Romantik pur! Toni trifft zum Abschied

Von SPOX
Luca Toni erzielte sein 100. Pflichtspieltor für Hellas
© getty

Am 37. Spieltag der Serie A TIM gelangt dem AS Rom kein entscheidender Schritt Richtung Champions League, da auch Napoli siegte. Die Geschichte des Wochenendes schrieb aber Altmeister Luca Toni, der in seinem Abschiedsspiel Hellas Verona zum Sieg führte - gegen Juventus. Und: Miroslav Klose traf in einem irren Match in Carpi.

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AS Rom - Chievo Verona 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Nainggolan (18.), 2:0 Rüdiger (39.), 3:0 Pjanic (85.)

Tabellenneunter, acht Punkte Rückstand auf Europa - für Chievo geht es in dieser Saison nicht mehr um allzu viel und das merkte man den Gästen ab und an auch an. Die Roma präsentierte sich von er ersten Minute an überlegen und ging somit auch schon früh verdient in Führung. Radja Nainggolan versekte einen Abpraller aus 16 Metern eiskalt im unteren Eck.

Als Nationalspieler Antonio Rüdiger in der 39. Minute nach einem Freistoß aus kurzer Distanz dann zum 2:0 traf, kam dies beinahe schon einer Vorentscheidung gleich. Dass die Gäste zur Halbzeit bereits alle ihre Wechsel aufbrauchen mussten, half dem AC auch nur bedingt weiter.

Für das Highlight der Partie sorgte in Durchgang zwei dann aber Rom-Legende Francesco Totti. Bereits bei der Einwechslung des 39-Jährigen tobte das Stadio Olimpico. Der Grund: Der Publikumsliebling machte sein 600. Serie-A-Spiel für die Giallarossi. Mit einem wunderbaren Pass auf Miralem Pjanic sorgte Totti dann auch noch höchstpersönlich für die Kirsche auf dem Eisbecher. Pjanic verwertete den punktgenauen Steilpass seines Kapitäns frei vor Bizzarri problemlos und stellte somit den 3:0-Endstand her.

FC Carpi - Lazio Rom 1:3 (0:2)

Tore: 0:1 Bisevac (23.), 0:2 Candreva (32.), 0:3 Klose (73.), 1:3 Mbakogu (84.)

Rote Karte: Djordjevic (90.)

Gelb-Rote Karte: Biglia (83.)

Bes. Vorkomnisse: Marchetti hält Foulelfmeter gegen Mbakogu (12.), Marchetti hält Foulelfmeter gegen Mbakogu (41.)

Selbst getroffen und trotzdem der klare Depp des Tages. Jerry Mbakogu hat seinem Team im Abstiegskampf der Serie A gleich doppelt einen Bärendiest erwiesen. Der 23-Jährige holte erst in der 12. Minute einen Elfmeter heraus, trat selbst an und scheiterte mit seinem Schuss ins rechte Eck an Marchetti. Knapp 30 Minuten später schnappte sich der Nigerianer nach einem Handspiel von Mauricio erneut die Kugel, schoss wieder nach rechts - und wieder parierte der Lazio-Keeper.

Somit gingen die abstiegsbedrohten Gäste statt mit zwei mit null Toren in die Pause und lagen früh 0:2 zurück. In der 23. Minute hatte Bisevac im Getümmel nach einem Eckball getroffen, rund eine Viertelstunde später erhöhte Candreva nach Vorarbeit von Anderson und Klose.

Dass Lasagnas Fernschuss kurz nach der Pause nur am Lattenkreuz landete, passte ins Bild. Als Klose in der 73. Minute nach einer Onazi-Flanke dann auch noch treffen durfte, stellte dies die Vorentscheidung dar.

In den Schlussminuten ging es dann nochmal hoch her. Erst flog Biglia wegen eines harmlosen Foulspiels vom Platz, dann traf Mbakogu per Abstauber immerhin noch einmal. In der 90. Minute erwischte es dann auch noch Djordjevic, der Gegenspieler Letizia würgte und zurecht die Rote Karte sah. Dank Marchetti war all dies letztendlich aber nicht mehr spielentscheidend.

