Barca kriegt's nicht gebacken

SID
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© Getty

Almeria/München - Der FC Barcelona konnte den Ausrutscher von Real Madrid am 28. Spieltag der Primera Division nicht nutzen. Beim 2:2 (1:1) in Almeria verschenkten die Katalanen leichtfertig zwei Punkte. Somit hat Tabellenführer Real trotz der 0:1-Pleite in La Coruna noch sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger.

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Ohne die verletzten Lionel Messi und Ronaldinho ging Barca durch Bojan Krkic in Führung (17.). Der 17-Jährige nutzte einen Fehler von Almeria-Torhüter Diego, der einen Schuss von Andres Iniesta nach vorne abprallen ließ. Pulido glich in der 33. Minute per Kopf nach einem Eckball aus.

Die erneute Führung für Barca besorgte Samuel Eto'o nach erstklassiger Vorarbeit des kurz zuvor eingewechselten Thierry Henry (56.). In der 68. Minute flog Barca-Verteidiger Gabriel Milito wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz.

Fünf Minuten vor Spielende nutze Kalu Uche die erneut fehlende Zuordnung in der Barca-Abwehr nach einem Eckball zum Ausgleich.

Heftige Kritik an Schuster 

Derweil gerät Real-Coach Bernd Schuster nach der sechsten Niederlage in sechs Wochen immer stärker in die Kritik. "Deportivo gewann, weil die Madrilenen dem Gegner keine andere Wahl ließen", lautete das bittere Fazit der Sportzeitung "Marca". Das Schuster-Team erspielte sich in 90 Minuten nicht eine Torchance und sorgte mit einem Eigentor von Innenverteidiger Pepe (57. Minute) auch noch für das Siegtor der Galizier.

Schuster hatte mit Royston Drenthe und Roberto Soldado neue Kräfte in die Elf geholt, erlitt damit aber Schiffbruch. "Der Trainer hatte das Real-Team so aufgestellt, als wollte er seinen Hinauswurf provozieren", urteilte der Kolumnist J.J. Santos.

Valencia völlig verunsichert 

Schuster selbst meinte nach der Partie: "Die Niederlage war nicht verdient. So ein Spiel endet normalerweise 0:0." Allerdings bescheinigte die Zeitung "El Pais" dem Trainer: "Schuster zeigte sich bei seiner - nicht einmal fünf Minuten währenden - Pressekonferenz genauso lustlos wie seine Spieler auf dem Rasen."

Der letzte Real-Sieg im Riazor liegt mittlerweile fast 17 Jahre zurück.

Auch Valencia-Torwart Timo Hildebrand hat bei der spanischen Presse keine Freunde. "Der deutsche Torwart ist das Spiegelbild einer Elf ohne Mut und Orientierung", meinte die Zeitung "El Mundo".  Valencia wirkte bei der 1:2-Heimniederlage gegen den FC Sevilla völlig verunsichert. "Die Valencianer brauchen dringender einen Psychiater als einen Trainer", schrieb "El Mundo".

Hildebrand wurde für die Gegentreffer nicht direkt verantwortlich gemacht, dem Ex-Stuttgarter wird aber vorgehalten, keine Sicherheit auszustrahlen.

Betis droht Ungemach 

Überschattet wurde der Spieltag vom Abbruch des Spiels zwischen Real Betis und Athletic Bilbao. Gäste-Torwart Armando war von einer aus dem Publikum geworfenen Plastikflasche am rechten Auge getroffen worden.

Der Keeper erlitt eine Platzwunde, die mit sechs Stichen genäht wurde. Auch das Auge wurde in Mitleidenschaft gezogen. Der Flaschenwerfer wurde von umstehenden Fans überwältigt und von Sicherheitskräften festgenommen.

"Dieser Zwischenfall muss Folgen haben", verlangte Bilbaos Clubchef Fernando Garcia Macua. Betis stellte den Flaschenwurf dagegen als einen "Einzelfall" dar und betonte, dass der Täter kein Vereinsmitglied sei.

In der Betis-Arena war erst vor gut einem Jahr das Lokalderby gegen den FC Sevilla abgebrochen worden. Damals war der Gäste-Trainer Juande Ramos durch einen Flaschenwurf verletzt worden.