Barca & Atletico: Spitzenduo patzt

Von Michael Stricz
Thibaut Courtois war die unglückliche Figur bei Atleticos Niederlage gegen Espanyol
© getty

Ein Eigentor von Keeper Thibaut Courtois hat Atletico den Sprung an die Spitze der Primera Division gekostet. Barcelona schafft trotz Messis Comeback nur ein Remis bei Osasuna. Real Madrid gewann dank di Maria das Spitzenspiel gegen den FC Malaga. Willy Caballero verhinderte mit starken Paraden ein Debakel.

Cookie-Einstellungen

Espanyol Barcelona - Atletico Madrid 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Courtois (54., ET)

Durch den Ausrutscher des FC Barcelona in Osasuna hatte Atletico im 100. Spiel von Diego Simeone die Chance auf die Tabellenführung. Mit einem Sieg konnte man zudem den Startrekord von Real Madrid einstellen. Motivation genug sollte man meinen, doch Atletico fand lange Zeit nur verbal statt. Diego Costa, mit zehn Treffern Toptorschütze der Primera Division, und Sturmkollege David Villa waren zunächst nur mit dem Schiedsrichter beschäftigt.

Für die erste Gefahr sorgte stattdessen der von Manchester United umworbene Koke. Zunächst landete seine Ecke auf der Latte (26.), kurz darauf stand ihm der Pfosten im Weg (39.). Abseits dieser wenigen Highlights spielte sich der Großteil des Spiels im Mittelfeld ab, auch weil sich Espanyol nach zuletzt drei Niederlagen stark verbessert zeigte und konsequent auf dem ganzen Feld presste.

Nach der Pause wurde Espanyol auch offensiv mutiger. Zunächst parierte Thibaut Courtois gleich doppelt gegen Manuel Lanzarote (51.), zwei Minuten später lenkte er dann jedoch eine Hereingabe unglücklich selbst mit dem Fuß ins Netz (53.). Bei Atletico lagen nun die Nerven blank, Costa leistete sich eine Tätlichkeit gegen Javi Lopez, die jedoch bizarrer Weise nur eine gelbe Karte für Lopez nach sich zog (59.). Beide Teams hatten in der intensiven Schlussphase noch gute Gelegenheiten, aber ein Tor fiel nicht mehr. Atletico bleibt durch die Niederlage auf dem zweiten Rang einen Punkt hinter dem FC Barcelona.

CA Osasuna - FC Barcelona 0:0

Die Geschichte der ersten Halbzeit ist schnell erzählt: Barcelona, bei denen Lionel Messi zunächst auf der Bank Platz nahm, mit gewohnt mehr Spielanteilen aber ungewohnt schlampigem Vortrag im Schlussdrittel. Osasuna verteidigte sehr körperlich, zu spüren bekam das vor allem immer wieder Neymar, der kaum zur Entfaltung kam. Zur Halbzeit stand so lediglich ein Torschuss von Andres Iniesta für Barca zu Buche, auch weil das sonst so typische Gegenpressing zu inkonsequent praktiziert wurde.

Kurz nach der Pause rutschte Neymar nach einer Montoya-Hereingabe am langen Pfosten nur knapp am Ball vorbei (53.). Es war die bis dato größte Chance des Spiels und fungierte als Weckruf. Barca wurde jetzt immer besser. Fabregas tauchte nach feinem Zuspiel von Xavi frei vor dem Tor auf, schloss aber mit einem schwachen Heber in die Arme von Fernandez (57.) ab. Auch mit Gewalt klappte es nicht (61.).

Nach einer guten Stunde hatte Tata Martino genug gesehen und schickte Messi aufs Feld. Doch auch der argentinische Superstar vermochte dem Spiel nicht mehr seinen Stempel aufzudrücken. Glück hatte Osasuna, dass Marc Bertran nach einer Tätlichkeit gegen Neymar nur den gelben Karton sah. Barcelona verpasste durch das Remis den neunten Sieg in Folge und muss nun vor dem Clasico nächste Woche um die Tabellenführung bangen.

Real Madrid - FC Malaga 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 di Maria (46.), 2:0 Ronaldo (90./FE)

"Schlechter können wir nicht spielen", hatte Carlo Ancelotti unter der Woche mit Blick auf die jüngsten Leistungen gesagt. Und seine Spieler zeigten vom Anstoß weg mit einer starken Leistung, dass sie ihren Trainer verstanden haben. Cristiano Ronaldo leitete das Scheibenschießen mit einem Lattenkracher aus zehn Metern ein (8.). Aber ob Angel Di Maria (12.), erneut Ronaldo (14./29.) oder Alvaro Morata (18./34.), der für den verletzten Karim Benzema sein Startelfdebüt gab - sie alle scheiterten am starken Keeper Willy Caballero oder an der eigenen Abschlussschwäche.

Auch Malagas gut funktionierende Abseitsfalle machte Real das Leben schwer. Sechs Mal liefen die Madrilenen, bei denen Sami Khedira 90 Minuten auf dem Platz stand, alleine in der ersten Hälfte hinein. In der Offensive fand Bernd Schusters Team dagegen kaum statt. Erst kurz vor dem Pausenpfiff wagten sich die Gäste das eine oder andere Mal strukturiert über die Mittellinie.

Die Führung für Madrid fiel wenige Sekunden nach der Pause. Eine Halbfeld-Flanke von Di Maria verpasste Ronaldo zwar in der Mitte, doch der Ball fand seinen Weg ins lange Eck (46.) - ein kurioser Treffer. Angeführt vom starken Ronaldo ließ Madrid den Fuß auf dem Gas und Malaga nicht ins Spiel. In der Schlussminute entschied Ronaldo die Partie durch einen fragwürdigen Foulelfmeter. Weligton hatte Gareth Bale zu Fall gebracht.

Die Primera Division im Überblick