Die Jagd ist eröffnet

Wer kann Juventus Turin im Kampf um den Scudetto gefährlich werden?
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AC Milan

Die wichtigsten Zugänge: Gianluca Lapadula (Pescara / 9 Mio.), Gustavo Gomez (Lanus / 8,5 Mio.), Jose Ernesto Sosa (Besiktas / 7,5 Mio.)

Die wichtigsten Abgänge: Stephan El Shaarawy (Roma / 13 Mio., war verliehen), Jeremy Menez (Bordeaux / ablösefrei), Kevin-Prince Boateng (Las Palmas / ablösefrei), Alessandro Matri (Sassuolo / ablösefrei, war verliehen), Fernando Torres (Atletico Madrid / ablösefrei, war verliehen). Mario Balotelli (Liverpool / war ausgeliehen), Philippe Mexes (vereinslos), Alex (vereinslos)

Auftakt: Torino (H), Napoli (A), Udinese (H), Sampdoria (A), Lazio (H)

Letzte Saison: Platz 7 (49:43 Tore, 57 Punkte)

Kurz nachdem Silvio Berlusconi den AC Milan 1986 kaufte, beendete der Klub die Saison als Tabellensiebter. Nun, knapp 30 Jahre später, war Milan in der Endabrechnung wieder auf Rang sieben angekommen. Und Berlusconi sagte: "Ich habe den AC Milan verkauft." Worte, die einen der größten Einschnitte der Vereinsgeschichte besiegelten.

Unter Berlusconi und dank seiner finanziellen Zuwendungen gewann Milan etliche Meisterschaften. Fünf Mal erklommen die Mailänder auch den europäischen Gipfel, holten den Landesmeistercup und später die Champions League. Im Sommer 2016 beginnt nun eine neue Ära. Chinesische Investoren wollen den großen AC zu altem Glanz verhelfen.

Im aktuellen Kader ist von Glanz jedoch wenig bis nichts zu sehen. Künftig glänzen nicht einmal mehr die Ohrringe eines Mario Balotelli oder Kevin-Prince Boateng. Die extrovertierten Stars verließen den Verein. Statt großer Namen soll es in Zukunft große Taten zu bewundern geben.

"Ich habe von ihnen Investitionen über 400 Millionen Euro in zwei Jahren verlangt", sagte Berlusconi über die neuen Eigentümer. Mit einer Transfer-Großoffensive des AC ist also zu rechnen. In diesem Wechselfenster tat sich bisher jedoch nur wenig. Besser gesagt: So gut wie nichts.

Die prominenteste Personalie betrifft den Trainerposten. Mit Vincenzo Montella übernahm der sechste Trainer innerhalb von zwei Jahren die Mannschaft. Nach Engagements bei der Roma, Catania, Florenz und Sampdoria verfügt er immerhin über reichlich Serie-A-TIM-Erfahrung.

Auf dem Spieler-Transfermarkt herrscht dagegen weitestgehend Flaute. Der prominenteste Neuzugang ist Jose Ernesto Sosa von Besiktas, der vielversprechendste wohl Gianluca Lapadula. In der vergangenen Saison schoss der 26-jährige Stürmer Pescara mit 27 Treffern und elf Assists zum Aufstieg. Bei Milan soll er gemeinsam mit dem einzig verbliebenen Star Carlos Bacca für Treffer sorgen. Der Kolumbianer will das internationale Geschäft erreichen, mit dem Titel zu kokettieren, traut er sich nicht: "Mein Wunsch ist es, mit dem schwarzroten Trikot in Europa zu spielen."

Milan - das ist derzeit ein Verein in der Schwebe zwischen ruhmreicher Vergangenheit, trostloser Gegenwart und möglicherweise vielversprechender Zukunft. Alles hängt von den neuen Investoren und ihrem Willen, den Verein auf Vordermann zu bringen, ab.

Prognose: Wie in den vergangenen Jahren lebt der AC Milan auch in dieser Saison vorrangig von seinem großen Namen. Mit der aktuellen Mannschaft kann Juventus nicht gefährdet werden, eine Champions-League-Qualifikation käme schon einer Sensation nahe. Womöglich wird das Team aber noch kostspielig verstärkt, dann ist Vieles möglich.

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