Djordjevic schießt Lazio aus der Krise

Von SPOX
Filip Djordjevic war der Mann des Abend beim Römer Sieg
© getty

Am 5. Spieltag marschieren der AS Rom und Juventus Turin weiterhin ungestört durch die Liga. Die alte Dame ist noch immer ohne Gegentor. Milan kommt nicht über ein Remis hinaus. Für Inter gibt es ein Debakel. Lazio Rom schießt sich eindrucksvoll aus der Krise.

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US Palermo - Lazio Rom 0:4 (0:1)

Tore: 0:1 Djordjevic (45.), 0:2 Djordjevic (75.), 0:3 Djordjevic (83.) 0:4 Parolo (90.+3)

Dank eines Dreierpacks von Filip Djordjevic gelingt Lazio der Befreiungsschlag aus der Krise. Der 27-Jährige, für den sein Dreierpack die ersten drei Saisontore waren, ersetzte Miroslav Klose und rechtfertigte das Vertrauen von Trainer Pioli eindrucksvoll.

Sekunden vor dem Pausepfiff spielte Antonio Candreva den Ball halbhoch an den Fünfmeterraum, wo vier Spieler vorbeisegelten und Djordjevic keine Mühe hatte, den Ball einzuschieben. Es war die Entschädigung für eine durchschnittliche erste Halbzeit, die die Gäste zwar kontrollierten, sich jedoch kaum nennenswerte Chancen erarbeiteten.

Nach dem Wechsel blieb das Spiel lange ausgeglichen, ehe der Stürmer das Spiel in der Schlussphase in acht Minuten entschied. Einen Konter nach Vorarbeit von Lulic schloss der Serbe trocken aus zwölf Metern ab. Sieben Minuten vor dem Ende erhöhte er aus spitzem Winkel zum 3:0. Den Schlusspunkt setzte Parolo mit einem Abschluss aus kurzer Distanz nach dem Ledesma einen Freistoß schnell ausführte.

AS Rom - Hellas Verona 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Florenzi (75.), 2:0 Destro (86.)

Die Hausherren machten von Beginn an Druck, wobei Radja Nainggolan nach fünf Minuten aus 30 Metern den ersten Warnschuss abgab - der Ball ging aber rechts vorbei. In der Folge taten sich die Römer gegen dicht gestaffelte Gäste schwer, wenn es mal gefährlich wurde, dann über den agilen Maicon, der nach einer Viertelstunde für Mattia Destro aufgelegt hatte.

Es dauerte bis zur 30. Minute, ehe die Mannschaft von Rudi Garcia nach schönem Zusammenspiel zwischen Francesco Totti und Adem Ljajic erneut zu einer guten Gelegenheit kam, doch die Gastgeber konnten in aussichtsreicher Position noch im letzten Moment gestoppt werden. Sieben Zeigerumdrehungen später musste Morgan De Sanctis dann auf der anderen Seite in höchster Not gegen Juanito Gomez retten, ehe Mounir Obbadi kurz vor der Pause verletzt vom Platz musste.

71 Prozent Ballbesitz sprachen eine eindeutige Sprache und direkt nach Wiederanpfiff vergab Totti nach Zuspiel von Maicon die Riesenchance zur Führung für die Giallorossi - Pierluigi Gollini wahrte mit einem starken Reflex das 0:0.

In der 75 Minute konnte aber auch er dem Druck der Römer nicht mehr standhalten. Der kurz zuvor eingewechselte Alessandro Florenzi besorgte die hochverdiente Führung - obwohl die Gäste zwei Minuten zuvor durch Panagiotis Tachtsidis den Pfosten getroffen hatten. Doch auch die Hausherren hatten in der 81. Minute Pech, als der Torschütze nur die Latte traf. Fünf Minuten später war dann aber endgültig der Deckel drauf, als Destro mit einem Hammer vom Mittelkreis zum 2:0-Endstand einschoss

Bergamo - Juventus 0:3 (0:1)

Tore: 0:1 Tevez (35.), 0:2 Tevez (59.), 0:3 Morata (83.)

Bes. Vork.: Buffon hält Elfmeter von Denis (60.)

In einer ereignisarmen ersten Halbzeit war der amtierende Meister zwar über weite Strecken die überlegene Mannschaft, zwingende Torgelegenheiten aber sprangen für die Mannschaft von Massimo Allegri nicht raus.

