Real zittert sich zum Sieg - Barca souverän

Von SPOX
Freude pur beim FC Barcelona - 4:0-Heimerfolg gegen Saragossa
© Getty

Real Madrid gewinnt in einem hektischen Spiel gegen den FC Valencia mit 3:2 und bleibt damit Tabellenführer in der Primera Division. Trainer Jose Mourinho verbuchte gleichzeitig einen persönlichen Rekord. Barcelonas Superstar Lionel Messi ließ der Abwehr von Saragossa keine Chance. Nur Saragossa-Schlussmann Roberto Jimenez verhinderte eine noch höhere Niederlage

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FC Valencia - Real Madrid 2:3 (0:1)

Tore: 0:1 Benzema (20.), 0:2 Ramos (72.), 1:2 Soldado (75.), 1:3 Ronaldo (79.), 2:3 Soldado (83.)

Reaktionen:

Iker Casillas (Real Madrid): "Wir haben ein bisschen beim Spiel gelitten. Eventuell mussten wir Tribut dafür zollen, dass wir mit unseren Nationalmannschaften unterwegs waren. Valencia ist derzeit gut drauf und ein starkes Heimteam. Der Support ihrer Fans war super und sie machten uns die Sache sehr schwer. Es war ein toller und hart umkämpfter Sieg für uns."

Aitor Karanka (Co-Trainer Madrid): "Dieser wichtige Sieg zeigt, dass wir Spiele sowohl brillant als auch knapp gewinnen können. Es hat sich als sehr clever erwiesen, Lass, Khedira und Alonso im Mittelfeld zusammen auflaufen zu lassen. Wir wollten unser Mittelfeld stärken, weil wir wussten, dass viele Spieler von den internationalen Spielen müde waren. Wir wollten Druck auf Valencias kreative Spieler ausüben."

Unai Emery (Trainer FC Valencia): "Wir mussten ein perfektes Spiel zeigen und wir haben es nicht geschafft. Madrid ist offensiv sehr stark. Aber die Tore, die wir bekommen haben, sind alleFehlern von uns geschuldet."

Vor dem Spiel: Real-Coach Mourinho muss verletzungsbedingt auf Kaka, Fabio Coentrao und Angel di Maria verzichten. Diarra rückt in die Startelf, für Gonzalo Higuain kommt Karim Benzema zum Einsatz. Die Deutschen Mesut Özil und Sami Khedira kommen in Reals 4-3-3-System über die rechte Seite. Beim Gastgeber FC Valencia alles wie erwartet.

Analyse: Von Beginn an entwickelte sich eine temporeiche Partie. Der FC Valencia begann extrem offensiv und hätte bereits nach 50 Sekunden durch einen satten Fernschuss von Tino Costa in Führung gehen können. Real war infolgedessen nur über Cristiano Ronaldos linke Seite gefährlich, der seinem Gegenspieler Miguel immer wieder die Grenzen aufzeigte.

Die ersten nennenswerten Chancen von Real hatten Karim Benzema und Sami Khedira (9., 11.) durch Schussversuche im Strafraum. Nach 15 Minuten übernahm der Tabellenführer immer mehr das Kommando. Das Mittelfeld um Xabi Alonso, Khedira und Lass Diarra agierte extrem giftig und flexibel. Vor allem Khedira suchte immer wieder den direkten Weg in die Spitze.

In der 20. Minute brachte Benzema die Königlichen dann in Front. Nach feiner Vorarbeit von Xabi Alonso aus der eigenen Hälfte lief der Franzose alleine auf Valencias-Keeper Diego Alves zu und vollstreckte zum 1:0. (20.). Die Hausherren kamen mit dem immer variabler werdenden Spiel kaum zu Recht.

Lediglich durch einzelne Vorstöße auf den Flügeln wurden sie gefährlich. Die Königlichen nahmen zum Ende der ersten Hälfte deutlich das Tempo raus. Einzig und allein Ronaldo hätte nach Vorarbeit Benzemas die Führung ausbauen können (41.). Die Gastgeber kamen ähnlich schwungvoll wie im ersten Abschnitt aus der Kabine, Soldado verpasste eine Mathieu-Hereingabe nur knapp (51.). Real zeigte sich ob der neuen Aggressivität Valencias ein wenig überrascht.

Es entwickelte sich eine völlig zerfahrene Partie, in der Mesut Özil nach einigen Nickeligkeiten durchaus mit Gelb-Rot hätte vom Platz fliegen können. Die letzten 20 Minuten wurden allerdings hochklassig. In der 72. Minute bereite Özil das 2:0 für Sergio Ramos per Ecke vor.

Valencia steckte trotzdem nicht auf und konnte durch den Ex-Madrilenen Soldado den Anschlusstreffer erzielen (75.). Lange währte die Hoffnung auf den Ausgleich aber nicht. Ronaldo setzte sich nach einem Konter gegen Keeper Alves durch und stellte den alten Abstand wieder her (79.).

