Scheiß Verhandlungsposition!

Von SPOX
Pogba, Morata und Co.: Welche Personalien sind für Real und Atletico am interessantesten?
© getty
Cookie-Einstellungen

Diese Personalien sind für Real interessant

Paul Pogba (Juventus Turin): Real definiert seine Transferpolitik so stark über die sommerliche Verpflichtung namhafter Weltstars wie kaum ein anderer Verein. Entsprechend trifft die Sperre die Königlichen noch deutlich heftiger als den Stadtrivalen - gerade weil zuletzt vermehrt über Zidanes Wunschkandidaten für den Sommer spekuliert worden war.

Spanischen Medienberichten zufolge gab Zizou klubintern unlängst die Parole aus: Pogba oder nix. Will der neue Coach Juves Mittelfeldmann bald in seinen Reihen wissen, muss Real noch in dieser Transferphase zuschlagen. Das sagt auch Bronzetti: "Real muss Spieler verpflichten - jetzt. Sie müssen die nächste Saison bereits im Januar antizipieren."

Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Transfers steigt dadurch aber nicht wirklich. Denn Präsident Perez muss vor blindem Aktionismus Acht geben: Geht er jetzt aggressiv auf den Markt, forciert er ein deutliches Ansteigen der ohnehin wohl sehr hohen Pogba-Ablöse. Wie Tuttosport zuletzt meldete, sei die Alte Dame nicht bereit, den Franzosen unter 100 Millionen Euro abzugeben. Es ist sogar denkbar, dass sich dieser Preis noch weiter erhöht, sollte Real tatsächlich auf einen Winter-Transfer drängen.

Eden Hazard (FC Chelsea): "Nach Cristiano Ronaldo und Lionel Messi favorisiere ich Hazard", sagte Zidane im November. Nicht erst seitdem galt der Belgier als möglicher Transferkandidat der Königlichen für den kommenden Sommer.

Allerdings schaffte es auch Hazard in dieser Saison nicht, das stark schwächelnde Chelsea aus der Krise zu führen (kein Treffer in 27 Pflichtspielen). Schwer vorstellbar, dass Real eine extrem hohe Ablöse - und die wird es brauchen, um mit Chelsea ins Gespräch zu kommen - aufruft, um Hazard aus seinem bis 2020 laufenden Vertrag herauszukaufen.

David De Gea (Manchester United): Nachdem der Transfer von De Gea im vergangenen Sommer in letzter Minute platzte, galt es als sicher, dass Perez 2016 den nächsten Versuch starten würde. Da der Keeper seinen Vertrag bei United aber verlängert hat, dürfte er nicht mehr für die 30 Millionen Euro zu haben sein, die man ursprünglich für ihn zahlen wollte. Erst recht nicht jetzt im Januar.

Aber: Will Real Spaniens Nationalkeeper holen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als möglichst schnell ein für United interessantes Paket zu schnüren.

Alvaro Morata (Juventus Turin): Morata ist ein ehemaliges Eigengewächs der Königlichen und seit der am Donnerstag verhängten Transfersperre wieder eine ganz interessante Personalie. Denn Real hat noch eine Rückkauf-Option für den 23-Jährigen, der seine Zukunft eigentlich bei Juve sieht.

35 Millionen müsste Perez wohl nach Turin überweisen, um den Stürmer - vorausgesetzt natürlich, Morata selbst möchte auch wechseln - zurück ins Bernabeu zu holen. Spekulationen, wonach erst im Sommer von der Klausel Gebrauch gemacht werden könnte (und dann wäre die Transfersperre bereits in Kraft getreten), bereitete die AS ein Ende. Die Zeitung erfuhr aus dem Umfeld: Real könnte die Vertragsoption auch schon im Januar ziehen.

Allerdings: Morata verlängerte unlängst erst seinen Vertrag bei Juve bis 2020. Ein vorzeitiger Abschied scheint eher unwahrscheinlich.

Lucas Silva (verliehen an Olympique Marseille): Einer der Leih-Spieler, von dem man sich im Bernabeu eigentlich am meisten erhofft hatte. Schon im vergangenen Winter, als Real Silva für kolportierte 13 Millionen Euro von Cruzeiro holte, waren die Erwartungen an den mittlerweile 22-Jährigen groß. Da er sich im ersten halben Jahr aber nicht durchsetzen konnte, folgte die Leihe nach Marseille.

Doch auch dort wartet der Brasilianer noch auf den ganz großen Durchbruch. Zwar gehört er fest zum Team von Olympique, Torbeteiligungen kann er aber noch keine aufweisen. Vom Potenzial her sieht man Silva eigentlich in Madrid, dazu braucht es aber noch deutlich mehr Selbstbewusstsein und Durchsetzungskraft.

Fabio Coentrao (verliehen an AS Monaco): Wenn alle Stricke reißen, ist auch Coentrao wieder eine Option. Der Portugiese spielt bis zum Saisonende in Monaco und befindet sich eigentlich auf dem Abstellgleis, könnte aufgrund der fehlenden Alternativen zu Marcelo auf der Linksverteidiger-Position aber wieder zu einem wichtigen Backup werden.

Marco Asensio (verliehen an Espanyol Barcelona): Asensio ist ein Spieler, auf den man in Madrid ganz große Stücke hält und der jetzt deutlich früher als erwartet zum überraschenden Profiteur avancieren könnte. Der 19-Jährige ist fester Bestandteil bei Espanyol und hat in dieser Saison in 19 Pflichtspielen bereits zehn Treffer aufgelegt.

Von seinen Anlagen her ist er ein Spieler, den Zidane schon im Sommer - dann endet seine Leihe in Barcelona - ins Team integrieren könnte.

Jesus Vallejo (verliehen an Real Saragossa): Der 19-jährige Vallejo wäre wohl eher eine Verstärkung auf lange Sicht. Der Innenverteidiger ist ebenfalls bis Juni an Saragossa verliehen und bestritt in dieser Saison schon 14 Zweitligaspiele. Der direkte Sprung in Reals Profi-Kader ist für ihn aber wohl zu groß.

Eigener Nachwuchs: Zidane trainierte zuletzt Real Madrid Castilla, die zweite Mannschaft der Königlichen, und hat daher einen guten Überblick über den Nachwuchs im Leistungszentrum. Denkbar, dass Zizou deshalb einigen Talenten die Chance gibt, sich bei den Profis durchzusetzen.

Das war zuletzt selten der Fall: Callejon, Morata oder Rodriguez schafften den ganz großen Durchbruch bei den Königlichen nicht. Auch, weil Perez vor allem auf teure Stars baute.

Mit Martin Ödegaard, aber auch Borja Mayoral, Philipp Lienhart und Marco Llorente haben die Königlichen einige vielversprechende Eisen im Feuer. Allein mit dieser Option wird sich im Bernabeu aber keiner zufrieden geben.