Real stolpert beim Letzten - Barca souverän

Von SPOX
Pedro erzielte das zwischenzeitliche 3:0 für Barcelona gegen Malaga
© Getty

Real Madrid hat sich am letzten Hinrunden-Spieltag der Primera Division einen Patzer geleistet. Die Königlichen kamen beim Schlusslicht UD Almeria nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Wintermeister Barcelona schlug Malaga 4:1 (3:0), ohne die ganz große Show abzuziehen. Die Belohnung: vier Punkte Vorsprung auf Real.

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UD Almeria - Real Madrid 1:1 (0:0)

Tor: 1:0 Ulloa (60.), 1:1 Granero (77.)

Real Madrid patzte beim Tabellenletzten, der durch das 1:1 vor eigenem Publikum zwar sieglos bleibt, aber ein dickes Ausrufezeichen im Abstiegskampf setzen konnte. Kaka stand bei Real erstmals seit dem 5. Mai 2010 in der Startelf, verdrängte Karim Benzema aus dem Aufgebot von Jose Mourinho.

Sami Khedira erhielt wieder den Vorzug vor Lass Diarra, der sich in der letzten Woche nach seiner Auswechslung zur Pause beschwert hatte und diesmal gar nicht im Kader stand. In der Innenverteidigung bot Mourinho Raul Albiol für Ricardo Carvalho auf.

Beste Chance kurz vor der Pause

Schon nach wenigen Minuten war klar, dass es Real in Almeria nicht so einfach haben würde, wie Barcelona Ende November - die Katalanen siegten damals 8:0. UD stand hinten von der ersten Minute an diszipliniert und dachte gar nicht daran, den Gästen ins offene Messer zu laufen.

Bei Real spielte Cristiano Ronaldo formell Sturmspitze, tauschte mit Kaka (links) und Angel Di Maria (rechts) aber immer wieder die Positionen. Mesut Özil zog in der Zentrale die Fäden. Chancen blieben vor der Pause aber Mangelware. Diego Alves war bei einem Ronaldo-Schuss zur Stelle (17.), Di Maria brachte eine Direktabnahme nicht aufs Tor (31.).

Die beste Chance ergab sich für Real erst kurz vor der Pause: Ronaldo nahm eine Kaka-Vorlage am linken Fünfereck direkt, Alves parierte mit dem Fuss, Khediras Nachschuss wurde abgeblockt (40.). Mit 0:0 ging es in die Pause.

Crusat kann's mit der Hacke

Die erste Möglichkeit des zweiten Durchgangs entschärfte wieder Alves, der einen Schuss von Xabi Alonso aus 17 Metern im Nachfassen festhielt (53.). Vier Minuten später hatten Mourinho und Co. schon den Torschrei auf den Lippen, Sergio Ramos setzte einen Kopfball nach einem Alonso-Freistoß jedoch aus kurzer Distanz neben das Tor (57.).

Auf der Gegenseite dann die kalte Dusche: Almeria-Kapitän Crusat legte mit der Hacke auf Pablo Piatti, der lief im Sechzehner gegen Ramos und forderte Elfmeter. Kurze Konfusion, das Spiel lief jedoch weiter und Jose Ulloa versenkte den Ball aus 14 Metern direkt flach rechts im Tor (60.).

Mourinho reagierte, brachte in kurzer Folge Benzema, Carvalho und Esteban Granero. Dazu löste er die Viererkette auf. Zwei Joker stachen dann prompt zu: Almeria war nach einer Ecke zu weit aufgerückt, Benzema legte auf Granero ab und der Ex-Getafe-Spieler ließ Alves aus 14 Metern keine Chance (77.).

Almeria wackelte kurz, fing sich aber wieder. Bis zur Nachspielzeit: Ronaldo trat zu einem Freistoß aus 16 Metern an, nahm Maß - und ließ den Querbalken erzittern. Alves wäre ohne Chance gewesen (90.+4). So blieb es am Ende beim Remis, das Real so sicherlich nicht eingeplant hatte.

Star des Spiels: Diego Alves. Der Almeria-Keeper hielt, was zu halten war und wurde zeitweise mit "Diego, Diego"-Sprechchören vom wenig verwöhnten Publikum gefeiert. Hatte zudem in der Nachspielzeit das Glück des Tüchtigen.

FC Barcelona - FC Malaga 4:1 (3:0)

Pep Guardiola holte seine besten Pferde aus dem Stall. Xavi und Andres Iniesta zogen, abgeschirmt von Busquets, die Fäden. Den Dreiersturm bildeten David Villa, Weltfußballer Lionel Messi und Pedro. Malaga fehlten Jose Galatto, Helder, Sandro Silva und Baha, dafür feierte Julio Baptista sein Debüt für die Andalusier.

Sieben Minuten lang machte Malaga viel richtig. Die beiden Viererketten hielten die Abstände ein und gingen aggressiv in die Zweikämpfe. Barcas erster Torschuss saß allerdings. Iniesta nahm den Ball nach einem Pass von Dani Alves von der 16er-Linie direkt mit rechts. Vom linken Innenpfosten flog der Ball ins Netz. Malagas Widerstand war früh gebrochen.

Xavi trifft die Latte

Ohne die ganz große Show abzuziehen, dominierten die Gastgeber die Partie. Pedro scheiterte mit einem 16-Meter-Schuss an Malaga-Keeper Sergio Asenjo (16.), Xavi traf mit einem Distanzhammer die Latte (17.).

David Villa erhöhte in der 18. Minute mit seinem 13. Saisontor auf 2:0. Busquets hatte den Ball gegen Camacho erobert, über Xavi kam der Ball zu Messi, der Villa mit einem glänzenden Pass in Szene setzte. Asenjo bekam den Ball aus zehn Metern durch die Beine.

Für Rechtsverteidiger Dani Alves war nach 26 Minuten Schluss. Der Brasilianer musste wegen einer Oberschenkelzerrung für Landsmann Adriano Platz machen.

Zehn Minuten später war dann Pedro an der Reihe. Erneut zerschnitt Messi mit einem Diagonalpass, diesmal auf Iniesta, die Malaga-Abwehr. Asenjo konnte Iniestas zweiten Treffer noch verhindern, gegen Pedros Nachschuss war er machtlos.

Wenig Höhepunkte nach der Pause

Die zweite Halbzeit ist schnell erzählt. Barca bot herzlich wenig an, Malaga wagte sich einige Male in die gegnerische Hälfte und erzielte den Ehrentreffer durch einen hübschen Freistoß von Duda über die Mauer ins rechte Eck (68.).

Barca zeigte noch einmal seine Klasse. Xavi schüttelte den lästigen Apono ab und spielte von links den einlaufenden Villa an. Der umkurvte Asenjo und schob den Ball aus kurzer Distanz zum 4:1-Endstand ins Tor (74.).

Der Wintermeister-Titel war Barca durch Reals Patzer in Almeria schon nicht mehr zu nehmen. Nach der Hinrunde haben die Blaugranas nun vier Punkte Vorsprung und 61 Tore geschossen. Das ist ein Schnitt von 3,21 Toren pro Spiel. Zudem wurde mal wieder ein neuer Vereinsrekord aufgestellt. Zum 28. Mal blieb Barca in aufeinanderfolgenden Pflichtspielen ungeschlagen.

Spieler des Spiels: David Villa. Agilster Barca-Angreifer und doppelter Torschütze. Zudem leitete er das 1:0 ein und spielte zwei, drei glänzende Pässe von der linken Seite, die jedes Mal für höchste Gefahr vor dem Malaga-Kasten sorgten.

Der 19. Spieltag der Primera Division