Kanoniere gegen Minimalisten

Von Richard Rother
Fußball, Primera Division, Real, Almeria
© Getty

München - Nach 28 Jahren gastiert Real Madrid wieder einmal im Stadion Mediterraneo von UD Almeria (20 Uhr im SPOX-LIVE-TICKER und bei PREMIERE).

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Dabei treffen zwei der unterschiedlichsten Teams der Primera Division aufeinander. Die königlichen Weltstars dominieren die Liga und führen diese mit neun Punkten Vorsprung auf den FC Barcelona an.

Die Gastgeber aus Andalusien hingegen müssen mit dem schmalen Budget von 25 Millionen Euro über die Runden kommen, dem Fünftniedrigsten im spanischen Oberhaus. Allerdings schlagen sich die Minimalisten aus Almeria erstaunlich gut (im Bild Javier Saviola im Zweikampf mit Ruben Pulido).

Mit nur 18 Toren hat sich die Elf von Trainer Unai Emery 29 Punkte erspielt und steht auf dem achten Tabellenplatz, punktgleich mit Sevilla, zwei Zähler vor Valladolid, Getafe und Valencia.

Sechs der 18 Treffer erzielte Alvaro Negredo, ein 22-jähriger Stürmer, der bereits im Kader Reals stand und einige Partien in der Copa del Rey für die Galaktischen absolvierte. Mit seinen Toren ist er quasi die Lebensversicherung Almerias und darf sich nun erstmals mit seinen Ex-Kollegen messen.

Keine kollektive Euphorie 

Almeria hat nichts zu verlieren und Madrid kann völlig befreit aufspielen. Sollten die Madrilenen auch das Mediterraneo als Sieger verlassen, haben sie zehn Liga-Spiele in Folge gewonnen - das gelang zuletzt 1986, als Leo Beenhakker auf der Trainerbank saß.

Außerdem hat die Elf von Bernd Schuster zu diesem Zeitpunkt der Saison bereits 15 Punkte mehr auf dem Konto als ein Jahr zuvor unter Fabio Capello. Madrid eilt von Rekord zu Rekord Schuster muss bereits auf die mediale Bremse treten: "Das ist noch kein Selbstläufer. Außerdem herrscht bei uns im Kader längst noch keine kollektive Euphorie", so der Deutsche.

Die Euphorie verfliegt bei Schuster derzeit auch ein wenig, wenn er auf die Verletztenliste schaut. Mit Pepe, Gabriel Heinze und Christoph Metzelder fällt seine halbe Defensive aus. Für den gesperrten Fernando Gago steht Julio Baptista in der Startelf und Mahamadou Diarra steht nach seinem Ausflug zum Afrika-Cup wieder im Kader, wird aber geschont.

Odonkor bei Betis im Aufgebot 

Das Spektakel im Mediterraneo können maximal 15.000 Zuschauer verfolgen und die Nachfrage nach Tickets ist gewaltig. Zwischen 90 und 300 Euro müssen die Fans berappen, um ein Auge auf die Dominatoren aus Madrid zu werfen und dem Underdog die Daumen zu drücken.

Zudem kommt es mit der Partie zwischen Real Betis und Deportivo la Coruna zum Aufeinandertreffen zwischen Nord und Süd. Die Gastgeber aus Sevilla haben keines der letzten drei Spiele verloren und haben sich von den Abstiegsplätzen vorgearbeitet.

Der deutsche Nationalspieler David Odonkor steht nach seiner langen Verletzungspause wieder im Kader der Gastgeber. In der vergangenen Woche gegen Espanyol Barcelona war der Stürmer noch geschont worden.

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