Das ist Schusters Feind

Von SPOX
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© Imago

Bernd Schuster mag gar nicht erst wissen, wie oft er im Sommer im Büro von Predrag Mijatovic stand und dem Sportdirektor von Real Madrid seine Wunschliste mit neuen Spielern vorlegte.

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"Ich bin es leid, darüber zu sprechen", schmollt Real-Coach Schuster. Mijatovic habe seine Wünsche zwar zur Kenntnis genommen, tätig wurde er aber lediglich in Sachen Cristiano Ronaldo. Zum Leidwesen von Schuster. 

"Ich fand das ja alles super, wie sich der Verein um Ronaldo gekümmert hat, aber für mich hatte dieser Transfer keine Priorität. Die Mannschaft hätte auf anderen Positionen verstärkt werden müssen. Es stört mich, dass das Thema Ronaldo meine Pläne durchkreuzt hat", sagte Schuster.

Schuster bekam nur van der Vaart

Daniel Alves wechselte von Sevilla zum FC Barcelona. Für den Römer Daniele De Rossi forderte der AS Rom 25 Millionen Euro Ablöse - zu viel für Mijatovic.

Diego spielt immer noch bei Werder Bremen, David Villa beim FC Valencia. Arsenal wollte Cesc Fabregas nicht hergeben und mit Ajax Amsterdam konnte sich Real nicht über Transferbedingungen für Klaas-Jan Huntelaar einigen.

Mit Rafael van der Vaart bekam Schuster nur einen Wunschspieler, aber auch nur, weil sich Wesley Sneijder am Knie verletzte. Nach dem 1:2 zur Saisoneröffnung in La Coruna wetterte Schuster: "Wenn ich nach links schaue, sehe ich keinen einzigen Stürmer auf der Bank."

Van Nistelrooy: Haben genug Qualität

Ruud van Nistelrooy kann die Aufregung nicht verstehen. "Im Moment haben wir mit mir, Raul, Saviola und Higuain vier Stürmer im Kader. Ich denke, das reicht völlig aus. Wir haben sicherlich genug Qualität und Angriffspower in der Mannschaft, um alle Trophäen zu gewinnen", so der Niederländer.

Schuster gibt sich damit aber nicht zufrieden, im Winter soll mindestens noch ein Angreifer kommen. Angeblich stehen 20 Millionen Euro bereit, um Lukas Podolski aus seiner unbefriedigenden Situation beim FC Bayern zu befreien.   

Verstärkung aus Lissabon?

Die Zeitung "AS" bringt derweil den 20-jährigen Angel di Maria von Benfica Lissabon ins Spiel. Di Maria holte bei den Olympischen Spielen in Peking die Goldmedaille mit Argentinien und erzielte im Finale gegen Nigeria das entscheidende Tor.

Mijatovic soll sich bereits im August mit Benficas Sportdirektor Rui Costa getroffen und sich Ablöseforderungen eingeholt haben. Von 30 Millionen Euro ist die Rede. 

Dass Schuster davon gewusst, respektive das Treffen gefordert hat, muss stark angezweifelt werden. Das respektvolle, aber unterkühlte Verhältnis zu Mijatovic hat durch das Transfertheater im Sommer weiter gelitten.

Zwei Lager und Calderon mittendrin

Im Verein soll es mittlerweile zwei Lager geben: eins für Schuster, eins für Mijatovic. Präsident Ramon Calderon hält sich raus, bekommt dafür aber keine Blumen.

"Calderon konnte sich zwischen den rivalisierenden Lagern nicht entscheiden. Die Folge war, dass sich Real auf dem Transfermarkt lächerlich machte und bis zuletzt einen komödiantischen Schwank aufführte", schrieb die "AS".

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