Juventus-Juwel Moise Kean: "Habe einem Priester einen Ball gestohlen"

Von SPOX
Juventus-Youngster Moise Kean erzählt lustige Anekdoten seiner Vergangenheit.
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Youngster Moise Kean von Juventus Turin hat sich zu seiner fußballerischen Vergangenheit in seiner Heimatstadt Asti geäußert - und einige lustige Anekdoten zum Besten gegeben.

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"Einmal war ich so unglaublich verzweifelt, weil ich unbedingt Fußball spielen wollte. Da habe ich einem Priester einen Ball gestohlen", schrieb er in einer Kolumne bei The Player's Tribune. Er führte aus: "Ich bin in Asti, in der Nähe von Turin, aufgewachsen. Wenn man in der Nachbarschaft Fußball spielen wollte, konnte man im Büro des Pastors immer einen Ball finden. Er war ein sehr netter Mann, der die Bälle in einer großen Schublade aufbewahrte. Die hat er aber niemals abgeschlossen. Immer, wenn ich meinen eigenen Ball verloren hatte, weil ich ihn über den Zaun geschossen hatte, bin ich rübergegangen, habe gewartet, bis der Priester die Treppe hochging und einen Ball aus der Schublade genommen."

Moise Kean: "Ich hätte die ganze Woche gebettelt, gestohlen, geliehen und gespart"

Kean verriet zudem, wie die Spiele auf dem Bolzplatz in Asti abliefen. "Wir haben hinter der Kirche gespielt. Sechs gegen sechs. Jeder, der mitspielen wollte, musste zehn Euro bezahlen. Ich hätte die ganze Woche gebettelt, gestohlen, geliehen und gespart, um mir das Mitspielen leisten zu können. Die Gewinnermannschaft bekam alles. Jeder spielte dort: Kinder aus reichem Hause, Kinder aus armen Familien, Touristen, wirklich jeder. Das war jede Woche ein richtiger Kampf. Wenn man gefoult wurde, musste man seinen Schmerz verbergen. So habe ich Fußballspielen gelernt."

Moise Kean ist bei Juventus Turin der Shootingstar der Saison. Der 19-Jährige erzielte in 15 Einsätzen sieben Tore und legte ein Weiteres auf.
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Moise Kean ist bei Juventus Turin der Shootingstar der Saison. Der 19-Jährige erzielte in 15 Einsätzen sieben Tore und legte ein Weiteres auf.

Noch heute denkt der mittlerweile 19-Jährige gerne an seine Zeit auf dem Bolzplatz zurück. "Man lernt, dass es im Fußball und im Leben Höhen und Tiefen gibt. Manchmal traf man in der letzten Minute und gewann 60 Euro für die gesamte Mannschaft, manchmal eben nicht", so Kean, der zudem einen Einblick in sein jetziges Schaffen gibt. "Damals ging es darum, Leute zu tunneln. Ich dachte mir, dass es nicht so schlimm sein würde, das auch mal bei Giorgio Chiellini zu versuchen. Ich habe jetzt noch eine Narbe am Knöchel, als ich versucht habe, ihn zu tunneln. Wenn ich zum Training gehe, sehe ich Leute wie Paulo Dybala und denke mir: 'Verdammt, dieser Typ hätte alle auf dem Bolzplatz nassgemacht.' Ich denke immer wieder an die Jungs von damals. Da hat alles angefangen."

Kean wechselte 2011 in die Jugend der Alten Dame. Mittlerweile hat er sich im Team von Trainer Massimiliano Allegri etabliert. In den vergangenen neun Spielen schoss er sechs Tore für die Bianconeri, mit denen er bereits vor zwei Wochen den Gewinn der italienischen Meisterschaft feiern durfte.

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