Mourinho: "Vielleicht waren die Spieler besoffen"

Von SPOX
Riesentrubel vor dem Getafe-Tore: Cristiano Ronaldo (l.) springt am höchsten
© Getty

Punktsieg Real: Barcelona verspielt in San Sebastian eine 2:0-Führung. Zudem verletzt sich Alexis Sanchez schwer. Die Königlichen nutzen den Patzer mit einem 4:2 gegen Getafe. Jose Mourinho war trotzdem nicht amused. Beim Diego-Debüt verlor Atletico Madrid beim FC Valencia.

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Real Madrid - FC Getafe 4:2 (1:1)

Tore: 1:0, 3:1 Benzema (14., 69.), 1:1, 2:3 Miku (39., 73.), 2:1 Ronaldo (60.), 4:2 Higuain (88.)

Die Reaktionen:

Jose Mourinho (Trainer Real): "Ich bin nicht zufrieden. Getafe hat gut gespielt, wir nicht. Vielleicht waren die Spieler ganz besoffen von all den Geschichten darüber, dass die Liga so einfach ist. Das hat die Geschichte am Ende kompliziert gemacht."

Mourinho zum Ronaldo-Elfmeter: "Das war kein Elfmeter, das ist eine Tatsache. Es war ein klares Foul, aber kein Elfmeter."

Im Gegensatz zu seinem Barca-Kollegen ließ Jose Mourinho gegen den FC Getafe seine beste Elf auflaufen. Das heißt: Mit Cristiano Ronaldo. Mit Mesu Özil. Mit Karim Benzema.

Und genau die Drei ließen sich im Estadio Bernabeu nicht lange bitten. Nachdem zuerst Özil und Ronaldo am gegnerischen Keeper scheiterten, machte es der Franzose in der 14. Minute besser.

Nach einer schönen Kombination verschaffte er sich am Elfmeterpunkt genügend Platz und bugsierte den Ball zielgenau ins rechte Eck. Die verdiente Führung für die Königlichen.

In der Folgezeit schalteten die Blancos einige Gänge zurück, ohne die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Getafe hingegen wirkte in ihren Offensivbemühungen nur selten wirklich zwingend.

Zumindest bis kurz vor der Halbzeit: Medhi Lacen steckte den Ball perfekt zu Miku durch, der aus elf Metern Iker Casillas keine Chance ließ (39.). Mit dem überraschenden Ausgleich für den kleinen Nachbarn ging es in die Pause.

Die zweite Hälfte begann gleich mit einem Paukenschlag. Ein Ronaldo-Fallrückzieher traf allerdings nur den rechten Pfosten. Auch der Nachschuss von Fabio Coentrao aus sechs Metern fand nicht sein Ziel.

Erst ein Geschenk des Schiedsrichters ließ Real wieder jubeln. Das Foul von Cata Diaz an Ronaldo war eigentlich außerhalb des Strafraums. Trotzdem zeigte der Offizielle auf den Punkt. Diese Gelegenheit ließ sich der portugiesische Superstar natürlich nicht entgehen und markierte die Führung für die Madrilenen (60.).

Als Benzema kurze Zeit später das 3:1 besorgte (69.), schien die Messe gelesen zu sein. Aber Getafe kam erneut durch Miku zurück (73.).

Jegliche Hoffnung, einen Punkt aus dem Bernabeu zu entführen, wurde allerdings kurz vor Schluss vom eingewechselten Gonzalo Higuain zerstört (88.). Nach der schönen Vorbeitung von Kaka per Hacke setzte der Argentinier aus 17 Metern den Schlusspunkt der Partie.

Mit dem Dreier nutzten die Königlicher den Ausrutscher Barcelonas und haben somit zwei Punkte Vorsprung auf den Erzrivalen, bevor es in der nächsten Woche in der Champions League zum Duell mit Dinamo Zagreb kommt.

Der Star des Spiels: Cristiano Ronaldo. Nicht nur wegen seines Treffers zum zwischenzeitlichen 2:1 war der Portugiese wieder Dreh- und Angelpunkt der königlichen Offensive. Der ehemalige Weltfußballer setzte auch seine Kollegen wie vor dem zweiten Benzema-Treffer gekonnt in Szene. Ein weiteres Highlight: Sein Fallrückzieher an den Pfosten.

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Real Sociedad - FC Barcelona 2:2 (0:2)

Tore: 0:1 Xavi (10.), 0:2 Fabregas (11.), 1:2 Agirretxe (59.), 2:2 Griezmann (61.)

Die Reaktionen:

Pep Guardiola (Trainer Barcelona): "Die Öffentlichkeit spricht immer von einer Liga mit nur zwei Teams und vergisst dabei, dass die anderen Teams besser und besser werden und ihren Willen demonstrieren, uns zu schlagen. Das war eine gute Lektion für uns. Man muss zu jedem Zeitpunkt hellwach sein."

