Roma scheitert an Sampdorias Effizienz

SID
Gegen eine vermeintlich überforderte Sampdoria verliert Rom völlig unverdient mit 2:0
© getty

Die Roma lässt Federn gegen Sampdoria. Fiorentina kommt gegen Milan in der Schlussphase zurück. Felipe Anderson begeistert weiter die Lazio-Fans und schießt seine Mannschaft gegen Turin zum Sieg. Inter kommt gegen Cesena nicht über ein Remis hinaus. Juventus Turin ist vor dem Rückspiel gegen Borussia Dortmund bei US Palermo siegreich, glänzt aber bei Weitem nicht.

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AS Rom - Sampdoria Genua 0:2 (0:0)

Tore: 0:1 De Silvestri (60.), 0:2 Muriel (78.)

Gelb-Rote Karte: Seydou Keita (AS Rom/82.)

Ein Spiel, das es so nicht oft gibt: Rom dominierte zuhause die ganze Partie über das Geschehen, durch eine unglaubliche Effizienz entführte Sampdoria letztendlich aber doch drei Punkte aus dem Stadio Olimpico.

Die letzten zehn Minuten hatten es dabei ganz besonders in sich: Erst brachte Luis Muriel mit dem zweiten Schuss aufs Tor der Gäste die drei Punkte unter Dach und Fach (78.), anschließend zerstörte Seydou Keita auch noch die letzten Römer Hoffnungen auf eine Schlussoffensive. Nachdem der defensive Mittelfeldspieler die Gelbe Karte sah, fiel ihm offenbar nichts Besseres ein, daraufhin auch noch provokant zu applaudieren - Gelb-Rot und eine frühzeitige Dusche waren die Folge (82.).

Dabei startete die Roma als das eindeutig bessere Team ins Spiel und hatte von Beginn an zahlreiche Möglichkeiten zur Führung: Miralem Pjanic (13.), Francesco Totti (27.), Gervinho (40.) oder Sampdorias Innenverteidiger Matias Silvestre, der seine eigene Mannschaft beinahe per Eigentor in Rückstand brachte, ließen Genua zittern, doch der ausgezeichnete Emiliano Viviano war immer wieder zur Stelle. In der 60. Minute geschah es dann: Nach einer Flanke von Samuel Eto'o fand der Ball praktisch aus dem Nichts irgendwie seinen Weg zu Lorenzo De Silvestri, der den Ball ins Tor wenig elegant ins Tor stolperte.

Durch die Niederlage und das fünfte sieglose Spiel in Serie wird die Roma ihre letzten Titelhoffnungen nun ebenfalls begraben müssen.

AC Florenz - AC Mailand 2:1 (0:0)

Tore: 0:1 Destro (57.), 1:1 Gonzalo Rodriguez (83.), 1:2 Joaquin (89.)

Ein Spiel mit zwei Gesichtern. Nach einer turbulenten ersten Halbzeit, in der beide Mannschaften zahlreiche Möglichkeiten verbuchen konnten, schlief die Partie in der zweiten Hälfte ein. Die Tore fielen jedoch erst in Abschnitt zwei. Schließlich konnten die Viola im Artemio Franchi-Sadion nach einem Rückstand durch Tore von Gonzalo Rodriguez (83.) und Joaquin (89.) das Spiel für sich entscheiden. Damit hält sich Fiorentina die Rossoneri von der Pelle und könnten noch ein Wörtchen um die Champions-League-Plätze mitreden.

Die ersten 15 Minuten gehörten ganz den Hausherren. Vor allem in Person von Josip Ilicic erarbeitete sich die Mannschaft von Vincenzo Montella mehrere Möglichkeiten. In der 7. Minute legt sich der Serbe den Ball in Robben-Manier in die Mitte, verfehlt das Tor aber knapp. In der 30. Minute legte Ilicic perfekt für Alberto Gilardino auf, der aber aus kurzer Distanz nur die Latte trifft. Danach kam Milan besser ins Spiel und hatte in Person von Keisuke Honda (12.) die erste Möglichkeit, die Fiorentina-Keeper Neto jedoch zur Ecke klären konnte. In den letzten 15 Minuten tat sich nicht mehr viel und Schiedsrichter Russo schickt die Teams in die Kabine.

Die Mannschaften kamen kämpferisch aus selbiger, gelingen wollte allerdings beiden Teams nicht viel. Symptomatisch dafür war das 1:0 für Milan, als Destro einen verunglückten Schuss mit Glück in das Florentiner Tor lenkte. Schließlich setzte die Fiorentina auf Schlussoffensive und kam zum verdienten Ausgleich: Nach einer Flanke des eingewechselten Joaquin stieg Ricardo Rodriguez am höchsten und ließ Diego Lopez keine Chance. Dann die Wende: Nach einer Hereingabe vom italienischen Nationalspieler Manuel Pasqual traf Joaquin per Kopf. Nach sechs Minuten Nachspielzeit war dann endgültig Schluss.

