Ter Stegen in der Kritik

SID
Marc-Andre ter Stegen musste sich nach der Niederlage im Supercup Kritik gefallen lassen
© getty

Torhüter Marc-Andre ter Stegen wurde nach dem 0:4 des FC Barcelona im Hinspiel um den spanischen Supercup bei Athletic Bilbao von den Medien scharf angegriffen.

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Als der Ball aus dem Netz vor seine Füße sprang, wollte Marc-André ter Stegen seine Wut eigentlich am Spielgerät auslassen und holte zu einem Hieb in Richtung Tribüne aus. Im letzten Moment beherrschte sich der deutsche Torhüter in Diensten des FC Barcelona - der 23-Jährige beließ es nach seinem Fauxpas im Hinspiel um den spanischen Supercup bei ein paar Flüchen.

Die Beherrschung verloren aber die Medien, die den Keeper des Champions-League-Siegers nach dem 0:4 (0:1) bei Athletic Bilbao scharf kritisierten.

"Darf den Ball auch in die Hand nehmen"

"Ihm gefällt es, den Feldspieler zu geben. Er vergisst dabei aber, dass er den Ball auch in die Hand nehmen darf", kommentierte El Periódico de Catalunya (Die Zeitung Kataloniens) süffisant die missglückte Aktion ter Stegens, die die Niederlage Barcelonas in der 13. Minute einleitete und "El Sextete" in weite Ferne gerückt hat. Im Rückspiel am Montag (22.00 Uhr) muss der Meister und Pokalsieger schon ein Offensiv-Feuerwerk abbrennen, um den den fünften von sechs möglichen Titeln im Kalenderjahr 2015 doch noch zu holen.

In der fraglichen Szene - bereits ein Youtube-Hit - klärte ter Stegen rund 20 Meter vor seinem Tor per Kopf. Der Ball landete allerdings genau bei Bilbaos Verteidiger Mikel San José, der den Deutschen mit einem Schuss aus dem Mittelkreis (rund 45 Meter) überlistete. Die folgende Kritik an ter Stegen war nicht unberechtigt, da er ohne Not seinen Strafraum verlassen hatte. Ter Stegen hätte den Ball auch problemlos innerhalb des Strafraums mit den Händen aufnehmen können.

"Claudio Bravo dürfte sich die Hände reiben"

Dass ter Stegen in der zweiten Hälfte den Hattrick von Artiz Aduriz (53., 62., 68./Foulelfmeter) nicht verhindern konnte, war zusätzliches Wasser auf die Mühlen der Kritiker, die den Torwart bereits nach dem 5:4 im europäischen Supercup am Dienstag gegen den FC Sevilla ins Visier genommen hatten. Schließlich ist es 14 Jahre her, dass Barca acht Gegentreffer in zwei Spielen kassiert hat.

"Keines der Gegentore war klar sein Fehler - aber verhindert hat er sie eben auch nicht", kommentierte die AS schon nach dem Sevilla-Spiel die Leistung des Deutschen. Und El Mundo war sich sicher: "Konkurrent Claudio Bravo dürfte sich die Hände reiben."

In der Tat sieht es nun nicht mehr danach aus, dass ter Stegen neben dem Pokal und dem Europacup auch in der Primera Divsion zum Einsatz kommt. Das war das erklärte Ziel des Keepers, der in der vergangenen Saison dem Chilenen Bravo in der Liga den Vortritt lassen musste. Um dies zu ändern, war ter Stegen eigens früher aus dem Urlaub zurückgekehrt - wohl vergebens.

Das ließ Trainer Luis Enrique bereits durchblicken: "In der vergangenen Saison waren wir die Mannschaft, gegen die das Tore schießen am schwersten war. Mittlerweile sind Tore gegen uns ganz einfach. Das müssen wir dringend wieder ändern."

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