Mehr Ähnlichkeiten als gewünscht

Schlüsselfiguren: Ronaldo auf Seiten Reals, Sergio Busquets und Neymar bei Enriques Barca
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Nicht minder interessant dürfte die Absicherung des FC Barcelona gegen Konter sein. Im Spiel gegen Borussia Dortmund bewies das Team von Zinedine Zidane, dass auch ohne Jose Mourinho noch immer einige exzellente Schnellangriffe möglich sind. Gerade dadurch, dass die vordere Reihe breit auffächerte, war es schwer für die BVB-Verteidiger, den Zugriff herzustellen.

Aus dem bereits angesprochenen 4-4-2-Defensivsystem könnten die beiden offensivsten Kräfte nach Balleroberung nach außen ziehen und damit einen ersten Zwischenschritt verbuchen: Das Trennen der gegnerischen Verteidiger. Mit dem unterstützenden Karim Benzema und den schnellen Gareth Bale und Cristiano Ronaldo sind kurze Kombinationen auf einer Seite möglich, um die Abwehrspieler anzulocken und dann schnell einen diagonalen Seitenwechsel zu spielen. Ohne den verletzten Bale könnte Lucas Vazquez diese Aufgabe übernehmen.

Der Rest des Teams rückt entschlossen nach und erläuft in der zweiten Welle Räume und damit Abschlussmöglichkeiten durch schnelles Herstellen einer Überzahl. Während der BVB das lange mit einem herausragenden Gegenpressing unterdrückte, weist der FC Barcelona derartige Qualitäten in dieser Saison nicht auf. Die Intensität stimmt ebenso wenig wie die Positionierung.

Wie defensiv spielt Ronaldo?

Für mobile User: Konter von Real Madrid gegen Borussia Dortmund

Eine beispielhafte Szene aus dem Spiel gegen Borussia Dortmund. Luka Modric erobert am Strafraumrand den Ball und setzt Benzema ein. Dieser hat sich nach Eroberung nach außen abgesetzt und zieht damit Lukasz Piszczek sowie Sokratis auf sich. Die Lücke zwischen Sokratis und Matthias Ginter besetzt die zweite Welle Reals schnell mit Tiefenläufen und öffnet damit die Spielverlagerung zu Bale. Der legt für Ronaldo ab - Tor.

Gerade hier liegen also Möglichkeiten für Real Madrid. Zidane wird sich den Kopf darüber zerbrechen müssen, ob er das variable Flügelspiel Barcelonas mit vielen Spielern hinter dem Ball verteidigen möchte oder doch lieber auf eigene Chancen lauert. Zuletzt überzeugte der Trainer gar Ronaldo, der sonst bei vielen Trainern eine Freikarte hatte, defensiv mitzuhelfen.

Außenverteidiger der Knackpunkt

Die Außenverteidiger müssen im Eins-gegen-Eins gegen Barcelonas nach innen ziehende Stürmer geschützt werden, gleichzeitig muss jemand den aufschiebenden Außenverteidiger im Auge behalten, um nicht von einem plötzlichen Seitenwechsel erwischt zu werden. Ein Dilemma, das die Katalanen natürlich absichtlich erzielen. Gut möglich also, dass Ronaldo und Benzema gegen Barcelona lauern, während Vazquez das Mittelfeld aus Modric, Isco und Casemiro verstärkt.

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Die Marca brachte zuletzt eine interessante Option ins Gespräch. Die Zeitung will erfahren haben, dass Zidane mit einer Manndeckung gegen Messi spielen möchte. Dann würden Vazquez, Modric und Casemiro die Mitte übernehmen, während Kovacic den Argentinier verfolgt.

Im letztjährigen Clasico setzte Enrique seine Außenverteidiger unangepasst offensiv ein und sah sich damit nicht im Recht, Barcelona verlor 1:2. Die Achter, vor allem Rakitic, hatten sich etwas zurückgehalten, Busquets beinahe eine Dreierkette mit beiden Innenverteidiger hergestellt. Durch Messis zentrale und meist sehr tiefe Position blieb Enrique aber auch letztlich nicht viel mehr übrig, als Jordi Alba und Dani Alves die Seiten beackern zu lassen.