FC Turin - Lazio Rom 0:2 (0:0)

Tore: 0:1 Felipe Anderson (71.), 0:2 Felipe Anderson (78.)

Dank eines Doppelpacks von Felipe Anderson beim FC Turin holt Lazio Rom einen wichtigen Sieg im Kampf um die direkte Qualifikation für die Champions League.

Die Laziali begannen druckvoll, kamen aber gegen die tief stehenden Hausherren kaum zu guten Möglichkeiten. Torino hingegen hatte eine erste große Chance in der 29. Minute, als Amauri Lazio-Keeper Federico Marchetti zu einer Parade zwang. Den Nachschuss setzte Josef Martinez jedoch übers Tor.

Nach der Pause intensivierten die Gäste dann ihre Angriffsbemühungen und bekamen auch mehr Zugriff auf das gegnerische Tor. Nach ein paar erfolglosen, aber gefährlichen Distanzschüssen von Lucas Biglia und Dusan Basta war es schließlich Felipe Anderson, der innerhalb von nur sieben Minuten die Partie entschied. Sein Treffer zur Führung war eine starke Einzelaktion (71.), während ihm das 0:2 (78.) mustergültig von Miroslav Klose aufgelegt wurde.

Durch den Erfolg wahrt Lazio den Anschluss an den Stadtrivalen AS.

US Palermo - Juventus Turin 0:1 (0:0)

Tore: 0:1 Morata (70.)

Mann des Spiels war Juves Alvaro Morata. Mit einem starken Schuss aus knapp 20 Metern traf der Spanier in halbrechter Position nach 70 Minuten ins lange Eck. Das schöne Tor passte jedoch wenig zu einem sonst eher mittelmäßigen Kick.

Besonders die erste Halbzeit erzeugte in erster Linie Langeweile. Kleinere Fouls beider Mannschaften verhinderten den Spielfluss, Torchancen waren absolute Mangelware. Einzig Tevez sorgte dann und wann für die wenigen Offensivaktionen.

Dass dann eine Einzelaktion den Sieg für den Tabellenführer sichern sollte, war symptomatisch. Das Kombinationsspiel der Alten Dame war bis dahin zu langsam. Erst nach dem Tor schob Palermo etwas nach vorne, wurde aber nie wirklich gefährlich vor dem gegnerischen Tor. Die größer werdenden Räume konnte Juventus aber auch nicht konsequent nutzen - so blieb's beim Arbeitssieg für die Alte Dame.

Inter Mailand - AC Cesena 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Defrel (30.), 1:1 Palacio (48.)

Inter kommt gegen den Abstiegskandidaten trotz zahlreicher Einschussmöglichkeiten nicht über ein Remis hinaus. Nachdem der überraschende Rückstand gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs egalisiert wurde, zeigten sich die Mailänder wenig effizient und ließen mehrere Chancen ungenutzt.

Im Anschluss an eine zerfahrene Anfangsviertelstunde übernahmen die Hausherren zunehmend die Kontrolle über das Spiel und erspielten sich erste Torgelegenheiten, ohne jedoch wirklich zwingend zu werden. Dies rächte sich nach einer halben Stunde: Nach einem gefühlvollen Heber von Carbonero entwischte der durchstartende Defrel seinen Bewachern und lupfte das Leder über Inter-Schlussmann Handanovic hinweg in die Maschen.

Bis zum Halbzeitpfiff antworteten die Nerazzurri mit wütenden Angriffen, blieben aber weiterhin ohne Torerfolg. Nach der Pause bekam der deutsche Bundestrainer Joachim Löw, der unter den Zuschauern weilte, die Gelegenheit, seinen eingewechselten Schützling Lukas Podolski in Augenschein zu nehmen.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts übernahm Inter gleich die Initiative. Nur mit einem Unterschied: Jetzt trug ihr Engagement auch Früchte. Inters bulliger Stürmer Icardi setzte sich zwei Minuten nach Wiederanpfiff auf der rechten Seite durch und brachte eine Maßvorlage in die Mitte, die der Argentinier Rodrigo Palacio aus kürzester Distanz verwertete. In der Folgezeit spielten sich die Mailänder Chance um Chance heraus. Bitter: Ein abgefälschter Schuss vom agilen Podolski (55.) klatschte nur an den Innenpfosten.

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