Behalten Messi und Co. die Nerven?

Von SPOX
Für Lionel Messi und Co. geht es um den 20. Meistertitel
© Getty

Ein letztes Mal begeht der spanische Fußball am Wochenende einen Feiertag - bevor das Champions-League-Finale eine Woche später in Madrid den glanzvollen Schlusspunkt unter ein turbulentes Jahr setzt. Sevilla entschied das Fernduell gegen Mallorca in der letzten Sekunde für sich und zieht in die Champions-League-Quali ein. Getafe sicherte sich mit einem Sieg bei Europa-League-Gewinner Atletico den letzten Europa-League-Platz.

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Der 38. und letzte Spieltag verspricht so viel Spannung wie in keiner anderen der europäischen Top-Ligen.

Von der Entscheidung im Titelkampf über die internationalen Wettbewerbe bis runter zum Showdown im Abstiegsrennen herrscht gebannte Erwartung.

Wobei naturgemäß das Fernduell um den Titel zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid fast alles überstrahlt.

Der Titelkampf:  Barcelona (96 Punkte) - Valladolid und Malaga - Real Madrid (95 Punkte, beide So., 19 Uhr)

Mit einem Punkt Vorsprung geht Titelverteidiger Barca in die letzten 90 Minuten der Saison. Dazu kommt noch, dass die Katalanen mit zwei 2:0-Siegen in dieser Saison den direkten Vergleich klar für sich entschieden haben und bei Punktgleichheit damit ebenfalls Meister wären.

Da helfen Verfolger Real auch sagenhafte 101 erzielte Tore in dieser Saison nichts mehr. Die Königlichen sind auf einen schweren Ausrutscher Barcas im Heimspiel gegen Real Valladolid angewiesen.

Valladolid reist als Tabellen-18. ins Camp Nou und steckt mitten im Abstiegssumpf. Der einzige Lichtblick aus Sicht Reals. "Für Valladolid geht es um die Existenz. Sie werden im Camp Nou um ihr Leben rennen", sagt Cristiano Ronaldo mit dem Mute der Verzweiflung.

Denn so recht mag niemand an einen Punktgewinn oder gar einen Sieg des krassen Außenseiters in Barcelona glauben. Barca hat aus 18 Heimspielen 52 Punkte geholt, bei 17 Siegen und nur einem Remis.

"Es kann sich trotzdem alles noch wenden", sagt zwar auch Iker Casillas. Der Real-Keeper glaubt aber wohl auch eher selbst nicht mehr an die große Sensation. "Wir schauen zunächst nur auf unser Spiel in Malaga. Dann sehen wir weiter."

Sichtlich enttäuscht ist Casillas über die Tatsache, dass Real nach der besten Saison seit Jahren am Ende wohl mit komplett leeren Händen dastehen wird. "Die beiden schwarzen Punkte, unser Ausscheiden in der Champions League und in der Copa del Rey, schmälern unsere unglaubliche Liga-Saison."

Real könnte am Ende mit 98 Punkten doch nur Zweiter werden. Deshalb kündigt der Nationalkeeper zumindest unterschwellig schon den großen Kampf für kommende Saison an. "Barca ist eine über Jahre eingespielte Mannschaft. Wir hatten eine neu zusammengestellte Mannschaft und waren trotzdem auf Augenhöhe. Das lässt mich sehr zuversichtlich in die Zukunft blicken."

Bei Real ist es auch die Zeit der großen Abschiede. Guti wird den Verein nach 26 Jahren verlassen, die Zukunft von Legende Raul und Trainer Manuel Pellegrini ist weiter ungewiss.

Der Abstiegskampf:

Die knappste aller Entscheidungen: Der FC Malaga, Real Valladolid, Racing Santander und CD Teneriffa stehen mit jeweils 36 Punkten auf den Plätzen 16 bis 19 und spielen die beiden restlichen Absteiger aus.

CD Xerez steht bereits der Gang in die Segunda Divison bevor.

Der Kampf um Europa:

Unglaubliches Finish um die CL-Quali zwischen Sevilla und Mallorca!

Die Insulaner schlugen Espanyol Barcelona mit 2:0 (1:0) und erfüllten ihre Pflicht damit souverän. Größere Probleme offenbarte dagegen der FC Sevilla, der erst in der Nachspielzeit den 3:2-Sieg bei UD Almeria sicherstellte und somit in letzter Sekunde an Mallorca vorbeizog.

Kanoute brachte Sevilla nach 16 Minuten in Front, doch kurz vor der Pause traf Soriano zum Pausenstand von 1:1.

Nur acht Minuten nach Wiederanpfiff brachte ein Eigentor von Chico die Gäste erneut in Führung. In der 65. Minute musste Sevilla Negredo mit Rot vom Platz - 14 Minuten später traf Almeria zum 2:2 durch Juanma Ortiz.

Wäre es bei diesem Ergebnis geblieben, wäre Mallorca in die Qualifikation für die Königsklasse gekommen. Doch in der Nachspielzeit traf der erst kurz zuvor eingewechselte Rodri zum Sieg für Sevilla.

Zuvor qualifizierte sich der FC Getafe für die Europa League. Mit einem 3:0 (1:0) im Derby beim frischgebackenen Europa-League-Sieger Atletico Madrid sicherte sich der Klub den sechsten Rang und schaffte zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Europapokal-Qualifikation durch die Platzierung im Ligabetrieb. Stürmer Roberto Soldado traf dabei doppelt.

2007 hatte sich Getafe durch den Einzug ins Finale des spanischen Pokals für den UEFA-Pokal und damit zum ersten Mal für einen Europapokal-Wettbewerb qualifiziert. In der vergangenen Spielzeit hatte der Klub am letzten Spieltag gerade noch den Abstieg verhindert.

Der 38. Spieltag im Überblick