Sergio Busquets (Barcelona): "Das Spiel beweist, wie schwierig es ist, die Spiele in der Liga zu gewinnen - vor allem auswärts. Obwohl die Meisterschaft im vergangenen Jahr eine Angelegenheit für zwei Teams war, ist es jetzt noch zu früh abzuschätzen, ob es dieses Jahr zwei oder mehr Mannschaften sein werden."

Lionel Messi. Javier Mascherano. Andres Iniesta. Carles Puyol, Eric Abidal. David Villa. Wer die Ersatzbank der Katalanen vor dem Auswärtsspiel in Sociedad begutachtete, wollte seinen Augen nicht trauen.

Das Motto von Barca-Coach war eindeutig: Er schonte einige seiner Stars für den Champions-League-Knaller gegen den AC Milan am Dienstag. Und trotzdem schien alles in geregelten Bahnen zu verlaufen. Nach elf Minuten war Barcelona bereits mit 2:0 in Führung.

Erst schickte Cesc Fabregas Alexis Sanchez in den Strafraum. Anstatt allerdings überhastet den Abschluss zu suchen, fand der Neuzugang in der Mitte den besser positionierten Xavi. Der Mittelfeldstratege hatte aus fünf Metern keine Probleme, den Ball über die Linie zu drücken (10.).

Wenige Momente später revanchierte sich Barcas Mittelfeldstratege und schickte seinerseits den Kollegen Fabregas auf die Reise. Dessen Querpass verstolperte Pedro zuerst noch, bevor sich der Ex-Gunner ein Herz nahm und die Kugel aus sechs Metern unter die Latte zimmerte (11.).

Den Rest der ersten Halbzeit dominierte der Champions-League-Sieger mühelos, ohne sich weitere Großchancen zu erspielen. Für eine Schrecksekunde sorgte allerdings die Verletzung von Flügelflitzer Sanchez, der Barca in den nächsten acht Wochen fehlen wird. Für den Chilenen wurde David Villa eingewechselt (32.).

Real Sociedad hatte sich nach den ersten 20 Minuten auf Barcelona eingestellt und ließ die eigene Abseitsfalle gegen die schnellen Offensivleute in der Kiste. Nach vorne kam allerdings deutlich zu wenig.

Das änderte sich allerdings in den zweiten 45 Minuten. Innerhalb von zwei Minuten stellte Real die Partie auf den Kopf. Erst besorgte Agirretxe mit einem wuchtigen Kopfball den Anschlusstreffer (59.), bevor Antoine Griezmann den Ausgleich erzielte.

Dabei ging dem 2:2 ein Riesen-Fehler von Villa voraus, der den Ball Agirretxe in die Füße spielte. Der Stürmer schaltete den Turbo ein und umkurvte im Strafraum den herausstürmenden Valdes. Sein Abschluss konnte Sergio Busquets, unerkannt vom Schiedsrichter, allerdings noch mit der Hand an die Latte klären, bevor Griezmann endgültig einnetzte (61.).

Wer nun allerdings eine Angriffswelle nach der anderen von Barcelona erwartete, wurde enttäuscht. Trotz der eingewechselten Messi und Iniesta kam Barca nicht mehr zu 100-prozentigen Torchancen. Die größte Möglichkeit hatte noch Pedro, dessen Schuss aus zehn Metern allerdings auf die Tribüne flog.

In der Schlussphase war sogar Real Sociedad näher am Siegtreffer als die Katalanen. Am Ende geht die Punkteverteilung für beide Teams in Ordnung, auch wenn gerade Barca darüber nicht gerade glücklich sein dürfte.

Der Star des Spiels: Agirretxe. Der wendige Stürmer brachte die Barca-Abwehr immer wieder in Schwierigkeiten. Der Lohn: Sein Anschlusstreffer, bei dem er sich in der Luft exzellent gegen Busquets durchsetzte. Auch beim Ausgleich hatte der 24-Jährige seine Füße im Spiel.

FC Valencia - Atletico Madrid 1:0

Tor: 1:0 Soldado (52.)

Nun ist der Fehlstart für Atletico Madrid amtlich: Nach dem 0:0 zum Auftakt gegen Osasuna verloren die Hauptstädter am Samstagabend in Valencia mit 0:1. Roberto Soldado (52.) erzielte mit seinem vierten Saisontreffer das Tor des Tages.

Atletico wartet dadurch immer noch auf das erste Liga-Tor der Saison - und das, obwohl 40-Millionen-Euro-Neuzugang Falcao in der Startelf stand und der Ex-Wolfsburger Diego in Minute 63 eingewechselt wurde.

Türkei-Star Arda Turan kam ebenfalls nach der Halbzeit ins Spiel, konnte die Niederlage aber auch nicht verhindern.

Die Torschützenliste der Primera Division