Mourinhos neues Puzzle

Von Thomas Gaber
Jose Mourinho kam von Inter Mailand zu Real Madrid
© Getty

Real Madrid will in dieser Saison die Vormachtstellung des FC Barcelona brechen. Doch was plant der neue Trainer Jose Mourinho und welche Rolle spielen dabei die Deutschen Mesut Özil und Sami Khedira? Ein Überblick über die Situation im Kader von Real Madrid.

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Sechs Mal in Folge ist Real Madrid in der Champions League im Achtelfinale ausgeschieden. Sechs Mal in Folge sind die Königlichen kläglich am Versuch gescheitert, la Decima, den ersehnten zehnten Titel im Landesmeistercup, zu holen.

Nebenbei hat der FC Barcelona die Vormachtstellung in Europa an sich gerissen. Das verhasste Barca lässt el Madrid links liegen - Blasphemie in den Augen der Real-Aficionados.

Zur Wiederherstellung der alten Kräfteverhältnisse hat sich Real-Boss Florentino Perez die derzeitige Nummer eins unter den Trainer geangelt: Jose Mourinho. Der Portugiese steht seit Jahren wie kein anderer Trainer für Erfolg und vor allem für große Titel.

Blockbuster-Transfers bleiben aus

Die Mega-Tranfers sind in diesem Sommer (bislang) ausgeblieben. Mit Angel di Maria, Pedro Leon, Sergio Canales, Sami Khedira, Ricardo Carvalho und zuletzt Mesut Özil hat Real zwar quantitativ flächendeckend auf dem Transfermarkt zugeschlagen, ein echter Blockbuster-Deal wie in den letzten Jahren war aber nicht dabei.

RCD Mallorca - Real Madrid am Sonntag, 21 Uhr, live bei laola1.tv

Viele Vorgänger von Mourinho erhielten Vorgaben über Spielertransfers, der neue Coach erteilt Vorgaben. Die Transferaktivitäten sind laut Sportdirektor Jorge Valdano abgeschlossen. In den Medien wird weiter über das Interesse an einer neuen Nummer 9, also einem Mittelstürmer, spekuliert.

Wahre Stärke erst 2012

"Mein Real Madrid wird immer schön spielen", prophezeite er bei seiner Inthronisierung, schränkte aber ein: "Wir werden erst 2012 die wahre Stärke der Mannschaft sehen. Meine Mannschaften haben stets erst im zweiten Jahr ihr ganzes Potential ausgeschöpft."

Mourinho hat Inter Mailand in der letzten Saison ein in den entscheidenden Spielen perfekt funktionierendes 4-2-3-1 verpasst. Dieses System schwebt ihm auch bei Real vor. Der Kader lässt auch eine flexible Umstellung auf 4-4-2 und 4-3-3 zu.

Auf eine Stammelf hat sich der Portugiese noch nicht festgelegt: "Ich muss bis zum ersten Spiel gegen Mallorca meine Stammelf gefunden haben. Bis dahin haben alle Spieler die gleiche Chance, sich zu empfehlen."

Cristiano Ronaldo wird in der Offensive die zentrale Rolle spielen. Wer sind die weiteren Keyplayer? Wie geht Mourinho mit der Verletzung von Kaka um und welche Rolle spielen Özil und Khedira? Ein Überblick über die Situation im Kader von Real Madrid.

Tor

Iker Casillas, Jerzey Dudek, Antonio Adan

Mit über 500 Pflichtspielen für Real und über 100 Länderspielen für Spanien ist Iker Casillas bereits mit 29 Jahren eine Legende. Der Welt- und Europameister aus dem Madrider Arbeitervorort Mostoles ist Reals unumstrittene Nummer eins und nach den Abgängen von Raul und Guti erster Kapitän.

Spanische Medien forderten nach einigen Patzern in der letzten Saison Casillas' Degradierung zur Nummer zwei während der WM hinter Victor Valdes aus Barcelona. Nationaltrainer Vicente Del Bosque hielt aber an seinem Kapitän fest.

Casillas kassierte in Südafrika nur zwei Gegentore, hielt einen Elfmeter im Viertelfinale gegen Paraguay und bewahrte Spanien im Finale im Eins-gegen-eins gegen Arjen Robben vor einem Rückstand.

Der erfahrene Jerzey Dudek, Champions-League-Sieger mit dem FC Liverpool 2005, könnte wie in den letzten Jahren in der Copa del Rey zum Einsatz kommen. Der 23-jährige Adan wurde 2006 U-19-Europameister und gilt als potentieller Nachfolger von Casillas. 2008/09 fiel er mit einer schweren Knieverletzung fast die gesamte Saison aus.

AUßENVERTEIDIGER: Ramos und dann lange nichts

INNENVERTEIDIGER: Jetzt also doch Carvalho

DEFENSIVES MITTELFELD: Zu viele Diarras

OFFENSIVES MITTELFELD: Überangebot an Kreativität

STURM: Higuain die Nummer eins