Spanien sucht das Supertalent

Die spanische Primera Division hat mehrere Top-Talente im Angebot
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Marlos Moreno (Deportivo La Coruna, Flügelstürmer, Jahrgang 1996)

Hin und her ging es beim Transfer von Marlos Moreno wie bei kaum einem anderen Wechsel in diesem Sommer. Mal sollte er gehen, dann bleiben. Mal war es Spanien, dann wieder England. Letztlich wurde es beides. Moreno unterschrieb in Manchester, schnürt aber in der kommenden Saison die Schuhe für Deportivo La Coruna.

Etwa acht Millionen Euro war der 19-jährige Kolumbianer den Citizens wert und versetzte die Insel für einige Tage in Aufruhr. Keine schlechte Leistung für einen Stürmer, der erst mit 14 Jahren in Richtung Profi tendierte. Erst 2010 stieß er zu Atletico Nacional, machte dort aber mit großem Selbstbewusstsein und nicht minder großer Explosivität schnell Fortschritte.

Sein tiefer Körperschwerpunkt lässt Moreno auch gegen physisch überlegene Gegner gute Chancen, was ihm in der Premier League gut zu Gesichte stehen dürfte. Doch vorerst wird man auch in Spanien sein Tempo und seine Trickreichheit zu schätzen wissen. Aus hoher Geschwindigkeit heraus sucht er gerne das Eins gegen Eins oder die Möglichkeit zum Doppelpass mit seinen Mitspielern.

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Kann ihm Depor-Coach Gaizka Garitano den bisweiligen Egoismus austreiben, dürfte sich Pep Guardiola sicher bedanken. Und nicht nur der Katalane. Auch Jose Pekerman, Trainer der kolumbianischen Nationalmannschaft, gewährte ihm bereits sieben Einsätze. Zu Eile neigt man dennoch nicht bei ManCity, stellt Sportdirektor Txiki Begiristain klar: "Er ist ein vielseitiger Spieler, aber er muss noch lernen."

Marlon Santos (FC Barcelona, Innenverteidiger, Jahrgang 1995)

Der FC Barcelona schlug im Sommer doppelt- und dreifach zu. Mehrere neue Spieler stießen zur Mannschaft und sollten besonders die Breite stärken. Samuel Umtiti und Lucas Digne beispielsweise sind Alternativen für die Abwehr. Doch zwei Faktoren brachten Marlon Santos, eigentlich Neuzugang für die zweite Mannschaft, ins Schaufenster.

Ein Großteil der Mannschaft fehlte aufgrund Europameisterschaft, Copa America Centenario oder Olympia, womit Trainer Luis Enrique für die Vorbereitung auf zahlreiche Jugendspieler setzte. Soweit, so gewohnt in Barcelona. Doch Marlon nutzte die ihm angebotene Chance, überzeugte in diversen Tests und arbeitete sich damit im internen Ranking der Talente weiter nach oben.

Auf den zweiten Faktor hatte der Brasilianer allerdings keinen eigenen Einfluss. Dadurch, dass Javier Mascherano und Jeremy Mathieu den Saisonauftakt verpassen werden, wünschte sich mancher den Innenverteidiger als Alternative hinter Umtiti und Gerard Pique. Eigentlich perfekte Voraussetzungen, zumal mit Thomas Vermaelen die fünfte Konkurrenz den Klub verließ.

Doch so schnell wird man Marlon nicht im Barca-Dress in einem Pflichtspiel sehen. Der 20-Jährige erhielt noch immer keine Arbeitserlaubnis und bis auf weiteres gesperrt. Die Hoffnung auf den ein oder anderen Einsatz im ersten Team bleibt trotzdem bestehen, hat Barca doch nicht nur viele Partien zu absolvieren, sondern auch eine durchaus anfällige Innenverteidigung.