Inter siegt im Derby della Madonnina

Von SPOX
Inter hat das Mailänder Derby gegen AC gewonnen
© getty

Im Derby della Madonnina holt Inter den dritten Sieg und macht den Milan-Fehlstart perfekt. Lazio Rom hat sich nach der Klatsche in Chievo mit einem Erfolg über Udine am 3. Spieltag der Serie A TIM rehabilitiert. Der AS Rom fährt beim 2:0 in Frosinone einen glanzlosen Pflichtsieg ein, während Sassuolo in einem wahnsinnigen Match den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Juventus scheint hingegen das Siegen verlernt zu haben.

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Frosinone Calcio - AS Rom 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Falque (44.), 0:2 Iturbe (90.)

Vor 9.700 Zuschauern in der Provinz zeigte der AS Rom um den Debütanten Antonio Rüdiger ein unmotiviertes Spiel, Gastgeber Frosinone Calcio konnte allerdings nie Profit daraus schlagen und kassierte durch Iago Falque und Juan Iturbe in beiden Halbzeiten späte Treffer (44./90+3.).

Die erste Halbzeit sah einen achtbaren Auftritt des Underdogs. Edin Dzeko verpasste die frühe Führung freistehend (11.), auch Seydou Keita kann seine gute Chance nicht nutzen (18.). Frosinone stand in der Folge gut, erst ein langer Einwurf der Römer konnte die Abwehrreihe überwinden und machte Falque so den Weg zu seinem ersten Tor für die Roma frei.

Nach der Pause machte die Roma überhaupt nichts mehr für die Partie, wollte und musste dies aber auch nicht. Frosinone fiel trotzdem nichts ein und konnte sich kaum Torchancen erarbeiten. In der Nachspielzeit der Partie gelang Iturbe nach einem starken Sprint mit einem satten Linksschuss noch der Treffer zum standesgemäßen 0:2 (90.+3).

Juventus Turin - Chievo Verona 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Hatemaj (5.), 1:1 Dybala (83., FE)

Zwei Spiele, zwei Niederlagen. Der Auftakt der Alten Dame ging ordentlich in die Hose. Gegen Chievo musste also ein Sieg her, damit der Saisonstart nicht völlig verkorkst werden sollte.

Fünf Minuten waren gespielt und die guten Vorsätze waren schon über den Haufen geworfen, denn die Gäste gingen durch Perparim Hetemaj umgehend in Führung. In der Folge gab es wütende Angriffe der Turiner, die zur Pause 13 Torschüsse auf die Kiste von Albano Bizzari abgaben. Einzig ein Treffer wollte zunächst nicht gelingen.

Auch nach dem Seitenwechsel bot sich ein ähnliches Bild, der Meister drückte auf den Ausgleich und die Gäste aus Verona verteidigten lediglich. Doch entweder der Pfosten oder Chievo-Keeper Albaro Bizzarri standen einem Juve-Treffer im Weg. In der 83. Minute dann aber doch noch die Erlösung für die Alte Dame: Bostjan Cesar foulte den eingewechselten Juan Cuadrado im Strafraum, Paolo Dybala übernahm Verantwortung und sicherte Juve somit zumindest den ersten Punkt in dieser Saison.

US Sassuolo - Atalanta Bergamo 2:2 (2:2)

Tore: 0:1 Pinilla (13.), 1:1 Maganelli (22.), 1:2 Pinilla (31.), 2:2 Floro Flores (40.)

Bes. Vorkommnisse: Sansone vergibt Foulelfmeter gegen Sportiello (7.), Moralez vergibt Foulelfmeter gegen Consigli (86.)

Gelb-Rot: Pinilla (48./Atalanta), Vrsaljko (84./Sassuolo)

Von wegen Sturm an die Tabellenspitze! In einem turbulenten Spiel rannte Sassuolo von der ersten Minute an, ließ aber auch die offensiven Gäste gewähren. Atalanta-Stürmer Mauricio Pinilla hätte der Mann des Spiels werden können, am Ende wurde er jedoch nur eine der vielen tragischen Figuren der Partie.