Es dauerte über eine halbe Stunde, ehe die Bianconeri erstmals gefährlich vor das gegnerische Tor kamen, und sofort gelang dem italienischen Rekordmeister die Führung. Stephan Lichtsteiner hatte sich schön über die rechte Seite durchgesetzt, in der Mitte stand Tevez und musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gäste spielbestimmend, Torraumszenen blieben aber weiter Mangelware - zumindest bis zur 60. Minute. Nach einem Foul von Giorgio Chiellini an Richmond Boakye zeigte Schiedsrichter Daniele Orsato auf den Punkt, Gianluigi Buffon aber konnte den schwach getretenen Strafstoß von German Denis parieren und leitete den Gegenangriff ein. Patrice Evra setzte Tevez in Szene, der Argentinier traf mit einem Schuss von der Strafraumgrenze zum zweiten Mal und sorgte damit auch für die Vorentscheidung.

Den Schlusspunkt setzte Juves Sommer-Neuzugang Alvaro Morata. Nach einer punktgenauen Flanke von Roberto Pereyra köpfte der Spanier zum 3:0 ein. Juve behauptet damit die Tabellenführung in der Serie A, dank der besseren Tordifferenz steht der Meister knapp vor der Roma.

Inter Mailand - Cagliari Calcio 1:4 (1:4)

Tore: 0:1 Sau (10.), 1:1 Osvaldo (18.), 1:2 Ekdal (29.), 1:3 Ekdal (34.), 1:4 Ekdal (44.)

Gelb-Rot: Nagatomo (28., Inter)

Bes. Vorkommnis: Cossu verschießt Strafstoß (42.)

Albin Ekdal ist bisher nicht als gefürchteter Torschütze in der Serie A in Erscheinung getreten - doch Inter schoss der Schwede im Alleingang ab. Der 25-Jährige erzielte innerhalb von 15 Minuten einen lupenreinen Hattrick für den Tabellenletzten aus Cagliari und wurde zum Schreckgespenst im San Siro, das Zeuge eines unglaublichen Spiels wurde.

Bereits in der Frühphase hatte Marco Sau den Favoriten mit der Führung für die Sarden geschockt (10.). Inter antwortete, Pablo Osvaldo schob nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Rodrigo Palacio zum Ausgleich ein (18.). Wer die Mailänder nun auf Kurs wähnte, sah sich aber getäuscht. Zunächst musste Yuto Nagatomo nach wiederholtem Foulspiel bereits nach 28 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz, wenig später ging Cagliari erneut in Führung.

Daniele Dessena prüfte aus der Distanz Samir Handanovic, der nach vorne abprallen ließ. Ekdal stand goldrichtig und schoss zum 2:1 ein (29.). Inters Albtraum ging weiter. Fünf Minuten später erhöhte Ekdal nach einem tollen Solo von Victor Ibarbo auf 3:1. Kurz vor der Pause legte Nemanja Vidic Sau - Strafstoß für Cagliari. Andrea Cossu vergab, doch wenig später erledigte erneut Ekdal den Job, der nach einer Ecke zum 4:1 traf (44.).

Im zweiten Durchgang rannte Inter erfolg- und aussichtslos an. Cagliari konnte es sich erlauben, die Mailänder kommen zu lassen und investierte nicht mehr allzu viel nach vorne - wenn doch, dann wurde es gefährlich. Vom auf ganzer Linie enttäuschenden Inter kam gegen Ende immer weniger.

AC Cesena - AC Milan 1:1 (1:1)

Tore: 1:0 Succi (10.), 1:1 Rami (19.)

Rot: Zapata (74.)

Der Blick ins Gesicht von Fernando Torres sprach Bände: Es war nicht sein Tag. Als der Spanier nach 70 überwiegend wirkungslosen Minuten das Feld für Giampaolo Pazzini verließ, zeichnete sich bereits ab, dass nicht mehr als ein Remis drin war. Der Eindruck verfestigte sich vier Minuten später, als Christian Zapata für eine Notbremse außerhalb des Strafraums Rot sah. Zu zehnt ging es darum, das eigene Tor zu sichern.

Der Arbeitstag für die Lombarden hatte zuvor denkbar schlecht begonnen. Die Hausherren aus Cesena setzten Milan früh unter Druck und stellten bereits nach zehn Minuten auf 1:0. Davide Succi versenkte einen Abpraller zur Führung. Milan schüttelte sich kurz und kam schnell durch Adil Rami nach Vorbereitung von Keisuke Honda zum Ausgleich. Danach drückte Milan auf die Führung, ließ aber ebenso schnell wieder nach.

Cesena blieb weiter unangenehm, wäre zu Beginn des zweiten Durchgangs beinahe wieder in Führung gegangen. Milan reagierte und zog das Tempo etwas an, blieb aber weiter ohne Durchschlagskraft. So plätscherte das Geschehen bis zum Schlusspfiff ohne klare Möglichkeiten dem leistungsgerechten Remis entgegen.

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