Lazio kriselt weiter, wilder Florenz-Sieg

Von SPOX
Brayan Perea (r.) und Neapel setzten sich bei Lazio Rom durch
© getty

Der AC Florenz setzt sich in einem wilden Spiel gegen Hellas Verona durch. In der Anfangsphase fallen innerhalb von neun Minuten vier Tore. Lazio verliert immer mehr den Anschluss zu den internationalen Plätzen. Bei der Pleite gegen Neapel überragt Gonzalo Higuain. Juve belohnt sich im Heimspiel gegen Udinese erst in der Nachspielzeit, der AS Rom kann in Bergamo die erste Saisonniederlage kurz vor Schluss doch noch verhindern.

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Lazio Rom - SSC Neapel 2:4 (1:1)

Tore: 0:1 Higuain (24.), 1:1 Behrami (25./Eigentor), 1:2 Pandev (50.), 1:3 Higuain (72.), 2:3 Keita (88.), 2:4 Callejon (90.)

Das fünfte Ligaspiel in Folge ohne Sieg und als Neunter bereits zehn Punkte Rückstand auf Rang fünf: Lazio, das erneut ohne den verletzten Miroslav Klose auskommen musste, schlittert immer weiter in die Krise.

Zum Matchwinner avancierte Gonzalo Higuain. Der argentinische Nationalspieler erzielte zunächst nach einem tollen aus dem Mittelfeld gestarteten Sololauf die Führung, leitete Neapels zweiten Treffer durch Goran Pandev ein und sorgte schließlich freistehend vor Torhüter Federico Marchetti für das 3:1.

Zuvor hatte Valon Behrami aus dem Getümmel heraus den Ball zum zwischenzeitlichen 1:1 ins eigene Tor befördert. Balde Diao Keita verkürzte zwar noch einmal, aber Jose Callejon machte nach einem Patzer von Mickael Ciani alles klar. Neapel ist damit nach zuletzt wettbewerbsübergreifend drei Niederlagen in Folge wieder in der Spur. Als Dritter beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter Juventus allerdings weiterhin sechs Punkte.

AC Florenz - Hellas Verona 4:3 (3:2)

Tore: 1:0 Valero (5.), 1:1 Romulo (6.), 1:2 Iturbe (13.), 2:2 Valero (14.), 3:2 Vargas (43.), 4:2 Rossi (54./Handelfmeter), 4:3 Jorginho (72.)

Rote Karte: Jankovic (53./Verona/Handspiel)

Vier Tore in den ersten 14 Minuten - das gab es in diesem Jahrhundert in der Serie A noch nicht. Die zahlreichen Treffer waren keine große Überraschung, beide Mannschaften legten ein naives Defensivverhalten an den Tag. Borja Valero eröffnete den Torreigen im Stadio Artemio Franchi mit einem Treffer aus 20 Metern, postwendend glich Romulo per Abstauber aus.

Juan Manuel Iturbe brachte die Gäste anschließend nach Vorarbeit von Luca Toni aus der Distanz in Führung, doch erneut klingelte es nur wenige Sekunden später auf der anderen Seite. Borja Valeros Schuss wurde abgefälscht. Florenz, das auf den verletzten Mario Gomez (Sehnenentzündung) verzichten musste und Marvin Compper 90 Minuten auf der Bank sitzen ließ, war zurück im Spiel.

Juan Vargas besorgte noch vor der Pause das 3:2 für die Gastgeber, nach 54 Minuten fiel die Vorentscheidung. Bosko Jankovic schlug den Ball mit der Hand weg und flog vom Platz. Serie-A-Toptorjäger Giuseppe Rossi verwandelte den fälligen Elfmeter - sein zwölftes Saisontor. Zwar verkürzte Verona noch einmal, doch in Gefahr geriet der Fiorentina-Sieg nicht mehr. Florenz ist Fünfter und hat den Vorsprung auf Verfolger Verona auf fünf Zähler ausgebaut.

Juventus Turin - Udinese Calcio 1:0 (0:0)

Tore: 1:0 Llorente (90.+1)

Wie beschenkt man Kinder am besten? Im Falle von Juventus Turin mit einem Last-Minute-Sieg! Beim Heimspiel gegen Udinese Calcio war im Juventus Stadium Kindertag angesagt: Tausende Nachwuchs-Tifosi feuerten in der Curva Nord, die für die Juve-Ultras wegen Schmähgesängen gesperrt blieb, ihre Helden an. Mit Erfolg - Fernando Llorente erlöste Juventus in der 91. Minute mit dem Siegtor per Kopf.

