Bayern steht im Finale der Klub-WM

Franck Ribery bei einem der vielen Torchancen des FC Bayern
© getty

Der FC Bayern hat standesgemäß das Finale der FIFA Klub-Weltmeisterschaft erreicht. Der Champions-League-Sieger setzte sich im Halbfinalspiel gegen Asienmeister Guangzhou Evergrande mit 3:0 (2:0) durch und trifft am Samstag auf den Sieger der Begegnung Casablanca/Mineiro.

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Vor 27.300 Zuschauern in Agadir schossen Franck Ribery (40.), Mario Mandzukic (44.) und Mario Götze (48.) die Tore für den FC Bayern.

Das Finale steigt am Samstag um 20.30 Uhr deutscher Zeit in Marrakesch. Guangzhou bleibt das Spiel um Platz 3, das ebenfalls am Samstag ausgetragen wird.

Reaktionen:

Pep Guardiola (FC Bayern): "Gratulation an meine Mannschaft. Sie hat es verdient, im Finale zu stehen. Wir haben sehr seriös gespielt gegen eine Mannschaft, die über schnelle Außenstürmer verfügt. Mit viel Ballbesitz haben wir das Spiel kontrolliert und viele Chancen kreiert. Trotzdem war es nicht einfach. Marcello Lippi ist ein großer Trainer."

Philipp Lahm (FC Bayern): "Wir wollten gegen diese Mannschaft mit ihren konterstarken Spielern viel Ballbesitz haben. Wir haben ein bisschen lange für das 1:0 gebraucht, aber insgesamt souverän und konzentriert gespielt. Das haben wir uns vorgenommen. Dieses Turnier ist etwas Besonderes, wir wollten unbedingt ins Finale. Jetzt wollen wir den Titel einfahren. Das ist unsere Aufgabe. Dann können wir beruhigt in die Winterpause gehen."

Franck Ribéry (FC Bayern): "Wir haben gut gespielt und sind zu jeder Zeit seriös mit dem Spiel umgegangen. Wir sind Profis und wollen diesen Titel hier in Marokko gewinnen. Das ist wichtig. Deshalb haben wir heute so gut gespielt."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bayern ohne Dante und Martinez in der Startelf: Van Buyten übernimmt den Dante-Part in der Innenverteidigung. Guangzhou mit einem 4-1-4-1 - ähnlich wie die Münchener. Elkeson ist die einzige Spitze.

16.: Lahm flankt von der rechten Seite gefühlvoll an den Fünf-Meter-Raum. Thiago löst sich geschickt, schießt aufs kurze Eck, aber der linke Pfosten verhindert die Führung.

20.: Huang foult Thiago ungestüm. Den anschließenden Freistoß übernimmt Ribery 25 Meter vor dem Tor, zielt aber deutlich drüber.

24.: Klasse Kombination der Bayern, zunächst über die rechte Seite: Götze auf Rafinha, dann kommt der Ball zu Thiago, der sofort auf Kroos weiterleitet. Perfekte Schussposition, der Mittelfeldspieler hält drauf, der Ball kracht donnernd an die Latte, springt aber vor der Linie auf und wieder raus.

26.: Ribery schießt 18 Meter vor dem Tor aus dem Stand aufs Tor. Zeng hat Probleme, kann aber vor dem Abstauber Mandzukics gerade noch retten.

39.: Boateng hat links Platz zum Schuss, nimmt Maß mit links und verfehlt das Tor nur knapp.

40., 0:1, Ribery: Flanke Lahm von rechts, Zhang wehrt noch mit Hängen und Würgen ab und foult dabei eigentlich Mandzukic. Aber Ribery fällt der Ball am Fünf-Meter-Raum vor die Füße. Volleyschuss ins lange Eck zum 1:0.

44., 0:2, Mandzukic: Thiago hat rechts viel zu viel Platz, nachdem er sich den Ball erkämpfen kann. Flanke in die Mitte für Mandzukic, der im Flug per Kopf erhöht.

