Kaka verletzt: Ronaldo lobt van der Vaart

Von SPOX
Rafael van der Vaart wechselte im Sommer 2008 vom Hamburger SV zu Real Madrid
© Getty

Rafael an der Vaart hat bei Real Madrid schwere Zeiten hinter sich, doch plötzlich ist er als Leistungsträger anerkannt. Ein Wechsel ist damit vom Tisch - zumindest vorläufig.

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Zurück zum Hamburger SV? Oder sogar zum FC Bayern? Oder vielleicht nach England zum FC Arsenal? Monatelang war Rafael van der Vaart eigentlich nur dann in den Schlagzeilen, wenn über seinen Wechsel spekuliert wurde. Denn spätestens nach der königlichen Einkaufstour im Sommer 2009 hatte der Niederländer angeblich keine Perspektive mehr bei Real Madrid.

Am Samstag nun kürte die spanische "Marca" van der Vaart zum "Spieler des Spiels". Real Madrid hatte am 15. Spieltag Saragossa mit 6:0 vom Platz gegeigt, der 26-Jährige dabei zwei sehenswerte Tore erzielt.

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Zum vierten Mal in Folge stand der Niederländer nun schon in der Startelf. Seit der Verletzung von Kaka führt van der Vaart im Mittelfeld Regie - und harmoniert dort vor allem gut mit Cristiano Ronaldo.

Ronaldo: "Er gibt uns Sicherheit und Konstanz"

Entsprechend wohlwollend äußerte sich der Superstar auch gegenüber SPOX: "Man hat gegen Saragossa wieder gesehen, wie gut sich die Spieler, die vorher nicht zum Zug kamen, nun in die Mannschaft integrieren. Van der Vaart gibt unserem Spiel viel Sicherheit und Konstanz." Sagt immerhin Ronaldo.

Van der Vaart selbst hat für seine ansteigende Form eine denkbar einfache Erklärung: Er darf spielen. "Und ich darf endlich hinter den Spitzen spielen, Pässe geben und selbst Tore schießen - genau wie damals beim HSV und bei Ajax."

Van der Vaart: Keine echte Chance bei Real

In Amsterdam hatte der kleine Engel in 117 Spielen 52 Tore erzielt, in Hamburg waren es 29 Treffer in 74 Partien. Im Sommer 2008 wechselte er dann schließlich für 15 Millionen Euro nach Madrid - wo er sich aber nie wirklich gegen seinen Landmann Wesley Sneijder und die Real-Urgesteine Guti und Raul durchsetzen konnte.

Im Arbeitsnachweis seiner ersten Saison stehen zwar noch fünf Tore und immerhin 32 Spiele - aber fast keines über die vollen 90 Minuten. Und die Verpflichtungen von Cristiano Ronaldo, Kaka und Xabi Alonso vor der aktuellen Saison schienen seine Situation auch mitnichten zu verbessern.

Tatsächlich hatte er auch unter dem neuen Coach Manuel Pelligrini kaum zu seriöse Einsätze, meistens kam er erst in den letzten Minuten von der Bank - wenn Kaka seine Schuldigkeit getan hatte.

Kakas Verletzung: Die Chance für van der Vaart

Mit der Verletzung des Brasilianers aber war die Chance für van der Vaart gekommen. Und er scheint fest entschlossen, sie zu nutzen: Vier Mal stand er nun in der Startelf, vier Mal ging er als Sieger vom Platz - und die Formkurve des Niederländers stieg parallel mit seinem Selbstbewusstsein.

Auch die Verantwortlichen sind zufrieden, Real-Legende Emilio Butragueno etwa nannte van der Vaart zuletzt in einem Atemzug mit den anderen Stars, als er lobte: "In dieser Mannschaft gibt es eine Reihe von Spielern, die Tore erzielen können. Higuain schafft im Moment seinen endgültigen Durchbruch in beeindruckender Art, Benzema bereitet uns große Freude, Cristiano Ronaldo besitzt ein riesiges Potential, Kaka wird Tore machen und auch van der Vaart trifft."

Van der Vaart: "Ich hatte schwere Phasen"

Kein Wunder, dass auch der 26-Jährige selbst wieder lachen kann: "Ich hatte sehr schwere Phasen, auch die Vorbereitung war eine harte Zeit, als ich kaum eingesetzt wurde. Aber im Moment bin ich sehr glücklich, nachdem ich gute Spiele gezeigt habe und mich wieder als wichtiger Teil der Mannschaft fühle."

Auch ein Wechsel ist damit im Moment kein Thema: "Ich und meine Familie fühlen uns in der Stadt sehr wohl. Und Real ist einer der größten Klubs der Welt, deshalb habe ich immer gesagt, dass ich mich hier durchsetzen will - und im Moment bin ich sehr zufrieden hier."

"Man weiß nie, was morgen kommt"

Allerdings könnte sich das schnell ändern, sobald Kaka wieder fit ist, denn am Brasilianer wird van der Vaart nicht vorbeikommen. Gut möglich, dass er dann, trotz starker Leistungen, wieder nur auf der Bank sitzt.

"Heute bin ich glücklich, aber im Fußball weiß man nie, was morgen kommt", sagt van der Vaart selbst dazu. Gut möglich auch, dass er dann plötzlich wieder mit Wechselgerüchten für Schlagzeilen sorgt.

Rafael van der Vaart im Steckbrief