Die größten Spiele des größten Spielers

Lionel Messi wird 30 Jahre alt
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2. Mai 2009: Real Madrid - FC Barcelona 2:6

Die Geburt der falschen Neun

Der krachende Clasico-Kantersieg der Blaugrana im Estadio Santiago Bernabeu geht nicht nur wegen der sechs Tore in die Geschichte ein (nie zuvor hat eine Auswärtsmannschaft im Clasico sechs Tore erzielt). Nicht nur deswegen, weil Barca an diesem Abend endgültig die Titelhoffnungen der zuvor 17 Spiele in Serie ungeschlagenen Königlichen zerstört.

Es ist auch einer der Höhepunkte der Ära Guardiola und die Neuerfindung von Lionel Messi als "falsche Neun".

Guardiola-Biograph Marti Perarnau beschreibt in seinem Buch ein Gespräch des Trainers mit Messi am Vorabend der Partie: "Leo, morgen in Madrid wirst du wie immer außen anfangen. Auf mein Zeichen lässt du dich hinter die Mittelfeldspieler fallen und bewegst dich zwischen den gegnerischen Ketten."

Tatsächlich orientieren sich Eto'o und Henry auf die Flügel, während Messi den nominellen Mittelstürmer gibt, diese Position aber völlig anders interpretiert als etwa der Kameruner. Er ist freie Radikale, lässt sich häufig in die Tiefe fallen, ist beinahe ein dritter Achter - und verwirrt damit die Hintermannschaft der Königlichen.

Der Plan geht auf: Messi trifft doppelt, bereitet einen weiteren Treffer vor und Barca gewinnt furios mit 6:2.

Für den Argentinier persönlich ist es eine neue Stufe seiner Entwicklung. In zentraler Position, als spielmachende Neun, zeitweise als "Doppel-Zehn" mit Xavi, steigt ab der Saison 2010/11 dauerhaft der Einfluss und die Präsenz von La Pulga. Die Versetzung ist der Grundstein dafür, dass Messi in den folgenden Jahren Tore am Fließband schießt.

27. Mai 2009: Manchester United - FC Barcelona 0:2

Das erste CL-Final-Tor

Das Olimpico in Rom ist für Lionel Messi nicht nur der Ort seines ersten Champions-League-Finals, in dem er aktiv auf dem Platz steht. Es ist auch das erste Aufeinandertreffen von Messi und seinem jahrelangen Konkurrenten um den Status als galaktischster Fußballer der Welt: Cristiano Ronaldo.

Manchester United geht als Favorit in die Partie und hofft, als erste Mannschaft der Geschichte den Henkelpott zu verteidigen.

Doch die Red Devils kommen zu keiner Zeit richtig ins Spiel. Durch das frühe Führungstor von Eto'o sind die Katalanen früh auf der Siegerstraße.

In der 70. Minute schlägt dann Messis Stunde: Xavi sprintet zum rechten Strafraumeck und flankt gefühlvoll an den Fünfer. Dort steht der Argentinier frei, steigt in die Luft, gerät dabei noch etwas in Rücklage, doch schafft er es, den Ball an Edwin van der Sar vorbei zu köpfen. Das 2:0 ist die Entscheidung, Messi ist zum zweiten Mal Champions-League-Sieger, zum ersten Mal als Hauptdarsteller.

Jahre später bezeichnet La Pulga den Treffer noch immer als eines seiner Lieblingstore: "Es war in jederlei Hinsicht ein wichtiges Tor, für die Mannschaft wie für mich. Mit diesem Tor war klar, dass wir das Finale gewinnen werden."

Besonders die Art des Tores macht es so besonders für Messi. Schließlich ist er eher für Sololäufe oder präzise Freistöße bekannt: "Ich hätte nie gedacht, dass ich ein Kopfballtor mache, wenn Rio Ferdinand in der Innenverteidigung spielt." Hat geklappt...