Medien: Rosell tritt heute zurück

Von Adrian Bohrdt
Rund 95 Millionen Euro soll der Neymar-Transfer gekostet haben und nicht wie angegeben 54,1 Mio. Euro
© getty

Nachdem sich Barcelonas Präsident Sandro Rosell mit einer Anklage wegen des Neymar-Wechsels konfrontiert sieht, kokettiert 49-Jährige mit seinem Rücktritt. Er wolle dem Image des Vereins mit einem langen Gerichtsprozess nicht schaden. Bereits am Donnerstagabend könnte alles über die Bühne gehen.

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Die Zeitungen "La Vanguardia" und "Diario Barcelones" hatten am Donnerstag übereinstimmend von den Plänen Rosells berichtet. Demnach schließe er es nicht aus, sein Amt niederzulegen und so den Klub zu schützen. Am Nachmittag berief der Klub für 18 Uhr eine außerordentliche Sitzung ein, wobei vermutet wird, dass Rosell seinen Rücktritt dabei verkünden wird.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die spanische Justiz die Klage eines Mitgliedes des FC Barcelona gegen den Präsidenten zulässt. Nach Informationen der "Marca" soll Rosell für den Wechsel des Brasilianers Neymar im Winter 95 Millionen Euro anstatt der öffentlich bekanntgegebenen 57,1 Millionen Euro überwiesen haben.

"Neymar hat 57,1 Millionen Euro gekostet. Ich sage das zum x-ten Mal. Jetzt muss es damit genug sein", hatte Rosell noch am Montag gefordert.

Richter Ruz misstrauisch

Dass die Justiz die Anklage zulässt, hat den 49-Jährigen jetzt offenbar doch zum nachdenken gebracht. Richter Pablo Ruz hatte erklärt, dass in den Dokumenten "ausreichend Elemente bestehen", um die Fakten zu untersuchen. Laut der "Vanguardia" sollen in den nächsten Tagen auch Vorstandsmitglied Josep Maria Bartomeu sowie Javier Faus, verantwortlich für den wirtschaftlichen Bereich, dem Strafantrag hinzugefügt werden.

Laut der "Cadena Ser" könnte ein möglicher Betrug für Barca ein teures Nachspiel haben. Eine Geldstrafe von bis zu 230 Millionen Euro wäre fällig, wenn der Verein ein Steuerdelikt begangen und Transferzahlungen verschleiert hat.

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