Mourinho ist im Anmarsch

Von Thomas Gaber
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© Getty

Marbella - Die Namen, die im Zusammenhang mit dem FC Barcelona genannt werden, sind stets die gleichen. Ronaldinho, Henry, Messi, Deco, Puyol, Rijkaard, vielleicht auch mal Valdes, Abidal oder Zambrotta.

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Der derzeit wichtigste Mann im blauroten Umkreis der Katalanen ist aber Juanjo Brau. Brau gehört Rijkaards Trainerstab an und soll die Rekonvaleszenten Messi und Ronaldinho schnellstmöglich wieder fit kriegen.

Ronaldinho gehen die Spiele aus

Brau scheint seine Mission früher als erwartet zu erfüllen. Wie die Barca-nahe Zeitung "Sport" am Donnerstag berichtet, ist Messi drauf und dran, bereits am kommenden Sonntag gegen Racing Santander (21 Uhr im LIVE-TICKER) sein Comeback geben zu können. Bei Ronaldinho wird es noch eine Woche länger dauern.

Somit gehen Ronaldinho allmählich die Spiele aus, um aller Welt und vor allem Barca-Präsident Joan Laporta seine Unersetzbarkeit zu beweisen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ronaldinhos Zeit bei Barca am Saisonende abläuft, wird immer größer. Laporta will eine neue Mannschaft aufbauen und den alten Mief, der noch 2006 die Champions League gewann, vertreiben.

Neben Ronaldinho stehen Trainer Franck Rijkaard und Mittelfeldspieler Deco auf der Abschussliste. Rijkaard kann seinen Job nur retten, indem er Titel holt.

Laporta hat es seinem Coach noch immer nicht verziehen, dass Barca 2007 die dritte Meisterschaft in Folge leichtfertig verspielt hat.

Mourinho im Anmarsch

Die Schlinge um Rijkaard zieht sich immer weiter zu, und sein Nachfolger steht angeblich auch schon fest: Jose Mourinho. Der seit September 2007 arbeitslose Portugiese will im Sommer unbedingt wieder einsteigen. Für Mourinho gibt es nur zwei Optionen: Barcelona oder den FC Liverpool.

Didier Drogba spekuliert schon mal darauf, dass Mourinho nach Spanien zieht. Am Mittwoch brachte sich der Chelsea-Stürmer selbst bei Barcelona ins Gespräch. "Ich möchte gerne im Camp Nou an der Seite von Samuel Eto'o stürmen", sagte der in London chronisch unzufriedene Drogba.

Mit dem Kameruner Eto'o verbindet den Angreifer von der Elfenbeinküste eine innige Freundschaft. Wie auch mit Mourinho. Nach dessen Rauswurf bei Chelsea gab Drogba zu, tagelang geweint zu haben.

In der Folge wiederholte der 29-Jährige mehrfach seinen Wunsch, Chelsea lieber heute als morgen verlassen zu wollen.

Deco fühlt sich nicht mehr wohl

Auch für Decos Zukunft hat die Trainerpersonalie entscheidende Bedeutung. Sein Verhältnis zu Rijkaard ist nicht das beste. Dagegen ist Mourinho Decos größter Förderer. Beide wurden 2004 mit dem FC Porto Champions-League-Sieger. Mourinho würde als neuer Barca-Coach einem Verkauf von Deco nicht zustimmen.

"Mein Vertrag läuft noch bis 2010. Ich habe mich hier immer wohl gefühlt, aber in letzter Zeit haben sich einige Dinge verändert", sagte Deco dem Radiosender "Cadena Ser". Am Saisonende will er entscheiden, "wie meine Zukunft aussieht". Sein Verbleib in Barcelona hängt ausschließlich von Mourinho ab.

Inter will Ronaldinho

Für Ronaldinho gibt es derweil den nächsten Interessenten. Nach Informationen der spanischen Zeitung "El Mundo Deportivo" soll Inter Mailands allmächtiger Boss Massimo Moratti erpicht sein, Ronaldinho zu den Nerazzurri zu holen, um Silvio Berlusconio, seinem Pendant vom Lokalrivalen AC Milan, eins auszuwischen. Berlusconi rennt Ronaldinho seit zwei Jahren vergeblich hinterher.

Eine Verpflichtung des Brasilianers würde in Morattis Philosophie passen. Mit dem Portugiesen Maniche holte Inter im Januar bereits den 23. Ausländer nach Mailand.

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