Barca schlägt Atletico - Real nur Remis

Von SPOX
Adriano sorgte mit seinem sehenswerten Weitschuss für den zwischenzeitlichen Ausgleich
© Getty

Der FC Barcelona hat im Rennen um die Meisterschaft einen großen Schritt gemacht. Gegen den Zweitplatzierten Atletico siegten die Katalanen mit 4:1 und haben nun neun Punkte Vorsprung. Gleichzeitig kam Real Madrid vor heimischem Publikum gegen Espanyol Barcelona nicht über ein 2:2 hinaus.

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FC Barcelona - Atletico Madrid 4:1 (2:1)

Tore: 0:1 Falcao (31.), 1:1 Adriano (36.), 2:1 Busquets (45.), 3:1 Messi (57.), 4:1 Messi (88.)

Schaut man sich nach dem Spiel lediglich die Statistik an, könnte man meinen, dass die Partie über 90 Minuten eine glasklare Angelegenheit war. 4:1, gut 70 Prozent Ballbesitz und ebenfalls eine deutliche Überlegenheit für Barcelona in Sachen Torschüsse. Doch vor allem im ersten Durchgang stellte der Gast aus Madrid den hohen Favoriten vor ungewohnt große Probleme.

Atletico startete überraschend frech in die Partie und nutzte die Unordnung, die zu Beginn in der Barca-Hintermannschaft herrschte, aus - lediglich im Abschluss fehlte dem Gast das nötige Glück. In der 9. sowie in der 27. Minute scheiterte Radamel Falcao nur knapp.

Zwei Chancen ließ der Torjäger liegen, mit der dritten erzielte er dann die Führung. Nach einem Ballverlust von Lionel Messi in der gegnerischen Hälfte schaltete Atletico blitzschnell um. Diego Costa bediente Falcao mit einem hohen Ball. Der lief nach einer Körpertäuschung gegen Sergio Busquets alleine auf das Tor zu und chippte den Ball eiskalt über Keeper Victor Valdes.

Bei Barca lief im Verlauf der ersten Halbzeit offensiv weiter wenig zusammen. Gegen den gut organisierten Gast aus Madrid fehlten überraschend die spielerischen Mittel. Die Geistesblitze von Messi, Xavi und Iniesta blieben zunächst aus, so dass letztlich Einzelaktionen herhalten mussten, um die Partie noch vor der Halbzeit zu drehen.

So war es zunächst Adriano, dessen Schuss von der Strafraumkante im linken oberen Winkel einschlug. Kurze Zeit später nutzte Busquets das nach einem Eckball entstandene Chaos aus und klopfte den Ball aus fünf Metern ins Netz.

Nach dem Seitenwechsel drehte Barca auf, dominierte das Spiel wie gewohnt und verdiente sich letztlich den Sieg. Lionel Messi sorgte in der 57. Minute mit seinem sehenswerten Schlenzer von der Strafraumkante ins linke untere Eck bereits für die frühe Vorentscheidung. Von Atletico, das von Barca in der Defensive eingeschnürt wurde, war rein gar nichts mehr zu sehen.

Für den Schlusspunkt der Partie sorgte erneut Messi. Nach einem Fehler von Godin lupfte "La Pulga" den Ball über Thibaut Courtois zum 4:1 in die Maschen - das 90. Tor für Messi in diesem Kalenderjahr.

Barcelona macht im Rennen um die Meisterschaft somit einen riesigen Schritt. Auf den Zweitplatzierten Atletico haben die Katalanen nun neun Punkte Vorsprung, Real ist bereits auf 13 Zähler distanziert.

Real Madrid - Espanyol Barcelona 2:2 (1:1)

Tore: 0:1 Garcia (31.), 1:1 Ronaldo (45.), 2:1 Coentrao (48.), 2:2 Albin (88.)

Wo ist nur die Souveränität der letzten Saison von Real Madrid geblieben? Gegen Espanyol spielte man vor allem im ersten Durchgang schwach und schaffte es nicht, die deutliche Feldüberlegenheit in Torchancen umzumünzen. Die Ausfälle der beiden verletzten Stürmer Gonzalo Higuain und Karim Benzema wirkten schwer - von Aushilfsstürmer Jose Callejon war fast gar nichts zu sehen. So ging von Real vor allem in Durchgang eins bis auf zwei Fernschüsse von Luka Modric (4./40.) eigentlich keine Gefahr aus.

Espanyol auf der anderen Seite zog sich weit in die eigene Hälfte zurück, verteidigte durchaus geschickt und schwärmte lediglich nach Kontern aus. So auch in der 31. Minute. Modric verlor gegen Verdu am Mittelkreis den Ball. Der Mittelfeldregisseur schaltete blitzschnell um und bediente den gestarteten Sergio Garcia. Dieser setzt sich im direkten Duell mit Sergio Ramos und Pepe durch und traf mit einem Flachschuss von der Strafraumkante.

Real wirkte auch nach dem Gegentor zu träge und uninspiriert. Die beiden nominellen Zehner Mesut Özil und Luka Modric standen sich oft im Weg statt ordentlich zu kombinieren. Viel zu statisch wirkte das königliche Aufbauspiel, kaum ein Angriff wurde sauber zu Ende gespielt.

Sekunden vor der Halbzeit fiel dennoch der Ausgleich. Sami Khedira schlenzte den Ball von der rechten Strafraumecke in den Sechzehner. Am zweiten Pfosten setzte sich Cristiano Ronaldo energisch gegen Javier Lopez durch und drückte den Ball aus fünf Metern über die Linie.

Real-Coach Jose Mourinho stellte sein Team zur Pause um und brachte Angel di Maria für den schwachen Modric. Die Umstellung trug Früchte. Die Königlichen wirkten deutlich agiler und unberechenbarer im Offensivspiel.

So waren in der zweiten Halbzeit lediglich drei Minuten gespielt, als Real den Führungstreffer markierte. Der von links in den Strafraum eingelaufene Fabio Coentrao wurde von Ronaldo wunderbar bedient und legte den Ball aus fünf Metern ins kurze Eck - das erste Tor in La Liga für den Portugiesen.

Auch im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit dominierten die Königlichen die Partie nach Belieben. Der Unterschied zum ersten Durchgang: es gab Torchancen en masse. Alvaro Arbeloa (51.), di Maria (54.) und Alvaro Morata (75.) hatten jeweils überragende Möglichkeiten, frühzeitig den Deckel auf die Partie zu machen.

Als alle bereits mit einem Sieg der Königlichen gerechnet hatten, erzielte Espanyol kurz vor Schluss den Ausgleich. Nach einem Eckball von der linken Seite herrschte Chaos im Real-Strafraum. Letztlich landete der Ball am zweiten Pfosten bei Albin, der aus gut zwei Metern den Ball über die Linie nickte.

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