Die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Schon in der Anfangsviertelstunde waren Highlights geboten, nachdem Nicola Sansone per Elfmeter erst an Atalanta-Keeper Sportiello scheiterte (7.) und Pinilla das wenig später mit einem perfekten Fallrückzieher-Treffer aus 13 Metern rächte (13.).

Der Wahnsinn von Sassuolo im RE-LIVE

Es ging auf und ab: Francesco Maganelli drückte den Ball im Fallen per Kopf zum überfälligen Ausgleich über die Linie (22.), dann machten die Gäste wieder mehr Tempo: Nachdem Kapitän Gianpaolo in der 31. Minute das 1:2 noch verpasst hatte, machte es Knipser Pinilla zwei Minuten später besser: Nach einem katastrophalen Fehlpass von Federico Peluso in den eigenen Strafraum ließ sich der Chilene nicht zweimal bitten und vollstreckte aus vollem Lauf zur erneuten Führung (33.).

Und es blieb hektisch: Noch vor der Halbzeit stellte Antonio Floro Flores die Uhren mit einem Knaller aus gut 20 Metern wieder auf Null, als er den Ball in den linken Winkel jagte (40.). Kurz nach Wiederanpfiff schoss Pinilla, bis dahin auffälligster Mann auf dem Platz, den Vogel ab, als er seinen Traumtor-Doppelpack mit einer unnötigen Gelb-Roten Karte nach wiederholtem Foul in den Schatten stellte (48.).

In der Schlussphase, als die Gastgeber eigentlich am Drücker waren, unterlief aber auch Sime Vrsaljko ein einfaches Foulspiel im eigenen Strafraum - ebenfalls Gelb-Rot und Elfmeter für Atalanta (84.). Doch auch Moralez scheiterte in der 86. Minute vom Punkt, sodass das kuriose Spiel letztlich keinen Sieger fand.

FC Empoli - SSC Neapel 2:2 (2:1)

Tore: 1:0 Saponara (3.), 1:1 Insigne (7.), 2:1 Pucciarelli (18.), 2:2 Allan (50.)

Beiden Teams brauchen nicht lange, um ihre Fans in Jubelstimmung zu versetzen. Den Anfang machte Empoli nach knapp drei Minuten, als Piotr Zielinski einen Steilpass in den Lauf von Riccardo Sapponara (3.) spielte, der vor Pepe Reina eiskalt blieb und die frühe Führung der Gastgeber erzielte. Die Freude war allerding nur von kurzer Dauer. Wenige Minuten später setzte Lorenzo Insigne (7.) einen Distanzschuss ins linke untere Eck und brachte Neapel somit schnell wieder in die Partie.

Das Spiel im RE-LIVE

In der Folge setzte sich der Kampf fort und Manuel Pucciarelli (18.) sorgte Mitte der ersten Halbzeit für die zweite Führung von Empoli, das sich gegen namhafte Neapolitaner wohl einiges vorgenommen hatte. Weiterhin schreckten die Norditaliener vor den wütenden Angriffen des SSC nicht zurück und boten dem Favorit ein Duell auf Augenhöhe.

Erst in der zweiten Halbzeit schien der Aufwand des Underdogs langsam an den Kräften zu zehren. Manolo Gabbiadini legte für Allan (50.) auf und der Mittelfeldspieler erzielte den verdienten Ausgleich für die Süditaliener. Die Partie wurde nickliger und verlagerte sich ins Mittelfeld. Dadurch verlor das Spiel an Schwung und sah kaum noch Strafraumszenen. Obwohl Neapel noch um den Sieg bemüht war und mit offensiven Wechseln die Entscheidung suchte, fehlten die nötigen Impulse, um die Abwehr von Empoli in Bedrängnis zu bringen. Damit verweilen beide Teams weiter in der unteren Tabellenhälfte.

Lazio Rom - Udinese 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Matri (64.), 2:0 Matri (73.)

