Vorwurf der Wettmanipulation in Spanien: Mehrere Spieler vorläufig festgenommen

SID
Ein Wettmanipulationsskandal hat den spanischen Fußball erschüttert.
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Ein Wettmanipulationsskandal hat den spanischen Fußball erschüttert: Im Rahmen einer Polizei-Razzia wurden am Dienstag mehrere Spieler, ehemalige Profis und Klub-Verantwortliche der 1. und 2. Liga vorläufig festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, Begegnungen in den vergangenen beiden Spielzeiten manipuliert zu haben, das bestätigte eine Quelle der französischen Nachrichtenagentur AFP.

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In mehreren betroffenen Spielen sei der Erstligist Real Valladolid involviert gewesen, die brasilianische Stürmerlegende Ronaldo ist seit vergangenen September Mehrheitseigentümer des Klubs. Auch Namen werden genannt, darunter Raul Bravo (38), ehemaliger Profi von Real Madrid.

Mehrere Personen wurden vorläufig festgenommen, allerdings waren die genauen Identitäten noch unklar. Den Verdächtigen wird die Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation, Korruption und Geldwäsche vorgeworfen. Der Präsident von Aufsteiger SD Huesca, der als 19. in der vergangenen Saison wieder direkt in die Zweitklassigkeit abgestiegen war, wurde von den Behörden ebenfalls ins Visier genommen.

Eine Beschwerde der Liga hatte die Ermittlungen ins Rollen gebracht. Das gab Javier Tebas, Präsident der höchsten Spielklasse, in der Zeitung Marca bekannt. "Es schmerzt wirklich, weil es einen Klub betrifft, den ich liebe. Aber das Wichtigste ist, Korruption im Fußball zu beenden", sagte Tebas, der in den 1990er-Jahren Präsident von Huesca war.

24 Festnahmen bereits im Februar 2018

In einem Statement der Liga sprach diese über mögliche acht Ansatzpunkte in der vergangenen Spielzeit in Bezug auf Spielmanipulation in niedrigeren Spielklassen. Dabei gab es Auffälligkeiten in 18 Partien, in denen Profis Wetten abgesetzt haben könnten.

Laut spanischen Medienberichten steht auch die Begegnung zwischen Real Valladolid und dem FC Valencia (0:2) unter Manipulationsverdacht. Valencia sicherte sich mit dem Sieg am letzten Spieltag die Teilnahme an der Champions League, beide Tore resultierten aus gravierenden Abwehrfehlern.

Bereits im Februar 2018 waren mindestens 24 Personen in ganz Spanien verhaftet worden. Die Organisation wurde beschuldigt, Spiele in der 3. und 4. Spielklasse manipuliert zu haben. Sie hätten Profis gezwungen, Eckbälle und Elfmeter zu kreieren. Die Wetten waren zuvor in China platziert worden. Im vergangenen Jahr hatte es bereits im belgischen Fußball Razzien, Festnahmen und Manipulationsvorwürfe gegeben.