Schon früh gab es auch auf dem Platz einen Generationswechsel. Nach einer Viertelstunde musste Taktgeber Andrea Pirlo mit einer Oberschenkelverletzung vom Platz, für ihn kam der eigentlich geschonte Paul Pogba. Spielerisch lief es dennoch zunächst gut: Juve dominierte Udine nach Belieben. Was fehlte, war das Tor. Die extrem destruktive Spielweise der Gäste erschwerte das Durchkommen im letzten Spielfelddrittel.

Juve erhöhte nach dem Seitenwechsel merklich die Schlagzahl. So ergaben sich aber auch Räume für Konterchancen - Gigi Buffon musste mehrmals in höchster Not retten. Mit fortschreitender Spieldauer versuchte es Juve zunehmend aus der Distanz, den Versuchen fehlte allerdings die Präzision. Auch die Schlussoffensive blieb ohne Erfolg, lange ohne Erfolg - bis Llorente Juve ins Glück köpfte. Juve rangiert mit 37 Zählern drei Punkte vor der Roma, Udine bleibt auf 13.

Catania Calcio - AC Milan 1:3 (1:1)

Tore: 1:0 Castro (13.), 1:1 Montolivo (20.), 1:2 Balotelli (64.), 1:3 Kaka (81.)

Rote Karte: Tachtsidis/(Catania (65./grobes Foulspiel)

Milan präsentierte sich spielerisch zwar etwas verbessert, verpasste es beim Schlusslicht der Serie A allerdings über weite Strecken, klare Chancen herauszuspielen. Gleich mit der ersten Möglichkeit kam Catania zur Führung: Lucas Castro traf aus halbrechter Position, Milan-Schlussmann Gabriel sah dabei etwas unglücklich aus.

Ebenfalls mit der ersten Torchance traf Milan-Kapitän Riccardo Montolivo per Volley-Abnahme auf der Gegenseite zum Ausgleich. Bezeichnend für die harmlose Mailänder Offensive: In der ersten Halbzeit standen nur zwei Torschüsse in der Statistik.

Ausgerechnet der zuletzt glücklose Mario Balotelli sorgte mit einem Freistoßtreffer für die Führung des AC. Catanias Mauer sprang hoch und begünstigte so Balos Treffer. Nur eine Minute später schwächte Catania-Verteidiger Panagiotis Tachtsidis mit einem harten Foul an Balotelli und dem folgerichtigen Platzverweise sein Team.

Mit seinem Kontertor machte Kaka in der 81. Minute alles klar.

Atalanta Bergamo - AS Rom 1:1 (0:0)

Tore: 1:0 Brivio (51.), 1:1 Strootman (90.)

Drei Mal musste sich die Roma zuletzt gegen eher biedere Gegner mit einem Punkt begnügen - in Bergamo sah es lange so aus, als ereile die Hauptstädter gar die erste Saisonpleite. Kevin Strootman rettete seiner Elf in der 90. Minute mit einem Tor aus dem Gewühl heraus aber zumindest einen Punkt.

Besonders im ersten Durchgang waren die Giallorossi eines Scudetto-Kandidaten nicht würdig. Zwar hatte die Elf von Rudi Garcia das Chancenplus auf ihrer Seite, doch die Versuche waren weitgehend gefahrlos. Bergamo bot Paroli und hatte durch Franco Brienza sogar eine gute Gelegenheit, um in Führung zu gehen.

Nach der Pause dann die kalte Dusche für die Roma, als Davide Brivio einen eigentlich harmlosen flachen Freistoß aufs Tor brachte. Morgan De Sanctis ließ den Ball aber ins Netz durchrutschen. Erst danach ergriffen die Römer die Initiative, die in der Schlussminute belohnt wurde.

Inter Mailand - Sampdoria Genua 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Guarin (18.), 1:1 Renan (89.)

Altgediente Dauerläufer haben derzeit wieder Konjunktur. Erst brillierte Ryan Giggs kurz vor seinem 40. in der Königsklasse, nun feierte Javier Zanetti nach über acht Monaten Verletzungspause sein Startelfcomeback für Inter Mailand - ebenfalls mit sagenhaften 40 Jahren. Dass es kein erfreulicher Arbeitstag wurde, hatte Renan Garcia mit seinem Ausgleich in der 89. Minute zu verschulden.

Nach stürmischem Beginn der Gäste legten die wiedererstarkten Nerazzurri vor. Ricardo Alvarez machte Manolo Gabbiadini an der Torauslinie nass und bediente Fredy Guarin im Zentrum. Der Kolumbianer schob den Ball aus kurzer Distanz mühelos über die Linie.

Minuten nach Wiederbeginn hätte Inter die Vorentscheidung besorgen können, doch Guarin scheiterte am Pfosten. Als alles nach einem Sieg aussah, traf Genuas Joker Renan zum 1:1. Inter bleibt mit nun 27 Zählern Vierter, der Vorletzte aus Genua holt unter Sinisa Mihajlovic den zweiten Punkt.

Serie A, 14. Spieltag

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