"Marca" schießt gegen Khedira zurück

Von Marco Nehmer
Sami Khedira hatte sich über unfaire Kritik seitens der spanischen Medien beschwert
© getty

Der deutsche Nationalspieler Sami Khedira befindet sich im Clinch mit den spanischen Medien. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid hatte der Presse vorgeworfen, er werde wegen fehlenden Standings zu oft kritisiert und unter Wert eingestuft. Die auflagenstärkste Sportzeitung des Landes reagierte dünnhäutig.

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Carlos Carpio, stellvertretender Chefredakteur der "Marca", äußerte sich in der Dienstagsausgabe in Form eines Kommentars zu Khediras Medienschelte. "Seit dem Weggang von Mesut Özil ist Khedira im Kader von Real Madrid isoliert", so das schonungslose Fazit.

"Der Klub betrachtet ihn nicht mehr als unverzichtbar, und die Fans haben ihn auf dem Kieker", antwortete das Blatt auf die Aussagen Khediras, der dem "Kicker" in seiner Montagsausgabe gesagt hatte, er werde "in Spanien nie ein Liebling der Medien werden."

"Ich bin auch jetzt wieder der Sündenbock. Selbst wenn ich gute Leistungen abrufe, werden diese schlecht bewertet", schoss der 26-Jährige gegen die Sportpresse auf der iberischen Halbinsel. Als Grund gab der Ex-Stuttgarter an, "eben kein Spanier" zu sein und "nicht viel Geld gekostet" zu haben. Zudem sei er als "Mourinho-Schüler" verpönt.

"Marca" zerpflückt Khediras Argumente

Die "Marca" ließ dies nicht auf sich sitzen und nahm die Argumente Khediras auseinander. So habe Rechtsverteidiger Alvaro Arbeloa auch als Spanier oftmals einen schweren Stand bei den Real-Fans. Zudem hätten die Madrilenen den Brasilianer Marcelo für nur sechs Millionen Euro verpflichtet, "aber die Fans verehren ihn".

Kein gutes Haar ließ das Blatt an den fußballerischen Fähigkeiten des Sechsers. "Er ist ein Verteidiger, der als Mittelfeldspieler getarnt wird", konnte sich Carpio eine abfällige Bemerkung zu Khediras Spielstil nicht verkneifen. Der deutsche Nationalspieler sei technisch zu limitiert.

Sami Khedira wechselte 2010 für 14 Millionen Euro Ablöse vom VfB Stuttgart zu Real Madrid und konnte sich auf Anhieb als Stammspieler etablieren. Auch nach dem Abgang von Mesut Özil, mit dem er gemeinsam nach der WM in Südafrika zu den Königlichen kam, ist Khedira zumeist gesetzt im Team von Trainer Carlo Ancelotti.
Sami Khedira im Steckbrief