Neuzugang von Gaziantepspor den Siegtreffer erzielte, überraschte alle - nur Emre Belözoglu wusste es schon vorher.

"Er hat bei der Teamsitzung vor dem Spiel gesagt, dass ich ein Tor mache, weil ich wie ein Basketballer immer in der Luft hänge", so Bekir, der zwar per Kopf traf, aber eigentlich nicht springen musste.

Der Spaß, den Fenerbahce während der besagten Phase mit sieben sieglosen Spielen in Folge verlor, ist zurückgekehrt. Nur Trainer Christoph Daum drückt noch auf die Bremse: "Wir haben noch keinen Titel geholt. Wir können das Double holen, müssen aber in den verbleibenden Spielen hochkonzentriert zu Werke gehen."

Selbstbewusstes Fenerbahce

Die hohe Konzentration ist aber genau die große Stärke Feners in dier Endphase der Saison. Während die Istanbuler Konkurrenten Galatasaray und Besiktas keine Kontanz in ihre Leistungen und Ergebnisse bringen konnten und Titelrivale Bursaspor den bisher nicht bekannten Titeldruck verspürt, zeigt sich Fenerbahce besonnen und selbstbewusst.

"Wir wussten, dass wir gegen Kasimpasa gewinnen und dass irgendwann das Tor fällt. Die Frage war nur, wann es fällt", so Özer Hurmaci über das Selbstverständnis bei Fener.

Das Restprogramm sieht nun vielversprechend aus: Die Gegner Eskisehirspor (H), Ankaragücü (A) und Trabzonspor (H) haben ihre Saisonziele mehr oder weniger erreicht und gehen nicht mehr mit dem ganz großen Druck in die Duelle mit Fenerbahce.

"Ob wir gegen die drei Gegner gut oder schlecht spielen, ist uns egal. Hauptsache wir gewinnen und holen die Meisterschaft", sagt Vorstandsmitglied Ali Koc. Trainer Daum hätte es nicht anders formulieren können.

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