Hellas Verona - Juventus 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Toni (43./FE), 2:0 Viviani (55.), 2:1 Dybala (90.+4/FE).

Gelb-Rote Karte: Alex Sandro (90.+2, wiederholtes Foul, Juventus)

Die größte Fußball-Romantik des Spieltags ereignete sich in der 42. Minute: Alex Sandro stand Eros Pisano im Weg - Schiedsrichter Fabio Maresca tat Luca Toni den Gefallen und entschied auf Elfmeter für Hellas. Denn Toni feierte im 100. Pflichtspiel für Verona seinen Abschied von der großen Fußballbühne und er vergoldete ihn mit seinem 51. Treffer für den Klub. Und wie: Anstatt den Ball sicher im Eck zu platzieren, chippte er ihn rotzfrech, aber unglaublich sicher in die Mitte des Tors. Juve-Keeper Neto hatte keine Chance - und wollte die auch gar nicht haben.

Juve hatte den wundervollen Abend des großen Luca Toni mit seiner Aufstellung auch etwas begünstigt: Der Meister schonte einige seiner Stars, unter anderem Paul Pogba und Gianluigi Buffon standen nicht im Kader. Ganz verwunderlich war da auch nicht das 2:0 der Gastgeber durch Federico Viviani in der 55. Minute.

Doch auch Hellas nahm den zweiten Treffer nur am Rande zur Kenntnis. Die Geschichte des Spiels nämlich hatte Toni bereits geschrieben - und sie hatte Bestand bis zur 85. Minute, als der Altmeister ein letztes Mal vom Platz marschierte. Dann wurde er für Juan Taleb unter stehenden Ovationen ausgewechselt.

In der Nachspielzeit sah Alex Sandro nach wiederholtem Foul noch Gelb-Rot (90.+2), dann bekam Juve nach einem Foul noch einen Elfmeter zugesprochen, den Paulo Dybala sicher verwandelte (90.+4). Der Sieg bringt Hellas, das bereits als Absteiger feststeht nichts mehr. Auch Juve ist auf keine weiteren Punkte angewiesen - die Meisterschaft ist der Alten Dame nicht mehr zu nehmen.

FC Turin - SSC Neapel 1:2 (0:2)

Tore: 0:1 Higuain (12.), 0:2 Callejon (20.), 1:2 Bruno Peres (66.)

Gelb-Rote Karte: Giuseppe Vives (90., Turin)

Der AS Rom hatte vorgelegt und der SSC Neapel wollte sich im Abendspiel gegen den FC Turin den zweiten Tabellenplatz und somit die direkte Champions-League-Qualifikation wieder zurückerobern.

In einer äußert einseitigen ersten Halbzeit legte das Team von Coach Maurizio Sarri los wie Feuerwehr und sorgte mit einem Doppelpack innerhalb von nur acht Minuten für eine Zwei-Tore-Führung der Gäste. Erst traf Gonzalo Higuain mit seinem 33. Saisontor nach schöner Vorarbeit von Marek Hamsik mit einem platzierten Schuss ins rechte untere Eck, ehe Jose Callejon in der 20. Spielminute auf 2:0 erhöhte. Die Turiner Defensive störte Hamsik nicht beim Flanken und der Spanier ließ sich sieben Meter vor dem Tor nicht zweimal bitten. Neapel verpasste im Anschluss mit zahlreichen Möglichkeiten den Deckel zuzumachen.

Nach dem Pausentee beteiligten sich auch die Turiner endlich an der Partie und kamen in der 66. Minute durch Bruno Peres zum Anschlusstreffer. Nach einem langen Ball von Giuseppe Vives tauchte der Verteidiger plötzlich völlig allein im Strafraum der Gäste auf und bugsierte den Ball etwas glücklich per Heber über Pepe Reina ins Netz. Im Anschluss drückten die Turiner auf den Ausgleich ohne jedoch noch zu einer zwingenden Torchance zu kommen. Kurz vor Schluss sah Giuseppe Vives zudem noch die Gelb-Rote Karte.

Neapel rettete das Ergebnis über die Zeit und kann die Königsklasse nächste Woche im Heimspiel gegen Frosinone endgültig klar machen.

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