"Manchmal mache ich große Fehler"

Von Jawin Schell
Luis Suarez will seine Vergangenheit hinter sich lassen
© getty

Luis Suarez ist in Katalonien angekommen: Gegen APOEL Nikosia jubelte er erstmals für den FC Barelona. Mit seiner eigenen Vergangenheit und insbesondere einigen Ausfällen auf dem Platz ist er weniger glücklich.

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Derzeit läuft es für Luis Suarez beim FC Barcelona blendend: Nach seiner abgelaufenen Sperre hat er sich im Team eingefunden und die Zweifler mit seinem Premieren-Treffer in der Champions League vorerst mundtot gemacht. Im Hinblick auf seine streitbare Vergangenheit schlägt der Uruguayer aber zunehmend selbstkritische Töne an.

"Das Schlechteste an Luis Suarez ist das überbordende Temperament, das ich auf dem Platz manchmal habe", sagt er bei der Übergabe der neuen AUDI-Dienstwagen der Katalanen. "Das kommt daher, dass ich im Leben nichts geschenkt bekommen habe und deshalb immer versuche, alles auf dem Feld zu geben. Manchmal bringt mich das dazu, große Fehler zu machen."

Suarez erlangte durch seine Beiß-Attacke bei der WM gegen den Italiener Giorgio Chiellini traurige Berühmtheit. Von der FIFA wurde er hart sanktioniert und durfte erst Ende Oktober beim 1:3 im Clasico gegen Real Madrid für Barca debütieren. Eine Phase, in der ihm die Familie Halt gab: "Das Beste an Luis Suarez ist etwas, das niemand sehen kann, weil es abseits des Rasens stattfindet. Und zwar, wenn ich versuche, für meine Kinder der beste Vater der Welt zu sein."

Suarez: "Wäre gerne Sänger geworden"

Überhaupt sei er privat ein umgänglicher und lustiger Typ, beteuert der Stürmerstar. Was für einen Beruf er ins Auge gefasst hätte, wenn aus der großen Karriere nichts geworden wäre, weiß Suarez unterdessen nicht. "Wenn ich nicht Fußball spielen würde", so der 27-Jährige, "wüsste ich nicht, was ich gewählt hätte. Mein Traum war es immer, Fußballer zu werden." Mit einem Lachen sagte er: "Manchmal sage ich aufgrund meiner schlechten Stimme im Scherz, dass ich gerne Sänger geworden wäre."

Ein Leben ohne das runde Leder sei für ihn ohnehin undenkbar. Im Sommer zog ihn seine Passion nach Spanien. Für rund 80 Millionen Euro verließ Suarez den FC Liverpool und heuerte bei Barcelona an. Seine neue Heimat, La Liga, hat es ihm jedenfalls angetan: "Es ist gut, dass es fünf oder sechs Teams gibt, die sich um die ersten Plätze streiten", hebt er die Spannung hervor.

"Es sind heutzutage nicht mehr nur Real Madrid und Barcelona, sondern auch Atletico, das ja beispielsweise letztes Jahr den Titel geholt hat", sagt Suarez. Für andere Teams sei es ein zusätzlicher Ansporn, die Favoriten in die Knie zu zwingen. Derzeit liegt Barca zwei Punkte hinter Spitzenreiter Real, dicht gefolgt von Atletico, Valencia und Sevilla.

Luis Suarez im Steckbrief