Wegen Özil: Ramos legt sich mit Mourinho an

Von SPOX
Sergio Ramos (l.) gilt als einer der größten Mourinho-Kritiker im Team von Real Madrid
© Getty

Aus Loyalität zu Mesut Özil gießt Sergio Ramos im Konflikt mit Jose Mourinho weiteres Öl ins Feuer und fordert seinen Coach heraus. Alternativen gibt es genug, angeblich bietet der FC Chelsea eine irre Summe.

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Noch nie in der Ära Mourinho gab es bei Real Madrid derartig viele Meldungen zu Konflikten zwischen Team und Trainer. Und Sergio Ramos, der wohl mündigste Mourinho-Kritiker innerhalb der Mannschaft, hat nun abermals nachgelegt.

Nachdem sich Ramos schon in den Wochen zuvor über vermeintliche Ungerechtigkeiten seitens des Trainers beschwert hatte und sich infolgedessen plötzlich gegen Manchester City auf der Bank wiederfand, schlägt er sich neuerdings auf die Seite des vielkritisierten Mesut Özil.

Madrids Spielmacher hat schon die ganze Saison über Ladehemmung, scheint mit dem Atem des 42-Millionen-Transfers Luka Modric im Nacken nicht klarzukommen. Am vergangenen Spieltag zeigte Özil gegen Deportivo La Coruna zwar eine ansprechende Vorstellung, musste aber dennoch in der Kabine bleiben.

"Mesut ist ein guter Freund"

Dort musste sich Deutschlands Nationalspieler angeblich eine ordentliche Standpauke von Mourinho aufgrund seines Verhaltens bei zwei bestimmten Spielzügen anhören - vor allen Teamkollegen. Bei Ramos stieß Mou damit offenbar auf wenig Verständnis: Der Verteidiger zog sich kurzerhand Özils Trikot über und trug es sichtbar unter dem eigenen Dress auf dem Platz zur Schau.

Hintergrund: Er hatte wohl auf sein erstes Saisontor spekuliert, um das dann öffentlich seinem Mitspieler Özil zu widmen. Es wäre ein offensichtlicher Affront gegen Mourinho gewesen, doch dazu kam es nicht.

Für Ramos besteht jedoch kein Grund, seine Loyalität zu Özil zu bestreiten: "Mesut ist ein guter Freund und ich habe ihm schon vor langer Zeit gesagt, dass ich ihm mein erstes Saisontor widmen werde. Und durch seine Auswechslung hat es sich angeboten, dass ich mir in der Hoffnung auf mein erstes Tor sein Trikot angezogen habe", sagte er der "Marca".

"Ich sterbe für meine Prinzipien"

Seine Beziehung zum Trainer würde darunter nicht leiden, beteuert der 26-Jährige: Sein Verhältnis zu Mourinho sei "gut, ehrlich und klar. Ich respektiere seine Entscheidungen und er ist für mich der beste Trainer."

Allerdings hatte Ramos schon nach dem Spiel gegen Depor öffentlich beteuert, dass er sich keinesfalls unterkriegen lassen wolle. Voller Pathos verkündete er vor der Presse: "Ich sterbe für meine Prinzipien und Ideen. Wenn mir etwas nicht gefällt, weshalb sollte ich dann ruhig sein?"

Bleibt abzuwarten, ob den ständigen Kollisionen seiner Prinzipien mit denen des Trainers auch die Eskalation folgt. In diesem Fall hat der Spanier allerdings Alternativen.

50-Millionen-Angebot aus London

Wie die Sporttageszeitung "Sport" berichtet, hat sich sein Bruder bei Madrids Vereinsverantwortlichen bereits vergewissert, dass das in den Medien kolportierte 50-Millionen-Euro-Angebot des FC Chelsea tatsächlich besteht.

Die Blues wiederum werden schon seit einigen Jahren regelmäßig mit der Personalie Ramos in Verbindung gebracht. Laut englischen Medienberichten ist Roberto Di Matteo besonders von Ramos' Vielseitigkeit angetan, da er sowohl innen als auch rechts in der Viererkette bedenkenlos eingesetzt werden kann.

Doch noch hat Ramos einen bis 2017 gültigen Vertrag in der spanischen Hauptstadt - sollte der Konflikt mit Mourinho bis dahin nicht eskalieren.

Sergio Ramos im Steckbrief