Budget ohne Limit: Malagas Angriff auf die Spitze

SID
Ruud van Nistelrooy wechselte diesen Sommer vom Hamburger SV zum FC Malaga
© Getty

Mit aller Macht und einem "Budget ohne Limit" fordert der FC Malaga in Spanien die Platzhirsche FC Barcelona und Real Madrid heraus: "Wir wollen die dritte Macht werden."

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Jetzt lässt er auch noch den Rosengarten abreißen. Abdullah Bin Nasser Al-Thani will es so. Das eigentlich recht schmucke Stadion "La Rosaleda" ist dem Scheich mit den großen Visionen schon zu klein geworden, der Besitzer des FC Malaga wünscht sich einen neuen Fußball-Tempel. Dort sollen bis zu 65.000 Fans möglichst bald Ruud van Nistelrooy feiern - und am besten auch Titel.

Im vergangenen Sommer hatte Al-Thani den vor der Insolvenz stehenden FC Malaga für 25 Millionen Euro übernommen, inklusive der 70 Millionen Euro Schulden. Seitdem hat der Spross der Herrscherfamilie von Katar den Fahrstuhl-Klub aus der spanischen Primera Division auf links gedreht.

Das Ziel ist klar: "Wir wollen die dritte Macht in Spanien werden", sagte Abdullah Ghubn, Al-Thanis Statthalter in Malaga und Vize-Präsident des Klubs. Malaga soll dem FC Barcelona und Real Madrid die in Stein gemeißelte Vorherrschaft im spanischen Fußball streitig machen. Darunter macht es der Scheich nicht.

Bereits 60 Millionen Euro für Neuzugänge

Und dafür sprudelt das Geld wie das Öl aus dem Wüstensand des Emirats. 60 Millionen Euro hat der Klub in den vergangenen zwölf Monaten investiert. Im Winter kamen der Ex-Bayern-Star Martin Demichelis und Julio Baptista vom AS Rom. Am Ende landete Malaga auf Rang elf, nur drei Punkte vor dem ersten Absteiger. Viel zu wenig für Al-Thani, also ging die Shoppingtour erst richtig los.

Ruud van Nistelrooy (HSV, ablösefrei), Nacho Monreal (CA Osasuna, 6 Millionen), Diego Buonanotte (River Plate Buenos Aires, 4,5 Millionen), Joaquin (FC Valencia, 4 Millionen), Joris Mathijsen (HSV, 2,5 Millionen), Sergio Sanchez (FC Sevilla, 2,8 Millionen), Isco Alarcon (FC Valencia, 6 Millionen) und Jeremy Toulalan (Olympique Lyon, 11 Millionen) kicken kommende Saison für die "Sardellen". Und sicher nicht nur wegen der im Schnitt 235 Sonnenstunden pro Monat.

Mittlerweile ist der Kader auf 31 Profis aufgebläht. Trotzdem kündigt Trainer Manuel Pellegrini weitere Transfers an. "Die Mannschaft ist noch nicht komplett", sagte der Chilene. Gerüchte gibt es genug. Chelsea-Sturmtank Didier Drogba und Wolfsburgs ebenso genialer wie launischer Regisseur Diego sollen Kandidaten sein.

Fernando Hierro neuer General Manager

Mit aller Macht strebt Malaga an die Spitze, offene Kampfansagen an Barca und Real inklusive. "Die Leute werden vom Clásico bald gelangweilt sein", sagte Ghubn, "unser Budget hat kein Limit." Und damit die vielen Millionen nicht nur in angegraute Ex-Stars mit zu vielen Kilometern auf dem Tacho investiert werden, ist Fernando Hierro geholt worden.

Spaniens lebendes Fußball-Denkmal (89 Länderspiele) soll für die Andalusier eine Nachwuchsakademie aufbauen und für den "riesigen Traum" eine einheitliche Spielphilosophie entwickeln. "Das ist ein sehr ehrgeiziges Projekt, und ich bin begeistert, daran mitarbeiten zu können", sagte Hierro.

Das Projekt beginnt am ersten Spieltag der neuen Saison für Malaga mit einer Nagelprobe: Barca, die Übermannschaft der vergangenen Jahre, kommt ins "La Rosaleda". Wann die neue Arena mit dem weniger romantischen Namen "Qatar Stadium" fertig sein soll, steht noch nicht fest. Aber es wird das drittgrößte Stadion Spaniens.

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