47.: Muriqui ist links auf und davon, stößt in den Strafraum und muss eigentlich nur noch aufs kurze Eck zielen, tut es aber nicht. Chance vertan.

48., 0:3, Götze: Sun stört Götze nicht, als dieser sich rechts dem Strafraum nähert. Rechtsschuss ins obere linke Eck, Zeng ist machtlos.

60.: Thiago treibt den Ball nach vorne, spielt zu Mandzukic. Wieder zurück auf Thiago, der gefoult wird, aber der Ball landet bei Götze. Ein Drehschuss aus 15 Metern, aber Torhüter Zeng darf sich auch mal auszeichnen.

65.: Rafinha mit einem tollen Seitenwechsel auf Ribery. Der vernascht Kim und schießt mit links aufs kurze Eck. Die Latte rettet die Chinesen.

66.: Ribery spielt rechts raus zu Götze. Der schießt, Zeng hält die Arme hoch und wehrt den Ball zur Seite ab und trifft noch den Pfosten.

70.: Muriqui wieder mal vorne aktiv: Der Angreifer stößt wieder in die Gefahrenzone, schießt aufs Tor, doch im letzten Moment schließt Rafinha auf und bekommt die Fußspitze an den Ball.

75.: Der eingewechselte Shaqiri probiert's auch einmal: Aus gut 20 Metern mit links aufs Tor, der Ball geht rechts knapp vorbei am Tor.

Fazit: Guangzhou ist mit dem 0:3 gut bedient, weil Bayern das Spiel komplett kontrolliert hat.

Star des Spiels: Thiago Alcantara. Die Freude auf die Klub-WM äußerte er schon im Vorfeld und ließ den Worten Taten folgen. Sehr beherzter Auftritt, der mit vielen Offensivaktionen dekoriert wurde. Hatte mehrmals ein eigenes Tor auf dem Fuß, legte aber dann erfolgreich auf.

Flop des Spiels: Cheng Zeng. Chinas Nationaltorwart erwischte zunächst keinen besonders guten Fußballabend. Zeng sah nicht nur beim 0:1 gut aus, sondern auch bei einigen Torschüssen der Münchener, in denen er immer wieder den Ball aus der Hand rutschen ließ. Nach der Pause gefestigter.

Der Schiedsrichter: Bakary Gassama fiel vor allem durch seine Spraydose bei Freistößen auf. Ein Mittel, das auch bei der WM in Brasilien eingesetzt werden soll, um den korrekten Abstand sicher zu stellen. Sicherer Leitung des WM-Schiedsrichters, der Ribery (34.) zu Recht keinen Elfmeter gab.

Das fiel auf:

  • Guangzhou wie einer der Bundesligisten in den letzten Wochen: Massive Verteidigung gegen die Bayern im Zentrum, bisweilen mit einer Fünferkette. Auch die Offensivkräfte laufbereit in der Defensivbewegung.
  • Bayern wie erwartet extrem feldüberlegen, mit bis zu 75 Prozent Ballbesitz. Kamen die Chinesen in Ballbesitz, verloren sie ihn gleich wieder, weil die Münchener engagiert Pressing spielten und Guangzhou kein Mittel fand, sich dagegen zu wehren.
  • Guangzhous Offensividee: Diagonalbälle auf die Außen zu Muriqui und Elkeson, doch selten waren die Bälle genau gespielt. In der ersten Hälfte hatte Evergrande einen einzigen Ballkontakt im Strafraum des FC Bayern, die Münchener 29 im gegnerischen Sechzehner.
  • Ribery als Unruheherd: Der Franzose wechselte fortwährend die Seiten, sorgte damit immer wieder für Unordnung in der Abwehr Evergrandes. Mitunter aber auch bei Götze, der nominell rechts spielte. In der zweiten Hälfte koordinierten sie sich besser.
  • Guangzhou überließ den Bayern die zweite Hälfte komplett und wollte auch nicht mehr den Ball haben, um keine Fehler zu machen. Das einzige Bayern-Manko: Zu wenig aus den Chancen gemacht.

Ghangzhou - FC Bayern: Die Statistik zum Spiel