Schlechte Karten für Hildebrand

SID
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© DPA

Madrid - Timo Hildebrand ist bei seinem Klub FC Valencia vorerst aus dem Kader ausgemustert worden. Der deutsche Nationaltorwart wurde zum Saisonstart in der Primera Division für die Partie gegen RCD Mallorca überraschend nicht ins Aufgebot berufen.

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Trainer Unai Emery nominierte den Ex-Stuttgarter nicht einmal als Ersatzkeeper. Valencias neue Nummer 1, der Brasilianer Renan Brito, hatte einen passablen Einstand. Er wurde beim 3:0-Sieg der Hafenstädter über Mallorca nur wenig beschäftigt.

Schwere Zeiten stehen auch den anderen beiden deutschen Profis in Spanien bevor. Abwehrspieler Christoph Metzelder ist bei Real Madrid nur zweite Wahl.

Noch schlechter sieht es für den Stürmer David Odonkor aus. Der Ex-Dortmunder fällt wegen einer schweren Knieverletzung bei Betis Sevilla die gesamte Hinrunde aus.

Fernsehen statt Stadion

Der Klub meldete ihn nach Presseberichten gar nicht erst für die Liga. Der 24-Jährige war im Juli am Knie operiert worden und befindet sich zur Zeit in Deutschland zur Rehabilitation. Betis kann ihn nun frühestens Anfang nächsten Jahres nachmelden.

In Valencia war Hildebrand über seine Ausmusterung so sauer, dass er die Partie nach spanischen Presseberichten nicht im Mestalla-Stadion auf der Tribüne, sondern daheim im Fernsehen verfolgte.

"Es ist logisch, dass er sich ärgert", meinte der Coach nach der Partie. "Wir haben 23 Profis im Kader, aber nur 11 können spielen." Für den Trainer ist Hildebrand beim FC Valencia damit aber nicht abgeschrieben. "Die Saison ist lang. Wir haben drei Torhüter, und wir rechnen mit ihnen allen", betonte Emery.

Renan gleich in der Kiste

Die spanische Presse sieht das jedoch anders. "Hildebrand wird sich wohl einen anderen Verein suchen müssen", meinte die Zeitung "El País".

Der Deutsche hatte in den Vorbereitungsspielen nicht immer den besten Eindruck gemacht. Im Finale des spanischen Superpokals gegen Real Madrid kassierte Hildebrand im Hin- und Rückspiel sechs Gegentreffer. Er musste sich vorhalten lassen, unsicher zu wirken und damit die gesamte Abwehr Valencias zu verunsichern.

Dennoch kam es überraschend, dass Renan im ersten Punktspiel den Vorzug erhielt. Der Brasilianer - gerade erst für vier Millionen Euro von Internacional Porto Alegre verpflichtet - hatte noch nie bei Valencia im Tor gestanden und gerade erst viermal mit dem Team trainiert.

Der 23-Jährige hatte mit der brasilianischen Olympia- Auswahl die Bronzemedaille in Peking gewonnen und wurde nun auch ins Aufgebot der A-Nationalmannschaft berufen.

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