Khedira: Tor und Rot bei Juve-Sieg

Von SPOX
Sami Khedira (r.) und Paul Pogba bejubeln Juventus' 22. Saisonsieg
© getty

In einem spektakulären Derby setzt sich Juventus am 30. Spieltag der Serie A TIM beim FC Torino mit 4:1 durch und festigt die Tabellenführung. Verfolger SSC Neapel wahrt dank eines Kraftaktes gegen den FC Genua seine Meisterchancen.. Die Roma und Inter teilten sich die Punkte.

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AS Rom - Inter Mailand 1:1 (0:0)

Tore: 0:1 Perisic (53.), 1:1 Nainggolan (84.)

Mit dem Selbstvertrauen aus acht Siegen in Folge übernahmen die Hausherren zunächst die Initiative, ließen ihre Chancen in der Anfangsphase durch Diego Perotti (3.) und Stephan El Shaarawy (11.) aber leichtfertig liegen. In der Folge fanden die Gäste aus Mailand nach und nach zu ihrer Ordnung und sorgten im ersten Durchgang für eine unterhaltsame Partie auf Augenhöhe. Nach gut einer halben Stunde zappelte der Ball schließlich im Netz, allerdings stand Roma-Angreifer Mohamed Salah bei seiner traumhaften Ballmitnahme hauchdünn im Abseits.

Auch im zweiten Durchgang kam die Roma mit viel Schwung aus der Kabine, der Führungstreffer fiel aber wenig später für die Gäste: Nach einem unnötigen Ballverlust wurde Ivan Perisic, der sich im Rücken seines Bewachers gelöst hatte, auf der linken Seite steil geschickt. Der Kroate fackelte nicht lange und schloss aus gut zwölf Metern flach ins linke Eck ab - platziert, aber nicht unhaltbar.

Roma-Coach Luciano Spalletti, der Francesco Totti erneut auf der Bank schmoren ließ, reagierte prompt und brachte mit Edin Dzeko frischen Wind für die Offensive. Der Bosnier hatte wenig später den sicheren Ausgleich auf dem Fuß, als er nach Doppelpass mit Salah völlig frei vor Handanovic auftauchte.Statt mit Gefühl hämmerte der Bosnier die Kugel jedoch fast einen Meter über den Kasten.

Kurz vor Schluss durften die Fans im Stadio Olimpico dann doch noch über den verdienten Ausgleichstreffer jubeln, für den sich die Inter-Abwehr an die eigene Nase fassen muss. Radja Nainggolan nutzte die Uneinigkeit bei einem Klärungsversuch entschlossen und grätschte den Ball unorthodox zum Endstand ins flache Eck.

Die Roma hält den ärgsten Verfolger um Rang drei somit in Schach, muss die leisen Titelträume aber fürs Erste wieder begraben.

FC Turin - Juventus Turin 1:4 (0:2)

Tore: 0:1 Pogba (33.), 0:2 Khedira (42.), 1:2 Belotti (48., FE), 1:3 Morata (63.), 1:4 Morata (76.)

Rote Karte: Khedira (87.)

Nach 973 Minuten war es wieder einmal soweit. Buffon musste sich mit einer Tätigkeit beschäftigen, die er in der Meisterschaft schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr absolvieren musste: Er fischte den Ball aus den eigenen Maschen. Andrea Belotti hatte zuvor einen Elfmeter links unten versenkt (48.). Ein neuer Ligarekord war Buffon aber schon zuvor, in der vierten Minute, sicher. Nie blieb ein Tormann in der Serie A TIM länger am Stück ohne Gegentor als Buffon, der die Bestmarke auf 973 Minuten schraubte.

Das zwischenzeitliche 1:2 war aber nur ein kleiner Wermutstropfen der ansonsten souveränen Leistung von Juventus. Nach einer hitzigen Anfangsphase übernahm Juve schnell das Kommando. In Minute 33 brachte Paul Pogba die Alte Dame per direktem Freistoß aus etwa 25 Metern in Führung; kurz vor dem Seitenwechsel stellte Sami Khedira nach einem tollen Solo auf 2:0 (42.).

Torino legte nach der Pause aber stark los. Alex Sandro foult im Strafraum Bruno Peres, den fälligen Elfmeter verwandelte Andrea Belotti zum Anschlusstreffer. Zehn Minuten später erzielte Maxi Lopez sogar den Ausgleich für den FC Turin, den Schiedsrichter Nicola Rizzoli aber zu Unrecht aberkannte.

Dann schlug Juve in Form von Alvaro Morata eiskalt zu. Der Spanier entschied die Partie mit seinem Treffer zum 3:1 (63.) und legte dann zum 4:1 (76.) nach. Khedira sah in der Schlussphase (87.) wegen Schiedsrichterkritik noch die Rote Karte.

SSC Neapel - FC Genua 3:1 (0:1)

Tore: 0:1 Rincon (10.), 1:1 Higuain (51.), 2:1 Higuain (81.), 3:1 El Kaddouri (90.+1)

Dank Gonzalo Higuain kann der SSC Neapel weiterhin von der italienischen Meisterschaft träumen. Nachdem Tomas Rincon den FC Genua früh in Front geschossen hatte (10.), schnürte der Argentinier in der zweiten Halbzeit einen Doppelpack (51., 81.) und drehte so das Spiel. Für Higuain waren es die Saisontreffer 28 und 29. Omar El Kaddouri traf in der Nachspielzeit noch zum 3:1 (90.+1)

Napoli dominierte das Spiel vom Anpfiff weg. Bis auf das Resultat verlief die erste Halbzeit völlig nach Wunsch für den SSC Neapel. Die Süditaliener zwangen dem FC Genua ihr Spiel auf, agierten druckvoll, spielten sich einige gute Chancen heraus und begeisterten darüber hinaus mit mehreren ansehnlichen Kombinationen. Einzig: Der Halbzeitstand lautete 0:1. In der Anfangsphase zog Tomas Rincon aus der zweiten Reihe ab, überraschte Napoli-Tormann Pepe Reina und schoss Genua so in Führung.

Nach dem Seitenwechsel machte Napoli weiter wie zuvor. Bis auf den Umstand, dass der SSC jetzt noch zwingender wurde. In der 51. Minute verwertete Gonzalo Higuain ein starkes Zuspiel von Elseid Hysaj humorlos zum Ausgleich. Kurz darauf vergab der Argentinier die Topchance auf das 2:1 (53.). Mit wütenden Angriffen drängte Napoli dann auf die Führung, Genua lauerte unterdessen auf Konter. In der 65. und 70. Minute hatte Alessio Cerci bei solchen zweimal eine erneute Führung für Genua am Fuß, vergab aber jeweils äußerst knapp.

Dann traf erneut Higuain und löste mit seinem Treffer zum 2:1 Jubelstürme im Stadio San Paolo aus.

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