Florenz dreht turbulentes Verfolgerduell

Von SPOX
Der AC Florenz feierte im Verfolgerduell gegen Inter einen Last-Minute-Sieg
© getty

Am 25. Spieltag der Serie A TIM musste der AS Rom musste beim FC Carpi lange zittern, ehe die drei Punkte unter Dach und Fach waren. Juventus schlägt den SSC Neapel auf dramatische Art und Weise. Dahinter setzt sich der AC Florenz gegen Inter in einer hitzigen Schlussphase durch.

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Lazio - Hellas Verona 5:2 (1:0)

Tore: 1:0 Matri (44.), 2:0 Mauri (50.), 3:0 Anderson (69.), 3:1 Greco (72.), 3:2 Toni (79.), 4:2 Keita (82.), 5:2 Candreva (90.FE)

Nach den jüngsten Rassismus-Vorfällen musste Lazio sein Heimspiel gegen das Schlusslicht im zu weiten Teilen leergefegten Stadio Olimpico autragen. Im ersten Durchgang tat sich das Team von Stefano Pioli schwer, wenngleich sich Lazio bemühte, die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Die Gäste aus Verona lauerten erwartungsgemäß auf Konter und kamen durch Giampaolo Pazzini (24.) und Luca Toni (28.) sogar zu den gefährlicheren Torchancen.

Mit dem Pausenpfiff konnten die Römer ihren Torfluch dann aber brechen, Alessandro Matri bescherte den Gastgebern den ersten Treffer seit stolzen 315 Minuten. Nach einem Pass von Cataldi in den Strafraum vollstreckte der Stürmer per Grätsch-Schuss ins lange Eck. Mit der Führung im Rücken war Lazio die Erleichterung deutlich anzumerken, kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Stefano Mauri per Direktabnahme aus kurzer Distanz eiskalt auf 2:0.

Nachdem Felipe Anderson zwanzig Minuten vor dem Ende den dritten Treffer für Lazio erzielte, war die Partie eigentlich entschieden. Statt sich aufzugeben, bewies der Tabellenletzte aber großartige Moral und stemmte sich nach Kräften gegen die Niederlage. Zunächst traf Leandro Greco mit einem perfekt platzierten Freistoß aus rund 23 Metern, wenige Minuten später bewies Luca Toni, dass er seinen Torriecher auch mit 38 noch nicht verloren hat. Der Altmeister setzte sich im Fünfmeterraum durch und verwandelte eine hoch in den Strafraum geschlagene Flanke.

Die endgültige Wende blieb jedoch aus, stattdessen riss sich Lazio noch einmal am Riemen. Der eine Minute zuvor eingewechselte Miroslav Klose bewies knapp zehn Minuten vor dem Ende das Auge für den besser postierten Keita Balde. Kurz vor dem Abpfiff durfte sich auch noch Rückkehrer Antonio Candreva in die Torschützenliste eintragen, der nach einem Foul an Lulic vom Elfmeterpunkt die Nerven behielt.

Carpi - AS Rom 1:3 (0:0)

Tore: 0:1 Digne (56.), 1:1 Lasagna (61.), 1:2 Dzeko (84.), 1:3 Salah (85.)

Lange musste die Roma um die drei Punkte bangen. Erst ein Doppelschlag in der Schlussphase innerhalb von zwei Minuten sicherte der Mannschaft von Trainer Luciano Spalletti den vierten Sieg in Serie. Mohamed Salah speilte dabei die Hauptrolle. Erst bediente er Edin Dzeko, der aus kurzer Distanz nur noch den Fuß hinhalten musste. Dann sorgte Salah mit einem Flachschuss ins rechte untere Eck für die Entscheidung.

Die Römer waren bereits gut in das Spiel gestartet, ließen sich dann aber vom Aufsteiger einlullen. Nach einem Zweikampf zwischen Kostas Manolas und Matteo Mancosu hätte es schließlich sogar einen Elfmeter für die Gastgeber geben können. Kurz vor der Pause hatte Salah die Führung auf dem Fuß, traf allerdings nur die Latte.

Nach dem Seitenwechsel erlöste Lucas Digne die Roma mit einem Direktschuss aus 17 Metern. Carpi kam noch einmal zurück, weil Antonio Rüdiger leichtfertig einen Ball am eigenen Strafraum verschenkte. Jerry Mbakogu bediente von der Grundlinie Kevin Lasagna, der ausglich. Doch dann kam der große Auftritt von Salah...

Juventus Turin - SSC Neapel 1:0 (0:0)

Tore: 1:0 Zaza (88.)

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AC Florenz - Inter Milan 2:1 (0:1)

Tore: 0:1 Brozovic (26.), 1:1 Valero (60.), 2:1 Babacar (90.+1)

Gelb-Rote Karte: Telles (82./wiederholtes Foulspiel)

Rote Karte: Zarate (90.+2/Tätlichkeit), Kondobgia (Nach Spielende/Beleidigung)

Im Verfolgerduell um Platz drei rissen die Hausherren gleich zu Beginn das Spiel an sich. Florenz erspielte sich in der Anfangsphase zahlreiche Chancen, vor allem Josip Ilicic hätte sein Team nach einer knappen Viertelstunde in Führung bringen müssen. Seinen Schuss aus sieben Metern nach sehenswerter Kombination mit Federico Bernardeschi kratzte Telles aber noch irgendwie von der Linie.

Nach knapp einer halben Stunde kam es dann wie so häufig: Die lediglich auf Konter lauernden Gäste nutzten die erste Unsicherheit der Gastgeber für den überraschenden Führungstreffer. Palacio durfte ungehindert in den Strafraum ziehen und fand in der Mitte Marcelo Brozovic, der im Rücken der Abwehr gelauert hatte. Aus sechs Metern musste der Kroate den Ball nur noch einschieben.

Mit der Führung im Rücken fokussierten sich die Nerazzurri erneut auf die Abwehrarbeit und ließen in der Folge keine nennenswerten Chancen mehr zu. Das Bollwerk hielt, bis Inter-Verteidiger Murillo eine Flanke unfreiwillig in Richtung des eigenen Tores verlängerte. Der Ball landete bei Marcelo Brozovic, der sich am langen Pfosten stehend nicht zweimal bitten ließ und aus kurzer Distanz einnickte.

In der Schlussphase kam es für die Gäste dann knüppeldick: Erst wurde Alex Telles nach einem dummen Foul an Bernadeshi zum Duschen geschickt, in der Nachspielzeit drehte Florenz tatsächlich noch die Partie. Handanovic ließ einen harmlosen Schuss nach vorne abprallen, der lauernde Khouma Babacar drückte den Ball anschließend irgendwie mit dem Bauch über die Linie.

Nach dem Jubelsturm wurde es dann nochmal richtig schmutzig. Erst drehte Mauro Zarate durch und sah glatt Rot, nachdem er unter anderem an den Nacken von Murillo gegriffen hatte. Nach dem Schlusspfiff sandte Kondogbia ein paar nette Worte an den Schiedsrichter - als er auch noch hämischen Applaus hinterherschickte, sah er ebenfalls Rot.

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