Kroos rettet Real gegen starkes Celta

Real Madrid musste gegen Celta Vigo ohne den verletzten Ronaldo auskommen
© getty

Am 2. Spieltag der Primera Division siegt Real Madrid nach einem Kraftakt mit 2:1 (0:0) gegen Celta Vigo. Toni Kroos (82.) erzielte den entscheidenden Treffer, nachdem Alvaro Morata (60.) und Fabian Orellana (67.) die Partie nicht entscheiden konnten.

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Vor 65.684 Zuschauern im Santiago Bernabeu tat sich Real Madrid lange schwer. Erst Alvaro Morata (60.) gelang in seinem dritten Primera-Division-Spiel sein dritter Treffer für Real Madrid zur Führung in der zweiten Halbzeit. Diese hielt allerdings nicht lange, da Fabian Orellana (67.) nur wenig später zum Ausgleich traf.

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Toni Kroos (82.) gelang wenige Minuten vor Schluss der so wichtige Siegtreffer. Real Madrid bleibt damit in den ersten beiden Spielen ohne Punktverlust, Celta muss sich nach dem verpatzten Auftakt gegen Aufsteiger Leganes mit null Punkten zufrieden geben.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Nach dem 3:0-Auftaktsieg gegen Sociedad ändert Zinedine Zidane sein Team nur geringfügig. Mateo Kovacic ist raus, dafür spielt Luka Modric. Ohne den verletzten Cristiano Ronaldo ist Marco Asensio wieder mit von der Partie.

Celta musste im ersten Spiel der Saison eine 0:1-Pleite gegen Leganes hinnehmen. Trainer Eduardo Berizzo nimmt dementsprechend einige Änderungen vor. Cabral verteidigt für Sergi Gomez, Radoja spielt für Diaz im Mittelfeld. Vorne sind Pione Sisto und Iago Aspas raus, John Guidetti und Pablo Hernandez dürfen sich versuchen.

29.: Modric versucht sich aus der Distanz und rutscht dabei aus. Vielleicht ist sein Schuss gerade deshalb gefährlich, fällt er doch sehr schnell und klatscht an die Latte.

31.: Ähnliche Schussposition halbrechts wie eben. Modric scheitert dieses Mal allerdings nicht an Aluminium, sondern an Keeper Sergio. Die anschließende Ecke köpft Bale wuchtig vorbei.

46.: Celta kommt mit einem klugen Konter links in den Real-Strafraum. Bongonda und Guidetti finden gemeinsam den Weg zum Abschluss, dieser geht aber doch deutlich rechts vorbei.

55.: Mallo foult Bale in höchster Not und sieht Gelb. Der Freistoß des Walisers hätte genau unter die Latte gepasst, doch Sergio wehrt spektakulär ab.

60., 1:0, Morata: Sergio hält klasse, aber mit dem Fuß ist das nur albern. Zum wiederholten Male spielt er einen Ball direkt ins Pressing von Real. Dieses Mal scheppert's, da Morata nach kläglichem Versuch von Asensio gut nachsetzt.

65.: Celta verliert langsam die Konzentration. Real schaltet schnell nach einem Ballverlust und geht in Person von Morata Richtung torgefährliche Zone. Etwas nach außen abgedrängt, klatscht sein Schuss an den Pfosten.

67., 1:1, Orellana: Guidetti setzt sich im Zentrum vor dem Real-Strafraum gut durch und legt auf Orellana quer. Marcelo hat schlampig verschoben und so kann der Chilene in Ruhe zum Ausgleich abschließen.

80.: Real drückt jetzt mit mehr Flanken. Der eingewechselte Mariano auf Bale, Sergio pariert den zentralen Versuch aber und packt im Nachfassen zu.

82., 2:1, Kroos: Dann eben aus der Distanz. Celta verliert den Ball links im Aufbau, Kroos bekommt ihn am Strafraumkreis. Der Deutsche bleibt cool und trifft direkt unten rechts.

Fazit: Sehr schwache Leistung Reals, die schwierig einzuordnen fällt, traf man doch doppelt Aluminium. Somit wohl auch einfach eine starke Partie von Celta.

Der Star des Spiels: Luka Modric war noch der beste Spieler in einer trägen Real-Auswahl. Er beackerte das Mittelfeld oft im Alleingang, eroberte viele Bälle und wirkte als einziger Spieler beweglich genug, um sich dem Zugriff Celtas zu entziehen.

Der Flop des Spiels: Marco Asensio war am ersten Spieltag noch der gefeierte Mann im Lager der Königlichen, lieferte gegen Celta aber nur wenig. Nahm kaum am Spiel teil, verlor viele Bälle und strahlte eigentlich keine Gefahr aus. Morata war nicht viel auffälliger, dafür aber effizienter.

Der Schiedsrichter: Ricardo de Burgos Bengoetxea bestrafte das Schubsen von Casemiro gegen Hernandez nicht mit Gelb. Überhaupt mit eher lockerer Leine, ließ schon in Halbzeit eins manches Zeitspiel von Celta durchgehen. Damit erhitzte er das Spiel nicht unnötig, zeigten sich die Spieler doch im Normalfall sehr fair. Richtig, Bale und Marcelo keinen Elfmeter zu gewähren. Dem 1:0 von Morata ging eine klare Abseitsposition voraus. Dafür hätte er in der 72. Minute durchaus Strafstoß erhalten können. Insgesamt schlechte Leistung des Unparteiischen.

Das fiel auf:

  • Real Madrid konzentrierte sich auf einen ruhigen, flachen Aufbau über die beiden Innenverteidiger und entgegenkommende Mittelfeldspieler. Casemiro und Kroos standen sich dabei allerdings oft gegenseitig auf den Füßen und machten es sich so selbst schwer. Da auch Ramos in diesem Raum tendierte, wurde es enger und enger.
  • Des Weiteren überzeugte Celta Vigo mit Manndeckungen im Mittelfeld. Im 4-3-3 wurden einige Madrilenen eng verfolgt. Somit verpufften fallende Bewegungen, da Real keine Wechselbewegung in petto hatte, um die offen gewordenen Räume auszunutzen.
  • So verbuchten die Galizier einige gute Balleroberungen, zeigten sich dann aber nicht effektiv im Umschaltspiel. Trotz größerer Lücken zwischen den Mannschaftsteilen Madrids entstanden lange Zeit maximal Halbchancen.
  • Morata nahm sich als Mittelstürmer komplett von Defensivarbeit aus und lauerte an der Mittellinie. Dort wich er gelegentlich auf die Außen aus, während Bale und Asensio die Halbräume beackerten. Beide fanden aber nur selten die Möglichkeit, sich zu drehen oder mit Tempo zu starten.
  • Bongonda machte über die linke Seite viel Betrieb. Der junge Belgier war mit seiner Explosivität immer für Unruhen gut, war dann mit seinen Dribblings aber nicht erfolgreich genug, um wirklich Gefahr herstellen zu können.
  • Mit der Auswechslung von Modric ging Real der Aktivposten im Mittelfeld ab. Der Kroate hatte es als einer der wenigen Spieler gewusst, sich mit Gegner im Rücken zu befreien und so die Defensive Celtas zumindest zeitweise auszuhebeln.

Real Madrid - Celta Vigo: Die Statistik zum Spiel