"Hat Modric nicht geschont"

Von Lukas Stockhofe
Nach langer Verletzung war Luka Modric erst zurückgekehrt. Seine Saison scheint jetzt doch beendet
© getty

Boris Nemec, seines Zeichens Chef-Mediziner des kroatischen Nationalteams, hat schwere Vorwürfe gegen Real Madrids Übungsleiter Carlo Ancelotti erhoben. Der Umgang des Italieners mit dem wiedergenesenen Luka Modric sei derart unprofessionell gewesen, dass eine neuerliche Verletzung vorprogrammiert gewesen sei.

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"Ancelotti hat Luka überhaupt nicht geschont, nachdem dieser gerade erst von einer Langzeit-Verletzung zurückgekehrt war", beklagte sich Nemec gegenüber Reportern von NovaTV.

Dies sei der Grund dafür, dass sich der Mittelfeld-Stratege am Samstag gegen Malaga umgehend wieder eine schwerwiegende Blessur eingehandelt habe, die ihn voraussichtlich bis zum Ende der laufenden Saison zum Zuschauen verdammt.

Modric habe in jedem Spiel seit seiner Rückkehr für die Königlichen über die volle Spielzeit gehen müssen, so der Team-Arzt Kroatiens weiter. So "hat Ancelotti Modric einem enormen Druck ausgesetzt", anstatt ihn behutsam aufzubauen, wie Nemec es für ratsam gehalten hätte.

"Modric noch nicht bereit"

Eine medizinische Erklärung lieferte er gleich mit. "Modric hat sich nicht wegen des Schlags verletzt, den er erhalten hat, sondern weil er noch nicht zu 100 Prozent bereit war", führte Nemec weiter aus, der seit 1999 als Mitglied der FIFA-Gesundheitskommission tätig ist.

Sofern er zuvor keiner Überbelastung ausgesetzt gewesen wäre, hätte der betroffene Unterschenkel in dem entscheidenden Zweikampf keine Schäden mit derart verheerenden Folgen genommen, ist sich Nemec sicher.

Ausfall in heißer Phase der Saison

Der zentrale Mittelfeld-Akteur Modric hatte erst am 10. März im Achtelfinal-Rückspiel der Königlichen gegen Schalke 04 nach 112-tägiger Verletzungspause sein Comeback gefeiert.

Nun fehlt der Kroate den selbsternannten Galacticos im Saison-Endspurt erneut. Sowohl im Rennen um die spanische Meisterschaft als auch auf dem Weg zur erhofften Titelverteidigung in der europäischen Königsklasse kann er seinem Team, das am Mittwoch Stadtrivale Atletico zum Viertelfinal-Rückspiel (20.45 Uhr im LIVE-TICKER) empfängt, nicht mehr helfen.

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