Durch den erneuten Anschlusstreffer von Soldado vier Minuten später kamen die Hausherren zwar wieder heran, die Madrilenen konnten ihren knappen Vorsprung aber noch mit Mühe und Not über die Zeit retten.

Für Jose Mourinho bedeutete der Sieg in Valencia einen persönlichen Rekord. Es war der elfte Dreier in Folge in einem Pflichtspiel für den Portugiesen (8 Mal Liga, 3 Mal Champions League). 41:6 Tore verbuchte sein Team in diesem Zeitraum.

Star des Spiels: Sami Khedira. Der Deutsche zeichnete sich durch unheimliche Präsenz im Mittelfeld aus. Immer und überall anspielbereit suchte er oft den direkten Weg in die Spitze, um selber zum Abschluss zu kommen. Auch in der Defensive war er gewohnt lauffreudig und bissig im Zweikampf. Einziges Manko: seine Chancenverwertung.

FC Barcelona - Real Saragossa 4:0 (2:0)

Tore: 1:0 Gerard Pique (18.), 2:0 Lionel Messi (43.), 3:0 Carles Puyol (54.), 4:0 David Villa (75.)

Reaktionen:

Pep Guardiola (Trainer FC Barcelona): "Meine Spieler kommen von ihren Nationalteams nach Barcelona zurück und rennen in diesem Spiel unfassbar viel. Ich bin sehr überrascht über die mentale Stärke, mit der sie alle zurückgekehrt sind. Messi gibt der Mannschaft so viele Impulse. Ich war ein bisschen besorgt, nachdem er einen Schlag abbekommen hatte. Aber er hat mir gesagt, dass alles in Ordnung ist. Also habe ich entschieden, ihn auf dem Feld zu lassen."

"Nicht jeder kann immer bei mir spielen, aber ich habe Vertrauen in alle Spieler. Auch David Villa vertraue ich sehr. Aber er hat lange in der spanischen Nationalmannschaft unter der Woche gespielt und ich muss mich nicht jedes Mal rechtfertigen, wenn David nicht in der ersten Elf steht."

Javier Aguirre (Trainer Real Saragossa): "Wenn ein Gegner so übermächtig ist, muss man die Niederlage einfach eingestehen."

Vor dem Spiel: Allen Spekulationen zum Trotz gönnte Barca-Trainer Pep Guardiola Messi auch gegen Saragossa keine Pause. Anders sah es bei David Villa, Andres Iniesta und Javier Mascherano aus. Sie saßen erstmal nur auf der Bank. Dafür rückte unter anderem Alexis Sanchez in die Startformation.

Analyse: Barca war von Beginn an Herr im Camp Nou. Bereits in den ersten Minuten spielten sich die Katalanen in der Hälfte von Real Saragossa fest. Nur mit den Chancen wollte es gegen das tiefstehende Saragossa nicht sofort klappen.

In der neunten Minute gab es die erste halbe Chance von Alexis Sanchez, der den Ball aber nicht richtig kontrollieren konnte und vergab. Erst mit einer Standard-Situation konnte man das Abwehrbollwerk der Gäste durchbrechen. Xavi gab einen Freistoß von links scharf in den Strafraum, wo Gerard Pique lauerte und den Ball per Kopf zum 1:0 einnetzte (18.).

Danach war der Bann gebrochen. Im Minutentakt kam Barcelona zu hochkarätigen Chancen. Immer wieder mit dabei war Lionel Messi, der das zweite Tor in der 30. Minute gleich zweimal auf dem Fuß hatte, aber am starken Saragossa-Keeper Roberto Jimenez scheiterte.

Kurz vor Ende der ersten Hälfte passierte es dann doch. Saragossa ließ Messi einmal aus den Augen. Fabregas steckte gut durch auf den Argentinier, der den Ball dann zum 2:0 (43.) nur noch an Roberto vorbei ins Tor schieben musste.

In der zweiten Hälfte blieb das Bild unverändert. Barcelona dominierte das Spiel nach Belieben und kam bereits in der 48. Minute zur nächsten Großchance. In umgekehrter Reihenfolge steckte diesmal Messi den Ball auf Fabregas durch, der lässig einschieben wollte, jedoch abermals an Saragossas bestem Mann, Keeper Roberto, scheiterte.

Sechs Minuten später war dieser gegen Carles Puyol zwar wieder zur Stelle, klärte aber nicht entschlossen genug, sodass Puyol den Nachschuss zum 3:0 nutzte (54.). In der Folge spielte Barcelona das Spiel souverän zu Ende und kam durch einen tollen Kopfball des eingewechselten David Villa (75.) sogar noch zum vierten Treffer.

Die Gäste aus Saragossa waren im gesamten Spiel chancenlos. Victor Valdes blieb über 90 Minuten beschäftigungslos.

Star des Spiels: Lionel Messi. Der Argentinier überzeugte einmal mehr mit seiner Klasse. Immer wieder lies er Saragossas Abwehrspieler links liegen und hatte zahlreiche Torchancen. Eine davon verwandelte er zum 2:0.

Der 13. Spieltag der Primera Division im Überblick