Auf die Frage, wie das Ergebnis letztlich zustande kam, wusste nach Abpfiff wohl kaum einer eine Antwort. Denn: Die Verunsicherung nach der 0:4-Klatsche bei Chievo war Lazio trotz der Länderspielpause noch deutlich anzumerken. Selten suchten die Römer den Weg in die Spitze - es schien, als hätten die Gastgeber Angst, wieder einfache Fehler im Vorwärtsgang zu begehen.

Im strömenden Regen im Stadio Olimpico taten sich beide Mannschaften in der ersten Halbzeit schwer, überhaupt nur in Strafraumnähe zu gelangen. Erst in der 15. Minute kam annähernd ein Hauch von Gefahr auf - bezeichnenderweise nach einem Standard: Antonio Candreva zog einen Freistoß von halbrechts direkt auf den Kasten von Orestis Karnezis, der den Ball aber seitlich abwehren konnte.

Auch nach der Pause fehlte es beiden Mannschaften an Tempo und Ideen. Neben Miroslav Klose, der noch bis Oktober an einer Verletzung laboriert, fehlte es der Partie auch an Spielwitz. Und doch fiel in der 64. Minute das 1:0: Felipe Anderson suchte linksaußen das Dribbling und brachte den Ball flach ins Zentrum , wo Alessandro Matri die Kugel über die Linie drückte - der Treffer aus dem Nichts.

Durch das Tor änderte sich jedoch einiges: Udine war gezwungen, mehr zu investieren, Lazio setzte auf Konter über Keita und Matri. Letzterer besorgte mit einer starken Einzelaktion im Strafraum auch die Entscheidung: Matri stellte den Körper gut in den Zweikampf und schloss aus der Drehung ansatzlos ab. Das reichte für einen glanzlosen, aber doch deutlichen Sieg.

Inter Mailand - AC Milan 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Guarin (58.)

Inter Mailand setzt sich mit einem 1:0 (0:0) im Derby an die Tabellenspitze. In einem teils rassigen, teils behäbigen Spiel hatten beide Teams ihre Phasen. Der AC Milan hatte jeweils in den frühen Anfangsphasen der beiden Hälften die Nase vorn, über weite Strecken war Inter aber das bessere Team. Fredy Guarin (58.) nutzte eine Schwächephase des Gastes zu einer starken Einzelleistung und vollstreckte zum 1:0.

Die erste Halbzeit begann mit einem Paukenschlag, einen katastrophalen Fehlpass von Jeison Murillo konnte Luiz Adriano erlaufen, scheiterte aber freistehend vor Inter-Keeper Samir Handanovic. In einer turbulenten halben Stunde schlug das Pendel des Öfteren um, Guarin und Emmanuel Icardi scheiterten mit guten Chancen. Nach einer kurzen Phase der Beruhigung vergaben Kaisuke Honda für Milan und erneut Icardi die letzten Möglichkeiten vor der Pause.

Die zweite Halbzeit began ähnlich, Milan mit Chancen aber Inter kam schnell wieder rein. Guarin schickte Mattia De Sciglio nach Zuspiel von Davide Santon ins Leere und verwandelte unhaltbar aus 20 Metern ins linke Eck. Nach der Einwechslung von Mario Balotelli kam Milan wieder mehr in Schwung, auch seine Standards brachten immer wieder Gefahr - vor allem in der 82. Minute, als er aus 30 Metern Maß nahm und Handanovic mit einer Wahnsinnstat zur Ecke retten konnte.

In den Schlussminuten machte Milan nicht mehr genug um ernsthaft gefährlich zu werden, ein Schuss von Giacomo Bonaventura ging weit über das Inter-Gehäuse. Am Ende steht ein verdienter Sieg für Inter Mailand, die sich mit drei Siegen an die Spitze der Serie A TIM setzen. Der AC Milan dagegen steht mit nur drei Punkten im Niemandsland und muss sich nach diesem Auftritt kritische Fragen gefallen lassen.

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