Özil zögert mit Vertragsverlängerung

Von Adrian Bohrdt
Mesut Özil steuerte letztes Jahr neun Tore und 16 Vorlagen bei
© getty

Real Madrid will zwar mit Mesut Özil bis 2019 verlängern, der 24-Jährige hält sich mit seiner Unterschrift allerdings noch zurück. Einerseits spricht er vom Karriereende bei den Königlichen, kann sich gleichzeitig aber auch einen Wechsel vorstellen.

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"Es ist schön, dass Real verlängern will. Das freut mich, weil ich es als Vertrauensbeweis für meine Leistung sehe. Aber momentan gibt es nichts abzusehen, und es gibt auch keinen Zeitdruck", erklärte Özil seine Zurückhaltung in der "Sport Bild". Der aktuelle Vertrag des deutschen Nationalspielers in der spanischen Hauptstadt läuft noch bis 2016.

Özil sagte weiter, dass er sich schlicht noch nicht sicher sei, in welche Richtung er gehen möchte: "Natürlich kann ich mir vorstellen, meine Karriere bei Real zu beenden. Aber ich kann mir auch vorstellen, noch einmal etwas ganz anderes zu machen." Gleichzeitig machte er deutlich, dass sein Zögern nichts mit dem Abgang von Trainer Jose Mourinho zu tun habe, "sondern damit, dass Fußball ein schnelllebiges Geschäft ist und jeder Schritt gut überlegt sein muss". Mourinho hatte Özil 2010 nach Madrid geholt und war im Sommer zurück zum FC Chelsea gewechselt.

Neue Konkurrenz für Özil

Unter dem neuen Trainer Carlo Ancelotti erwartet Özil "einfach einen positiven Neuanfang". Dabei muss sich der gebürtige Gelsenkirchener auch neuer Konkurrenz erwehren. Für das Mittelfeld holte Real in den vergangenen Wochen Isco für 30 Millionen Euro vom FC Malaga sowie Asier Illarramendi (39 Millionen/Real Sociedad San Sebastian).

"Wir haben bei Real Madrid große Ziele. Und die erreichen wir nur mit guten Spielern. Wir streben immer den ersten Platz an in allen drei Wettbewerben. Das ist keine Arroganz", gab sich Özil angesichts der wachsenden Zahl an Konkurrenten aber gelassen.

Er fürchte nicht, seinen Stammplatz zu verlieren: "Ich freue mich auf die neue Saison. Wir können bei Real Madrid nicht nur mit elf Spielern in die Saison gehen, wir brauchen beste Qualität. Ich habe mich bisher immer durchgesetzt und in Madrid in drei Jahren - wie auch in der Bundesliga - mehr als hundert Spiele gemacht. Viel mehr geht nicht."

Vorfreude auf Zinedine Zidane

Zusätzlich zu den neuen Spielern und dem neuen Trainer hat Real in der kommenden Saison auch einen neuen Co-Trainer: Frankreichs Weltmeister Zinedine Zidane wird die Königlichen mit betreuen, worauf Özil sich bereits freut: "Zidane war immer mein Vorbild. Ich habe schon früher seine Tricks auf Youtube gesucht und dann imitiert. Oder versucht zu imitieren. Er war ein super Spieler. Und da ich ihn inzwischen kenne, weiß ich: Er ist auch ein super Mensch."

Mit 32 Einsätzen in der Primera Division (neun Tore, 16 Vorlagen) sowie zehn Spielen in der Champions League (ein Tor, vier Assists) gehörte Özil in der vergangenen Saison zum Stammpersonal bei Real. Er war nach der Weltmeisterschaft 2010 für 18 Millionen Euro von Werder Bremen nach Madrid gewechselt und kommt seitdem auf 157 Pflichtspiele für Real (27 Tore, 81 Vorlagen).

Mesut Özil im Steckbrief