EU-Abgeordneter beschuldigt Ronaldo

Von SPOX
Ronaldo soll ein illegales System genutzt haben, um Steuern zu sparen
© getty

Die von Football Leaks enthüllten Steuertricks etlicher Fußballprofis stellen laut dem Europaabgeordneten Sven Giegold "Parallelsysteme" dar, die den Zusammenhalt der Gesellschaft bedrohen. Dabei kritisiert er nicht nur Profis wie Cristiano Ronaldo scharf, sondern auch die europäische Gesetzgebung.

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Das System, welches Cristiano Ronaldo angewendet habe, sei in Deutschland demnach illegal und nichts anderes als Steuerhinterziehung, erklärte der Grünen-Politiker im Deutschlandfunk.

Das Problem sei die unterschiedliche Steuergesetzgebung in Europa, sagte Giegold. "Nach deutschem Steuerrecht, wenn Künstler oder Sportler mit ihren Bildrechten Honorare erzielen, müssen sie eine Quellensteuer bezahlen", sagte Giegold. In Spanien sei das jedoch nicht so.

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Das sei nicht nur gesellschaftlich, sondern auch sportlich ein Problem: "Wenn Klubs in der Champions League gegeneinander antreten, dann treten die unter verschiedenen Steuergesetzen an. Das ist eigentlich nicht fair", sagte der 47-Jährige.

Man müsse die Forderung an die Politik stellen, dass man endlich Mindeststeuersätze in Europa einführe, denn: "Menschen, die über hohe Einkommen verfügen, benutzen ein Parallelsystem im Weltfinanzmarkt, um ihr Vermögen zu verstecken und der Besteuerung zu entziehen."

Die Ungleichheit in der Gesellschaft werde immer größer, was durch solche Tricks begünstigt werde. Dass das gerade im Fußball sichtbar wird, hält Giegold für besonders alarmierend. "Das macht unsere Gesellschaft kaputt. Der Fußball ist noch eine der Kräfte, die die Gesellschaft zusammenhalten. Wir sollten uns diese Ungleichheitsquelle nicht mehr länger so anschauen", forderte er.

Cristiano Ronaldo im Steckbrief

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